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Tag: Genetik

Welche Rolle spielen die Gene bei Depressionen?

28. Januar 2012

Lassen sich Panikattacken durch Atmung kontrollierenTrotz überzeugenden wissenschaftlichen Beweisen, dass klinische Depressionen eine erbliche Komponente haben, ist es Forschern bis jetzt nicht gelungen, „das“ entscheidende Depressionsgen zu identifizieren. Eine aktuelle Studie hat eine neue Strategie untersucht die komplexen Daten zu analysieren. Wir haben eine Presseerklärung des Herausgebers der Studie von Anfang Januar übersetzt, die ein weiteres Depressionsgen identifizierte:

Psychiatrische Erkrankungen wie Depressionen lassen sich auf verschiedenen Ebenen beschreiben. Die traditionellste Art sind subjektive Beschreibungen der Erfahrung Depressionen zu haben und Messskalen, mit denen man Depressionssymptome quantifizieren kann. In den letzten zwei Jahrzehnten haben Forscher andere Strategien entwickelt, um die biologischen Grundlagen von Depressionen zu beschreiben. Dazu gehören Messungen des Gehirnvolumens mit magnetischer Resonanztomographie (MRT) und Muster der Genaktivität in weißen Blutkörperchen.

Gleichzeitig haben zahlreiche Studien versucht die Gene zu charakterisieren, die Depressionen verursachen, wie sie auf Messskalen des Gemütszustands sichtbar werden, durch Veränderungen der Struktur und Funktion des Gehirns in MRT-Scans und als Muster der Genaktivität in Gehirngewebe post mortem von Menschen, die Depressionen hatten.


Wie hängen Stressanfälligkeit und Depressionen zusammen?

24. Mai 2011

Hängen Depressionen im Jugendalter mit ADHS zusammenSeit gut zwanzig Jahren sind keine Antidepressiva auf den Markt gekommen, die nach einem neuen Wirkungsmechanismus funktionieren. Doch die Effektivität und Verträglichkeit der gängigen Medikamente lässt zu wünschen übrig. Nun haben Forscher ein neues Gen entdeckt, das an der Entstehung von Depressionen beteiligt ist. Wir haben die Presseerklärung des Herausgebers der Studie von Ende April übersetzt, die helfen könnte effektivere Antidepressiva zu entwickeln, die über einen neuen Mechanismus wirken:

Eine aktuelle Studie beschreibt ein neues Gen, das mit klinischen Depressionen assoziiert ist. Die Untersuchung, die von Cell Press in der Aprilausgabe des Journals Neuron publiziert wird, zeigt, dass es einen bis jetzt unbekannten Mechanismus für klinische Depressionen gibt, und könnte den Weg für zukünftige Behandlungsstrategien für diese ernste Stimmungsstörung weisen.

Klinische Depressionen sind eine psychische Erkrankung, die zu erheblichen Produktivitätsverlusten im Arbeitsleben führt und manche Patienten bis zum Selbstmord treiben kann. „Die heutigen Medikamente sind für die Behandlung von klinischen Depressionen unverzichtbar, aber ihre klinische Wirksamkeit ist immer noch unbefriedigend, weil viele Patienten nicht auf sie ansprechen und unerwünschte Nebenwirkungen häufig sind“, erklärt der erste Autor der Studie Dr. Martin A. Kohli vom Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München. „Die Identifikation von Mechanismen, die Depressionen verursachen, dient der Entwicklung besserer Antidepressiva.“


Hat Magersucht genetische Ursachen?

11. Dezember 2010

Hat Magersucht genetische UrsachenUntersuchungen an Zwillingen haben gezeigt, dass bei Magersucht die genetische Veranlagung eine wichtigere Rolle spielen könnte als die Umwelt. Aber der Zusammenhang scheint komplex und „das“ Gen für Magersucht gibt es nicht. Eine aktuelle Studie hat das genetische Make-up von Patienten untersucht und eine Bestandsaufnahme der Vielzahl beteiligter Gene gemacht. Wir haben die Presseerklärung der Forscher zu ihrer Studie vom November übersetzt, die einen der Gründe verdeutlicht, warum Magersucht so schwierig zu behandeln ist:

Wissenschaftler am Children’s Hospital of Philadelphia in den USA haben häufige und seltene Genvarianten identifiziert, die mit der Essstörung Anorexia nervosa (Magersucht) assoziiert sind. Die bisher umfassendste genetische Studie dieser psychiatrischen Erkrankung bietet Forschern einen ersten faszinierenden Einblick in die Genetik der Magersucht, die sie nun eingehender untersuchen. Manche der Gene sind aktiv an der Übertragung von Nervensignalen und der Bildung von Verknüpfungen zwischen Gehirnzellen beteiligt.


Untreue und Eifersucht: Was sind die Gründe für die Geschlechterunterschiede?

29. Januar 2010

Untreue und Eifersucht - Was sind die Gründe für die Geschlechterunterschiede sMänner und Frauen erleben ihre Sexualität unterschiedlich, was sich auch in der Eifersucht äußert, mit der beide Geschlechter auf sexuelle und emotionale Untreue reagieren. Eine aktuelle Studie zeigt, dass dabei nicht nur die biologische Verschiedenheit sondern auch die individuelle Persönlichkeit und Lebenserfahrung von Menschen eine Rolle spielt. Ich habe einen Presseartikel des Journals vom 26. Januar übersetzt, der die Ergebnisse zusammenfasst:

Als der Gouverneur von South Carolina, Mark Sanford letzten Juni auf frischer Tat ertappt wurde, wie er von einem Rendezvous mit seiner argentinischen Geliebten wiederkam, erklärte er gegenüber der Nachrichtenagentur Associated Press, er hätte sich mit seiner „Seelengefährtin” getroffen. Mit dieser Wortwahl schien er andeuten zu wollen, dass seine tiefe Gefühls- und Gemütsverwandtschaft mit Maria Belen Chapur aus seiner sexuellen Untreue gegenüber seiner Ehefrau Jenny Sanford etwas weniger Niederträchtiges machte.

Dabei verstand der zweimalige Gouverneur nicht, dass die meisten Frauen emotionale Untreue für schlimmer, nicht besser, als sexuellen Betrug halten. Das könnte erklären, warum Hillary Clinton mit Bill Clinton zusammenblieb und sich dem Anschein nach aus seiner sexuellen Affäre mit Monica Lewinsky nicht so viel machte.


Existiert zwischen Migräne und Depressionen ein genetischer Zusammenhang?

15. Januar 2010

Wenn Menschen unter Migräne leiden, versteht Jeder, dass viele von ihnen Depressionen bekommen. Auch umgekehrt könnte es sein. Eine aktuelle Studie zeigt nun, dass manche Gene an Migräne und Depression gemeinsam beteiligt sind, was aber nicht unbedingt heißt, dass eine Krankheit die andere hervorruft. Ich habe eine Pressemitteilung des Fachjournals vom 13. Januar übersetzt, die das etwas schwierige Thema gut darstellt:

Eine neue Forschungsuntersuchung zeigt, dass Migräne und Depression eine starke genetische Komponente gemeinsam haben. Die Ergebnisse wurden jetzt online in Neurology veröffentlicht, einem medizinischen Fachjournal der American Academy of Neurology.

„Die Erforschung der genetischen Faktoren, die zu diesen behindernden Erkrankungen beitragen, könnte eines Tages zu besseren Strategien für das Behandlungsmanagement dieser Krankheiten führen, wenn sie gemeinsam auftreten“, sagt Dr. Andrew Ahn von der University of Florida in Gainesville. Ahn schrieb den Leitartikel zu der Veröffentlichung und ist Mitglied in der American Academy of Neurology. „Bis dahin sollten Menschen mit Migräne oder Depressionen ihren Arzt darauf hinweisen, wenn in ihrer Familie eine der Erkrankungen vorkommt, damit wir den Zusammenhang zwischen Beiden besser verstehen lernen.“


Was bringt uns weiter: Wettbewerb oder Mitgefühl?

30. Dezember 2009

compassion s sMehrere neue Studien amerikanischer Psychologen zeigen, dass der Mensch von Mitgefühl und selbstlosen Verhaltensweisen auch Vorteile für sich hat, zum Beispiel bei der Fürsorge für seine Kinder. Ich habe einen Presseartikel der Universität vom 8.12. übersetzt, der ein ganzes Forschungsprogramm beschreibt und etwas länger ist. Er kommt zu dem Schluss, dass Mitgefühl angeboren und der stärkste Instinkt des Menschen ist:

Forscher an der University of California in Berkeley stellen den lange vorherrschenden Glauben infrage, dass der Mensch darauf programmiert ist egoistisch zu sein. In Untersuchungen auf ganz verschiedenen Gebieten tragen Sozialwissenschaftler immer mehr Daten zusammen, die zeigen, dass sich der Mensch in seinem Drang zu überleben und gedeihen zu einer Spezies entwickelt, die immer mitfühlender wird und besser füreinander arbeitet.


Warum wirkt medikamentöse Therapie bei Depressionen häufig nicht?

28. Oktober 2009

Heute bin ich auf eine interessante Studie getoßen, die einen Beitrag zur Beantwortung liefert, warum Antidepressiva bei vielen Erkrankten keine gewünschte Wirkung zeigen. Nachfolgend meine Übersetzung einer Zusammenfassung der Studie:

Bei über der Hälfte der Patienten, die Antidepressiva gegen Depressionen einnehmen, verbessern sich die Beschwerden durch die Medikamente nie.

Warum? Weil die Ursachen der Depression zu stark vereinfacht dargestellt wurden und Medikamente, die für ihre Behandlung entwickelt wurden, auf das falsche Ziel gerichtet sind. Das geht aus neuen Forschungsergebnissen der Northwestern University Feinberg School of Medicine hervor. Diese Medikamente sind wie Pfeile, die jemand auf die Außenringe einer Zielscheibe schießt anstelle auf das Schwarze.


Ist Beliebtheit genetisch?

22. Dezember 2008

Ist Beliebtheit genetisch sIn der aktuellen Ausgabe des Journal of Personality and Social Psychology stellt die Verhaltensgenetikerin Alexandra Burt der Michigan State University eine bemerkenswerte Studie vor. Burt sammelte die DNA von über 200 männlichen Studenten und ließ diese Studenten etwa eine Stunde lang in unterschiedlichen Gruppen und Situationen miteinander interagieren. Anschließend bewerteten die Studenten, wen sie als beliebtesten („most popular“) in ihrer Gruppe wahrgenommen hatten.

Burt verknüpfte die Ergebnisse der Befragung mit den DNS Proben und konnte einen Zusammenhang zwischen der Popularität einzelner Teilnehmer und dem Vorhandensein eines bestimmten Serotonin-Gens feststellen, das mit „rule breaking behaviour“ assoziiert wird. Dass jugendliche Regelbrecher in ihrem Umfeld beliebt sind, ist bereits in einigen Studien nachgewiesen worden. Den Einfluss genetischer Disposition auf Verhalten ist ebenfalls in vielerlei Hinsicht untersucht. Bemerkenswert an der Untersuchung von Alexandra Burt ist die Tatsache, dass ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen genetischer Disposition und sozialen Auswirkungen von Verhalten nachgewiesen werden konnte.

Quelle:

Michigan State University, 19. Dez 2008

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