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Tag: Verhaltensforschung

Nostalgie – Vertreiben warme Gedanken wirklich die Kälte?

20. Januar 2013

Lässt-das-Gedächtnis-im-Alter-zwangsläufig-nach-1-300x199Oft assoziieren Menschen positive und negative Stimmungen mit einer bestimmten Temperatur. Es gibt Dinge, da kann es einem „kalt den Rücken herunter laufen“ und andere, wo einem „ganz warm ums Herz“ wird. Eine neue Studie hat die Wirkung nostalgischer Gefühle auf das Temperaturempfinden von Testpersonen untersucht. Wir haben die Presseerklärung der Universität zu der Studie vom Dezember übersetzt, die – passend zur Jahreszeit – zeigt, dass es so etwas wie warme Gedanken tatsächlich gibt:

Wenn die Nächte länger werden und die Temperaturen fallen, werden viele von uns überlegen, wie sie sich in dunklen Winternächten aufwärmen können. Aber die wenigsten würden wohl darauf kommen, dass Erinnerungen an vergangene Zeiten eine effektive Methode sind, um sich warm zu halten.

Doch eine Studie englischer Forscher von der University of Southampton zeigt, dass Menschen von nostalgischen Gefühlen wärmer werden kann.

Die Studie, die in dem Fachjournal Emotion veröffentlicht wurde, untersuchte die Wirkung nostalgischer Gefühle auf die Reaktion von Menschen auf Kälte und die Wahrnehmung von Wärme. Die Freiwilligen von der Sun Yat-Sen-Universität in China und der Universität Tilburg in den Niederlanden nahmen an je einem von insgesamt fünf Experimenten teil.


Sind gute Partner auch gute Eltern?

10. Januar 2013

Bietet-hohe-Stress-Empfindlichkeit-von-Kindern-auch-Vorteile-sDie meisten jungen Menschen werden sich bei der Suche nach einem Partner fürs Leben irgendwann die Frage stellen: „Wäre er/sie auch ein guter Vater/eine gute Mutter?“ Eine neue Studie hat eine wichtige Eigenschaft von guten Eltern untersucht, die Fähigkeit oder Bereitschaft in einer Beziehung auf den anderen einzugehen. Wir haben eine Presseerklärung des Herausgebers der Studie von Anfang Dezember übersetzt, für die Forscher junge Eltern befragten:

Menschen, die für ihre bessere Hälfte ein guter Partner sind, könnten auch die besseren Eltern sein. In einer neuen Studie konnten Forscher zeigen, dass die Fähigkeiten, die ein Mensch braucht, wenn er sich um seinen Partner kümmert, die gleichen sind, die er braucht, um seine Kinder großzuziehen.

Die Studie sollte untersuchen, wie sich Menschen in einer Familie umeinander kümmern – „wie sich eine Beziehung auf eine andere auswirkt“, sagt Abigail Millings von der University of Bristol in Großbritannien, die erste Autorin der Studie, die diese Woche im Personality and Social Psychology Bulletin online erscheint. „Wir wollten sehen, ob ein Zusammenhang zwischen der Liebesbeziehung der Eltern und der Art und Weise besteht, wie sie sich um ihre Kinder kümmern.“


Leisten Menschen mehr, wenn man sie lobt?

5. Dezember 2012

Macht Eifersucht wirklich blindWie motiviert man Menschen am besten? Von Zuckerbrot bis Peitsche gibt es viele Möglichkeiten. Japanische Forscher haben eine Methode untersucht, die Asiaten vielleicht besonders liegt – anderen Komplimente machen. Wir haben einen Presseartikel über die Studie vom November übersetzt, die Klavierlehrer interessieren sollte:

Menschen machen eine Aufgabe besser, wenn man sie lobt.

Das zeigt die neuste Studie eines japanischen Forscherteams von Professor Norihiro Sadato vom National Institute for Physiological Sciences, der die Studie leitete, Sho Sugawara, Doktorand von der Graduate University for Advanced Studies, Satoshi Tanaka, Privatdozent am Nagoya Institute of Technology, und Katsumi Watanabe, Privatdozent am Research Center for Advanced Science and Technology.

Frühere Untersuchungen des Teams hatten gezeigt, dass das Striatum (eine bestimmte Region des Gehirns) aktiviert wird, wenn man einem Menschen ein Kompliment macht oder ihm Geld gibt.

Nach Meinung der Autoren zeigt die neue Studie, die jetzt online in dem Fachjournal PLOS ONE publiziert wurde, dass Menschen motiviert werden und bei ihren Aufgaben mehr leisten, wenn ihr Striatum aktiviert ist.


Wie wirkt sich die Stimmung eines Menschen auf seinen Geldbeutel aus?

27. November 2012

Was-ist-der-Zusammenhang-zwischen-Geld-und-Glück-sFür die meisten Leute dürfte ein gewisser Wohlstand zur Vorstellung von einem glücklichen Leben gehören. In einer aktuellen Studie haben amerikanische Forscher untersucht, ob umgekehrt die Stimmung eines Menschen auch einen Einfluss auf seine Finanzen hat. Wir haben eine Presseerklärung des Herausgebers der Studie von Mitte November übersetzt, die eine Warnung vor Frustkäufen sein sollte:

Die Entscheidungen eines Menschen werden sicherlich von seinen Emotionen beeinflusst. Aber Sie könnten überrascht sein, wie sehr Ihre Emotionen auch Ihren Geldbeutel beeinflussen. Eine neue Studie der Psychologin Jennifer Lerner von der Harvard Kennedy School of Government der Harvard University und ihren Kollegen Yi Le und Elke U. Weber von der Columbia University untersuchte, wie ein Mensch, der keine Geduld hat, weil er traurig ist, zu erheblichem finanziellen Schaden kommen kann. Die Studie wurde jetzt in Psychological Science, einem Journal der Association for Psychological Science, veröffentlicht.

Die Forscher analysierten Daten aus dem Harvard Decision Science Laboratory und dem Center for Decision Sciences an der Columbia University. Sie ließen Testpersonen ein Video ansehen, das ihre Stimmung drückte, und dann ein Gewinnspiel spielen. Die traurigen Testpersonen wurden ungeduldig und kurzsichtig, was sich in finanziellen Entscheidungen zeigte, die zu einem kurzfristig höheren, aber langfristig geringeren Gewinn führten. Deshalb verdienten die traurigen Testpersonen deutlich weniger Geld als Testpersonen, die in einer neutralen Stimmung waren. Sie zeigten einen sogenannten „Present Bias“, eine Präferenz für kurzfristigen Gewinn, bei dem jemand, der eine Entscheidung zu treffen hat, nach sofortiger Befriedigung strebt und dabei einen größeren Gewinn ignoriert, den er machen könnte, wenn er abwarten würde.


Sollten Menschen mehr über ihren Tod nachdenken?

16. Mai 2012

Wie verändert sich das Selbstwertgefühl über die Zeit sFür viele Menschen sind Tod und Sterben ein Tabuthema, über das sie nicht gerne reden oder auch nur nachdenken. Eine neue Studie hat untersucht, wie Leute reagieren, wenn sie an den Tod erinnert werden. Wir haben die Presseerklärung des Herausgebers der Studie von Ende April übersetzt, die zeigt, dass sich Menschen angesichts des Todes vernünftiger und „netter“ verhalten:

Über den Tod nachzudenken kann für Menschen etwas Gutes sein. Das Bewusstsein für die eigene Sterblichkeit kann die körperliche Gesundheit verbessern und Menschen helfen bei ihren Zielen und Werten neue Prioritäten zu setzen. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Analyse wissenschaftlicher Veröffentlichungen der letzten Jahre. Sogar wenn man nicht bewusst über den Tod nachdenkt – sondern z. B. an einem Friedhof vorbeigeht – kann das positive Veränderungen auslösen und die Hilfsbereitschaft anderen gegenüber fördern.

Frühere Studien kamen zu dem Schluss, dass das Nachdenken über den Tod etwas Destruktives und Gefährliches ist, das alle möglichen Folgen haben kann, von Vorurteilen über Habgier bis zu Gewalt. Diese Studien standen im Zusammenhang mit der Terror-Management-Theorie (TMT), die besagt, dass Menschen an bestimmten kulturellen Überzeugungen festhalten, um mit dem Gefühl der Sterblichkeit besser umgehen zu können. Aber den potenziellen Nutzen des Bewusstseins für den Tod haben sie kaum untersucht.


Warum sehen sich Menschen traurige Filme an?

14. April 2012

Wie lange dauert Liebe auf den ersten BlickAls Titanic 1997 in die Kinos kam, war der Film der erfolgreichste der Filmgeschichte und spielte über 1 Milliarde US-Dollar ein. Aber warum sehen Menschen Filme, bei denen sie weinen müssen? Eine neue Studie hat untersucht, was Menschen an traurigen Filmen so fasziniert. Wir haben die Presseerklärung der Universität zu der Studie von März übersetzt, die zeigt, dass solche Filme auch eine positive Wirkung auf Menschen haben:

Menschen schauen sich gerne Filme mit tragischem Ausgang wie „Titanic“ an, weil sie davon etwas scheinbar Unerwartetes haben: ein unglückliches Ende macht Menschen in Wirklichkeit glücklicher, wenn auch nur vorübergehend.

Forscher haben festgestellt, wenn Menschen Filme ohne Happy End sehen, denken sie über ihre eigenen engen Beziehungen nach, was dann wiederum ihre Lebenszufriedenheit erhöht. Im Endeffekt macht so eine scheinbar negative Erfahrung – sich einen traurigen Film anschauen – Menschen glücklicher, indem sie ihnen die positiven Seiten ihres eigenen Lebens bewusst macht.


Wie beeinflusst Stress unsere Entscheidungen?

4. März 2012

Telefonieren beim Autofahren -- Auch für die Beziehung gefährlichFehlentscheidungen können die verschiedensten Ursachen haben, aber eine der häufigsten ist wohl Stress, zum Beispiel weil Menschen sich nicht konzentrieren können oder zu sehr unter Zeitdruck stehen. Eine neue Studie hat einen anderen Aspekt untersucht – wie die Wahrnehmung gestresster Menschen zu ihren Entscheidungen beiträgt. Wir haben eine Presseerklärung des Herausgebers der Studie von Ende Februar übersetzt, die zeigt, dass Stress die Wahrnehmung eines Menschen verändert:

Sie versuchen eine wichtige Entscheidung zu treffen, während Sie sich außerdem noch auf eine nervenaufreibende Präsentation vorbereiten? Vielleicht sollten Sie damit lieber warten. Wenn Leute gestresst sind, wägen sie Risiken und Nutzen anders gegeneinander ab. Ein neuer Übersichtsartikel in Current Directions in Psychological Science, einem Journal der Association for Psychological Science, beschreibt, wie gestresste Menschen eher die positiven Seiten der möglichen Konsequenzen sehen als die negativen.


Kann Spielen kreatives Denken fördern?

1. März 2012

Warum-wecken-Gerüche-Kindheitserinnerungen-1-300x199Die Künstler der Antike glaubten, dass ihre Inspiration von den Musen, den Schutzgöttinnen der Künste kam. Dass noch heute der Begriff „Muse“ wie selbstverständlich zur Kunst gehört, zeigt, dass jeder kreative Mensch irgendeine Inspiration, eine Muse eben braucht. Eine neue Studie hat untersucht, ob das Nachspielen von Redewendungen über Kreativität Leute inspirieren kann. Wir haben die Presseerklärung des Herausgebers der Studie übersetzt, die demnächst erscheinen soll:

Wünschen Sie sich über Ihren Tellerrand hinausschauen zu können? Vielleicht sollten Sie es einmal mit einem wirklichen Teller probieren. In einer Studie, die in einer der nächsten Ausgaben von Psychological Science, einem Journal der Association for Psychological Science, erscheinen wird, ließen Forscher Studenten über Lösungen für diverse Probleme nachdenken, während sie verschiedene bildliche Ausdrücke für kreatives Denken nachspielten. Die Ergebnisse zeigten, dass sie dadurch tatsächlich kreativer denken konnten.


Haben Egoisten zu viel Testosteron?

21. Februar 2012

Ist Beliebtheit genetisch sBei der Wirkung von Testosteron würden wohl die meisten zuerst an Aggressionen denken oder an Potenz. Tatsächlich hat das Hormon eine Vielzahl von Wirkungen, auch bei Frauen, was die wissenschaftliche Untersuchung erschwert. Eine neue Studie hat den Einfluss von Testosteron auf die Kooperativität von Menschen untersucht. Wir haben die Presseerklärung zu der Studie von Anfang Februar übersetzt, die vom Wellcome Trust finanziert wurde:

Menschen mit einem erhöhten Testosteronspiegel neigen dazu ihre eigene Meinung überzubewerten und weniger mit anderen zu kooperieren. Das zeigt eine Untersuchung des Wellcome Trust Centres for Neuroimaging am University College London (UCL). Die Ergebnisse könnten helfen zu erklären, wie Gruppenentscheidungen von dominanten Menschen beeinflusst werden.

Probleme als Gruppe zu lösen kann Vorteile gegenüber individuellen Entscheidungen bieten, weil wir Informationen und Kenntnisse mit anderen austauschen können. Aber es besteht eine Spannung zwischen Kooperation und selbstbezogenem Verhalten: obwohl Gruppen von einer kollektiven Intelligenz profitieren können, führt eine zu enge Kooperation leicht zu unkritischem Gruppendenken und am Ende zu Entscheidungen, die für alle Beteiligten schlecht sind.


Macht Unentschlossenheit Menschen unglücklich?

3. Februar 2012

Die 5 interessantesten Studien zu Beziehung und Partnerschaft sDass man eine wichtige Entscheidung gut informiert und wohl überlegt treffen sollte, versteht sich von selbst. Aber kann man etwas auch zu gründlich überlegen? Eine aktuelle Studie hat Leute untersucht, die zu viel über ihre Entscheidungen nachdenken. Wir haben eine Presseerklärung der Universität zu der Studie vom Dezember übersetzt, die zeigt, dass ewige Zauderei Menschen unzufrieden macht:

Sie sind auf der Suche nach einer neuen Kaffeemaschine und diese simple Aufgabe wird für Sie, nun, zu einer Tortur. Nach ausgiebigen Nachforschungen und Lektüre von ein paar Dutzend Verbraucherratgebern machen Sie endlich Ihren Einkauf. Aber schon fragen Sie sich: „War das wirklich die richtige Wahl? Gibt es nicht doch noch etwas Besseres? Hat das Gerät eigentlich eine Rücknahmegarantie?“ Mal ehrlich, sind Sie das?

Wenn ja, könnte eine neue Untersuchung von Forschern an der Florida State University etwas Licht auf Ihr Unvermögen werfen eine Entscheidung zu fällen und damit zufrieden zu sein.


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