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Tag: Wahrnehmung

Wie gefährlich ist die Benutzung von Handys beim Autofahren?

14. Mai 2013

Riskantes Verhalten in der Pubertät - Was sind die biologischen HintergründeObwohl Freisprechanlagen zum freihändigen Telefonieren beim Autofahren in Deutschland seit 2001 erlaubt sind, ist nach wie vor umstritten, ob sie die Sicherheit wirklich erhöhen. In Japan zum Beispiel sind sie verboten. Eine aktuelle Studie hat die Sicherheit dieser Anlagen in unterschiedlichen Situationen getestet. Wir haben einen Artikel der spanischen Nachrichtenagentur SINC über die Studie vom März übersetzt, die zeigt, dass es sehr darauf ankommt…

Wissenschaftler mehrerer australischer Universitäten* und der Universität Barcelona haben in einer gemeinsamen Studie die Auswirkungen verglichen, die das Telefonieren auf dem Handy und Alkohol am Steuer auf die Fahrsicherheit haben. In Simulationsexperimenten konnten sie zeigen, dass die Benutzung einer Freisprechanlage oder das Versenden einer SMS die gleiche Wirkung haben wie ein Alkoholspiegel oberhalb der Promillegrenze.


Wie sehr geht Stress aufs Herz?

24. Februar 2013

men-doctor-s-sPsychischer Stress hat eine Fülle von negativen Auswirkungen auf die körperliche Gesundheit. Er erhöht das Risiko für so verschiedene Krankheiten wie Schnupfen, Rückenschmerzen und Herzinfarkt. Eine neue Studie hat das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen durch chronischen Stress quantifiziert. Wir haben die Presseerklärung der Universität zu der Studie vom Dezember übersetzt, die Stress mit anderen Risikofaktoren für die Herzgesundheit verglich:

Fühlen Sie sich gestresst? Eine neue Metaanalyse von sechs Studien an fast 120 000 Menschen zeigt, dass die Antwort auf diese Frage vorhersagen könnte, wie hoch Ihr Risiko ist koronare Herzkrankheit (KHK) zu entwickeln oder daran zu sterben. Die Ergebnisse der Studie unter Leitung von Forschern des Columbia University Medical Centers (CUMC) in den USA wurden vor Kurzem im American Journal of Cardiology veröffentlicht.

Die sechs großen Studien, die in der Metaanalyse statistisch neu ausgewertet wurden, waren sogenannte „prospektive, beobachtende Kohortenstudien“, in denen die Teilnehmer gefragt wurden, wie gestresst sie sich fühlten (zum Beispiel: “Wie sehr fühlen Sie sich unter Stress?” oder „Wie oft fühlen Sie sich gestresst“). Die Antworten wurden als hoch oder niedrig gewertet. Dann beobachteten die Forscher die Teilnehmer für im Durchschnitt vierzehn Jahre und verglichen die Anzahl der Herzinfarkte und Todesfälle durch KHK in beiden Gruppen. Die Ergebnisse zeigten, dass Menschen, die sich sehr gestresst fühlen, ein um 27 Prozent erhöhtes Risiko haben KHK zu entwickeln (definiert als eine neue Diagnose oder ein Krankenhausaufenthalt) oder an KHK zu sterben.


Nostalgie – Vertreiben warme Gedanken wirklich die Kälte?

20. Januar 2013

Lässt-das-Gedächtnis-im-Alter-zwangsläufig-nach-1-300x199Oft assoziieren Menschen positive und negative Stimmungen mit einer bestimmten Temperatur. Es gibt Dinge, da kann es einem „kalt den Rücken herunter laufen“ und andere, wo einem „ganz warm ums Herz“ wird. Eine neue Studie hat die Wirkung nostalgischer Gefühle auf das Temperaturempfinden von Testpersonen untersucht. Wir haben die Presseerklärung der Universität zu der Studie vom Dezember übersetzt, die – passend zur Jahreszeit – zeigt, dass es so etwas wie warme Gedanken tatsächlich gibt:

Wenn die Nächte länger werden und die Temperaturen fallen, werden viele von uns überlegen, wie sie sich in dunklen Winternächten aufwärmen können. Aber die wenigsten würden wohl darauf kommen, dass Erinnerungen an vergangene Zeiten eine effektive Methode sind, um sich warm zu halten.

Doch eine Studie englischer Forscher von der University of Southampton zeigt, dass Menschen von nostalgischen Gefühlen wärmer werden kann.

Die Studie, die in dem Fachjournal Emotion veröffentlicht wurde, untersuchte die Wirkung nostalgischer Gefühle auf die Reaktion von Menschen auf Kälte und die Wahrnehmung von Wärme. Die Freiwilligen von der Sun Yat-Sen-Universität in China und der Universität Tilburg in den Niederlanden nahmen an je einem von insgesamt fünf Experimenten teil.


Wie wirkt sich die Stimmung eines Menschen auf seinen Geldbeutel aus?

27. November 2012

Was-ist-der-Zusammenhang-zwischen-Geld-und-Glück-sFür die meisten Leute dürfte ein gewisser Wohlstand zur Vorstellung von einem glücklichen Leben gehören. In einer aktuellen Studie haben amerikanische Forscher untersucht, ob umgekehrt die Stimmung eines Menschen auch einen Einfluss auf seine Finanzen hat. Wir haben eine Presseerklärung des Herausgebers der Studie von Mitte November übersetzt, die eine Warnung vor Frustkäufen sein sollte:

Die Entscheidungen eines Menschen werden sicherlich von seinen Emotionen beeinflusst. Aber Sie könnten überrascht sein, wie sehr Ihre Emotionen auch Ihren Geldbeutel beeinflussen. Eine neue Studie der Psychologin Jennifer Lerner von der Harvard Kennedy School of Government der Harvard University und ihren Kollegen Yi Le und Elke U. Weber von der Columbia University untersuchte, wie ein Mensch, der keine Geduld hat, weil er traurig ist, zu erheblichem finanziellen Schaden kommen kann. Die Studie wurde jetzt in Psychological Science, einem Journal der Association for Psychological Science, veröffentlicht.

Die Forscher analysierten Daten aus dem Harvard Decision Science Laboratory und dem Center for Decision Sciences an der Columbia University. Sie ließen Testpersonen ein Video ansehen, das ihre Stimmung drückte, und dann ein Gewinnspiel spielen. Die traurigen Testpersonen wurden ungeduldig und kurzsichtig, was sich in finanziellen Entscheidungen zeigte, die zu einem kurzfristig höheren, aber langfristig geringeren Gewinn führten. Deshalb verdienten die traurigen Testpersonen deutlich weniger Geld als Testpersonen, die in einer neutralen Stimmung waren. Sie zeigten einen sogenannten „Present Bias“, eine Präferenz für kurzfristigen Gewinn, bei dem jemand, der eine Entscheidung zu treffen hat, nach sofortiger Befriedigung strebt und dabei einen größeren Gewinn ignoriert, den er machen könnte, wenn er abwarten würde.


Sollten Menschen mehr über ihren Tod nachdenken?

16. Mai 2012

Wie verändert sich das Selbstwertgefühl über die Zeit sFür viele Menschen sind Tod und Sterben ein Tabuthema, über das sie nicht gerne reden oder auch nur nachdenken. Eine neue Studie hat untersucht, wie Leute reagieren, wenn sie an den Tod erinnert werden. Wir haben die Presseerklärung des Herausgebers der Studie von Ende April übersetzt, die zeigt, dass sich Menschen angesichts des Todes vernünftiger und „netter“ verhalten:

Über den Tod nachzudenken kann für Menschen etwas Gutes sein. Das Bewusstsein für die eigene Sterblichkeit kann die körperliche Gesundheit verbessern und Menschen helfen bei ihren Zielen und Werten neue Prioritäten zu setzen. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Analyse wissenschaftlicher Veröffentlichungen der letzten Jahre. Sogar wenn man nicht bewusst über den Tod nachdenkt – sondern z. B. an einem Friedhof vorbeigeht – kann das positive Veränderungen auslösen und die Hilfsbereitschaft anderen gegenüber fördern.

Frühere Studien kamen zu dem Schluss, dass das Nachdenken über den Tod etwas Destruktives und Gefährliches ist, das alle möglichen Folgen haben kann, von Vorurteilen über Habgier bis zu Gewalt. Diese Studien standen im Zusammenhang mit der Terror-Management-Theorie (TMT), die besagt, dass Menschen an bestimmten kulturellen Überzeugungen festhalten, um mit dem Gefühl der Sterblichkeit besser umgehen zu können. Aber den potenziellen Nutzen des Bewusstseins für den Tod haben sie kaum untersucht.


Warum sehen sich Menschen traurige Filme an?

14. April 2012

Wie lange dauert Liebe auf den ersten BlickAls Titanic 1997 in die Kinos kam, war der Film der erfolgreichste der Filmgeschichte und spielte über 1 Milliarde US-Dollar ein. Aber warum sehen Menschen Filme, bei denen sie weinen müssen? Eine neue Studie hat untersucht, was Menschen an traurigen Filmen so fasziniert. Wir haben die Presseerklärung der Universität zu der Studie von März übersetzt, die zeigt, dass solche Filme auch eine positive Wirkung auf Menschen haben:

Menschen schauen sich gerne Filme mit tragischem Ausgang wie „Titanic“ an, weil sie davon etwas scheinbar Unerwartetes haben: ein unglückliches Ende macht Menschen in Wirklichkeit glücklicher, wenn auch nur vorübergehend.

Forscher haben festgestellt, wenn Menschen Filme ohne Happy End sehen, denken sie über ihre eigenen engen Beziehungen nach, was dann wiederum ihre Lebenszufriedenheit erhöht. Im Endeffekt macht so eine scheinbar negative Erfahrung – sich einen traurigen Film anschauen – Menschen glücklicher, indem sie ihnen die positiven Seiten ihres eigenen Lebens bewusst macht.


Lässt sich Demenz mit Verhaltenstherapie behandeln?

6. April 2012

Werden-wir-im-Alter-glücklicher-1-300x199In Deutschland leiden mehr als eine Million Menschen an Demenz. Die meisten dieser Patienten sind pflegebedürftig. Eine aktuelle Studie hat die Wahnvorstellungen untersucht, die für Demenz charakteristisch sind. Wir haben den Presseartikel eines Sponsors der Universität über die Studie von Ende März übersetzt, die zeigt, dass die Wahnvorstellungen dieser Patienten gar nicht so irrational sind:

Demenz – ein akuter Verlust geistiger Fähigkeiten – kann sich durch Symptome wie Gedächtnisschwund, eine verkürzte Aufmerksamkeitsspanne und Desorientierung äußern. Sie tritt bei ernsten psychischen Störungen wie Alzheimer auf. Obwohl die Erkrankung häufig ist, besonders bei älteren Menschen, gibt es heute noch keine effektive Behandlung.

Laut Prof. Jiska Cohen-Mansfield vom Herczeg-Institut für Altersforschung und der Sackler-Fakultät für Medizin der Universität Tel Aviv in Israel werden Demenzpatienten oft psychotrope Medikamente verschrieben, um Symptome wie Wahnvorstellungen abzuschwächen. Aber sie sagt, dass diese Taktik manchmal mehr schadet als nützt. Denn viele der Wahnvorstellungen, unter denen Demenzpatienten leiden, können eine rationale Basis haben. Daher könnte es effektiver sein die Patienten mit Verhaltenstherapie als mit Medikamenten zu behandeln, meint Prof. Cohen-Mansfield. Ein besseres Verständnis ihrer Wahnvorstellungen hat direkte Auswirkungen auf die Betreuung von Menschen, die unter Demenz leiden, und wie wir die Patienten sehen.


Wie real sind seelische Schmerzen?

11. März 2012

Hängt-die-Dauer-einer-Partnerschaft-vom-Diskussionsverhalten-abKönnen Sie sich vorstellen ein Schmerzmittel gegen Liebeskummer zu nehmen? Forscher haben es probiert und es funktioniert, jedenfalls im Prinzip. Wir haben eine Presseerklärung des Herausgebers der Studie von Ende Februar übersetzt, die dieses und andere interessante Experimente eines kalifornischen Labors zur Biologie des seelischen Kummers beschreibt:

Wenn man sagt, dass etwas einem Menschen „das Herz bricht”, ist das mehr als ein bildlicher Ausdruck – sozialer Schmerz und körperlicher Schmerz haben viel gemeinsam, meint Naomi Eisenberger von der University of California-Los Angeles, die Autorin eines neuen Artikels in Current Directions in Psychological Science, einem Journal der Association for Psychological Science. In ihrem Artikel gibt sie einen Überblick über die neuste Forschung zu den Gemeinsamkeiten zwischen körperlichem und sozialem Schmerz.


Wie beeinflusst Stress unsere Entscheidungen?

4. März 2012

Telefonieren beim Autofahren -- Auch für die Beziehung gefährlichFehlentscheidungen können die verschiedensten Ursachen haben, aber eine der häufigsten ist wohl Stress, zum Beispiel weil Menschen sich nicht konzentrieren können oder zu sehr unter Zeitdruck stehen. Eine neue Studie hat einen anderen Aspekt untersucht – wie die Wahrnehmung gestresster Menschen zu ihren Entscheidungen beiträgt. Wir haben eine Presseerklärung des Herausgebers der Studie von Ende Februar übersetzt, die zeigt, dass Stress die Wahrnehmung eines Menschen verändert:

Sie versuchen eine wichtige Entscheidung zu treffen, während Sie sich außerdem noch auf eine nervenaufreibende Präsentation vorbereiten? Vielleicht sollten Sie damit lieber warten. Wenn Leute gestresst sind, wägen sie Risiken und Nutzen anders gegeneinander ab. Ein neuer Übersichtsartikel in Current Directions in Psychological Science, einem Journal der Association for Psychological Science, beschreibt, wie gestresste Menschen eher die positiven Seiten der möglichen Konsequenzen sehen als die negativen.


Wie kann man Schmerzen effektiv lindern, aber ohne Medikamente?

12. Februar 2012

men-doctor-s-sDer Placeboeffekt wird oft belächelt, könnte aber einer der wirkungsvollsten Mechanismen in der Medizin sein. Viel ist allerdings nicht darüber bekannt, wie er eigentlich funktioniert. Eine aktuelle Studie hat die Rolle der Ablenkung beim Placeboeffekt untersucht. Wir haben eine Pressemitteilung des Herausgebers der Studie von Anfang Februar übersetzt, die zeigt, wie sich der Placeboeffekt ganz einfach verstärken lässt:

Placebos lindern Schmerzen, indem sie bei Patienten die Erwartung erzeugen, dass der Schmerz nachlässt. Ablenkung – sagen wir ein Puzzle machen – lindert Schmerzen, indem sie das Gehirn beschäftig. Aber benutzen beide die gleichen Gehirnprozesse? Neuroimaging scheint zu zeigen, dass es die gleichen sind. Wenn sie ein Placebo verabreichen, können Wissenschaftler sehen, wie der dorsolaterale präfrontale Cortex aktiviert wird. Dieser Teil des Gehirns kontrolliert höhere geistige Funktionen wie das Arbeitsgedächtnis und die Aufmerksamkeit – die benutzt werden, um das ablenkende Puzzle zu machen.


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