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Tag: Drogen

Wie effektiv ist eine Online-Therapie für Depressionen?

18. September 2012

Ist Online-Therapie bei Panikattacken und Depressionen wirksamWer Depressionen hat und nach einem Psychotherapeuten Ausschau hält, kann selbst in einer größeren Stadt Schwierigkeiten haben einen freien Therapieplatz zu finden, weil es zu wenig Therapeuten gibt. Eine Alternative, zumindest zur Überbrückung, bieten seit ein paar Jahren Online-Therapieprogramme. Wir haben eine Presseerklärung vom Juli zu einer aktuellen Studie über die Wirksamkeit zwei solcher Therapieprogramme übersetzt:

Programme zur Online-Therapie von Depressionen können eine positive Wirkung haben, die über die bloße Verbesserung von Depressionssymptomen hinausgeht. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie von Forschern der Australian National University (ANU) in Canberra.

Dr. Lou Farrer vom Centre for Mental Health Research der ANU, das zum College of Medicine, Biology and Environment der ANU gehört, untersuchte die Wirksamkeit der Online-Therapieprogramme MoodGYM und BluePages bei Anrufern des australischen Krisentelefons „Lifeline“. Ihre Ergebnisse zeigten, dass sich die Online-Programme positiv auf eine Reihe von psychischen Problemen auswirkten – nicht nur auf Depressionen.


Wie beeinflusst Stress unsere Entscheidungen?

4. März 2012

Telefonieren beim Autofahren -- Auch für die Beziehung gefährlichFehlentscheidungen können die verschiedensten Ursachen haben, aber eine der häufigsten ist wohl Stress, zum Beispiel weil Menschen sich nicht konzentrieren können oder zu sehr unter Zeitdruck stehen. Eine neue Studie hat einen anderen Aspekt untersucht – wie die Wahrnehmung gestresster Menschen zu ihren Entscheidungen beiträgt. Wir haben eine Presseerklärung des Herausgebers der Studie von Ende Februar übersetzt, die zeigt, dass Stress die Wahrnehmung eines Menschen verändert:

Sie versuchen eine wichtige Entscheidung zu treffen, während Sie sich außerdem noch auf eine nervenaufreibende Präsentation vorbereiten? Vielleicht sollten Sie damit lieber warten. Wenn Leute gestresst sind, wägen sie Risiken und Nutzen anders gegeneinander ab. Ein neuer Übersichtsartikel in Current Directions in Psychological Science, einem Journal der Association for Psychological Science, beschreibt, wie gestresste Menschen eher die positiven Seiten der möglichen Konsequenzen sehen als die negativen.


Begünstigt Cannabis-Konsum das Entstehen von Psychosen?

30. März 2011

Rauchen Menschen mit Depressionen mehr als andereViele junge Menschen experimentieren irgendwann mit Drogen. Eine aktuelle Studie australischer Forscher hat die Wirkung von Cannabis (Haschisch, Marihuana) auf Psychose-Erkrankungen untersucht und zeigt, dass die Droge bei manchen jungen Menschen das Entstehen von Psychosen auslösen kann. Wir haben die Presseerklärung der Universität zu der Studie vom Februar übersetzt, die davor warnt, den Konsum von Cannabis zu verharmlosen:

Eine neue Studie hat zum ersten Mal schlüssig nachgewiesen, dass Cannabis-Konsum den Beginn einer Psychose-Erkrankung in einem Alter beschleunigt, das für die Entwicklung des Gehirns entscheidend ist – mit möglichen Folgen für das ganze spätere Leben.

Diese erste Metaanalyse (eine statistische Neuauswertung) der Daten von mehr als 20 000 Patienten zeigt einen Zusammenhang zwischen dem Rauchen von Cannabis und Psychosen, die bei Konsumenten der Droge bis zu 2,7 Jahre früher auftreten.

Die Analyse eines internationalen Forscherteams, darunter Dr. Matthew Large von der School of Psychiatry der University of New South Wales (UNSW) und dem Prince of Wales Hospital in Sydney, erscheint heute in dem angesehenen Fachjournal Archives of General Psychiatry.


Gibt es einen Zusammenhang zwischen ADHS und rauchenden Eltern?

17. November 2010

Gibt es einen Zusammenhang zwischen ADHS und rauchenden ElternMehr als acht Millionen Kinder und Jugendliche in Deutschland rauchen schon – passiv. Das erhöht nicht nur das Risiko für Atemwegserkrankungen. Eine aktuelle Untersuchung zeigt, dass Kinder von Rauchern auch häufiger unter Entwicklungsstörungen leiden. Wir haben einen Presseartikel zu der noch nicht veröffentlichten Studie vom Oktober übersetzt, deren Ergebnisse jetzt bekannt gegeben wurden:

Eine wissenschaftliche Untersuchung, die heute (8. Oktober) auf einer internationalen Tagung (Asia Pacific Conference on Tobacco or Health) in Sydney vorgestellt wird, zeigt, dass Kinder, die passiv rauchen, deutlich häufiger an Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) leiden, Kopfschmerzen haben und stottern als Kinder, die nicht passiv rauchen.


Erhöht Rauchen das Depressionsrisiko bei Teenagern?

12. Oktober 2010

Patienten mit Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen rauchen überdurchschnittlich viel. Das wird manchmal damit erklärt, dass Nikotin die Bildung von Glückshormonen fördert und für die Patienten eine Art der Selbstbehandlung darstellt. Nun wirft eine neue Studie Zweifel auf diese scheinbar plausible Hypothese. Wir haben einen Presseartikel von Medical News Today zu der Studie von Ende August übersetzt, die zeigt, dass Rauchen die Entwicklung von Depressionen sogar begünstigen könnte:

Eine aktuelle Studie kanadischer Wissenschaftler an Teenagern zeigt, dass Rauchen Symptome von Depression verstärken kann. Die Untersuchung war Teil einer größeren Langzeitstudie über Nikotinabhängigkeit bei Teenagern (NDIT) von Forschern des University of Montreal Hospital Research Centres, der University of Toronto und der University of Montreal.


Lässt sich Alkoholabhängigkeit durch Sport bekämpfen?

27. Juli 2010

Lässt sich Alkoholabhängigkeit durch Sport bekämpfenSport kann zur Unterstützung bei der Behandlung der verschiedensten psychischen Erkrankungen eingesetzt werden, unter anderem, weil er die Stimmung hebt. Eine neue Untersuchung zeigt, dass Sport auch in der Suchttherapie als eine Art natürliche und gesunde Ersatz-„Droge“ wirken könnte. Wir haben eine Presseerklärung der Nachrichtenagentur EurekAlert zu der Studie vom Juni übersetzt, die die Wechselwirkungen von Sport, Schlafstörungen und Alkoholmissbrauch untersucht hat:

Alkoholmissbrauch hat eine sehr störende Wirkung auf den circadianen Rhythmus (Tag-Nachtrhythmus), aber Störungen des circadianen Rhythmus’ können auch zu Alkoholmissbrauch und zu einem Rückfall bei abstinenten Alkoholikern führen. Die circadiane zeitliche Anpassung wird bei Säugetieren durch Licht und andere Einflüsse wie Essen, soziale Interaktionen und körperliche Aktivität reguliert. Eine neue Studie über den Zusammenhang von Alkoholkonsum und Radlaufen bei Hamstern hat gezeigt, dass Sport eine effektive Methode sein könnte, um den Alkoholkonsum bei Menschen zu reduzieren.

Die Ergebnisse werden in der Septemberausgabe des Journals Alcoholism: Clinical & Experimental Research veröffentlicht, sind aber bereits online zu lesen.


Lässt sich Drogenabhängigkeit durch mangelnde Plastizität des Gehirns erklären?

10. Juli 2010

Lässt sich Drogenabhängigkeit durch mangelnde Plastizität des Gehirns erklärenNur relativ wenige Leute (15 Prozent), die Kokain „benutzen“, werden auch im Wortsinne „süchtig“. Warum das so ist, bleibt unklar. Mit einer aktuellen Studie sind Forscher aus Frankreich der Antwort einen Schritt näher gekommen, denn sie konnten einen Gehirnmechanismus identifizieren, der bei einem kontrollierten Gebrauch von Kokain eine entscheidende Rolle spielt. Wir haben die Presseerklärung des Instituts zu der Studie von Ende Juni übersetzt, die einen möglichen neuen Ansatz zur Suchttherapie bietet:

Warum werden nur manche Drogenkonsumenten süchtig? Diese Frage haben die Teams von Pier Vincenzo Piazza und Olivier Manzoni am Neurocentre Magendie in Bordeaux (Unité INSERM 862) untersucht. Die Forscher entdeckten, dass der Übergang zur Sucht die Folge einer bleibenden Störung der synaptischen Plastizität in einer entscheidenden Struktur des Gehirns sein könnte. Dies ist der erste Nachweis, dass es einen Zusammenhang zwischen synaptischer Plastizität und dem Übergang zur Sucht gibt.

Die Ergebnisse der Teams vom Neurocentre Magendie stellen die bisherige Vorstellung infrage, dass Sucht durch pathologische Veränderungen im Gehirn verursacht wird, die sich beim Drogenkonsums mit der Zeit entwickeln. Die Ergebnisse zeigen stattdessen, dass Sucht von einer Art der „Anaplastizität” herrühren könnte, das heißt von einer Unfähigkeit des Suchtkranken, die pathologischen Veränderungen auszugleichen, die Drogen bei allen hervorrufen, die sie nehmen.

Die Studie wurde in der Juniausgabe des Journals Science veröffentlicht.


Wie hängt Nikotinabhängigkeit und Stress am Arbeitsplatz miteinander zusammen?

29. April 2010

Wie hängt Nikotinabhängigkeit und Stress am Arbeitsplatz miteinander zusammenZu den Stressfaktoren der Arbeitswelt gehört für Raucher seit einer Weile auch das Rauchverbot. Eine aktuelle Studie hat den Zusammenhang untersucht und zeigt, dass Raucher, die auf der Arbeit weniger rauchen, wirklich mehr gestresst sind. Wir haben eine Pressemitteilung von Medical News Today von Mitte des Monats übersetzt, in der die Forscher auf eine alternative Interpretation ihrer Daten hinweisen:

Viele betrachten Rauchen als eine Bewältigungsstrategie, mit der Menschen besser mit Berufsstress zurechtzukommen können. Aber entgegen dieser landläufigen Meinung können die Belastungen der Arbeitswelt die Nikotinabhängigkeit von Rauchern sogar vermindern. Das überraschende Ergebnis wurde jetzt in Tobacco Induced Diseases, einem kostenlosen Online-Journal aus der Reihe BioMed Central, veröffentlicht und widerspricht sogar der Hypothese der Wissenschaftler selbst.


Macht hoher sozialer Status glücklich?

4. Februar 2010

Macht hoher sozialer Status glücklich sEine aktuelle Studie von amerikanischen Forschern zeigt, dass sich im Gehirn von Menschen mit einem hohen sozialen Status mehr „Glücksrezeptoren“ feststellen lassen. Wie oft bei Untersuchungen dieser Art, bleibt ungeklärt, ob diese Rezeptoren Menschen glücklicher machen oder aber das Gehirn mehr solche Moleküle bildet, um mit dem Glück des sozialen Zuspruchs fertig zu werden. Ich habe die Pressemitteilung des Herausgebers vom 3. Februar übersetzt:

Normalerweise denken wir bei den Vorteilen, die Menschen von ihrem sozialen Status haben, zuerst an Belohnungen von außerhalb. Nun zeigt eine neue wissenschaftliche Veröffentlichung in der Februarausgabe von Biological Psychiatry, einem Fachjournal von Elsevier, dass es auch innere Belohnungen gibt.

Dr. Martinez und ihre Mitarbeiter stellten einen Zusammenhang zwischen einem hohen sozialen Status, starkem sozialen Rückhalt und der Dichte von Dopamin-D2/D3-Rezeptoren im Striatum fest. Das Striatum ist eine Gehirnregion, die eine zentrale Rolle beim Empfinden von Belohnung und Motivation spielt. Der Neurotransmitter (Botenstoff) Dopamin und die Rezeptoren, an die er bindet, haben eine Schlüsselfunktion bei der Entstehung dieser Verhaltensreaktionen im Striatum.


Welche Auswirkungen hat Mobbing in der Schule auf die Zuschauer?

23. Dezember 2009

bullying bystander sEine aktuelle Studie hat untersucht, welche Folgen tatenloses Zuschauen beim Mobbing für Schüler hat, und gezeigt, dass sie seelisch noch mehr leiden als die Opfer selbst. Ich habe einen Presseartikel über die Studie von letzter Woche übersetzt, in dem die Autoren raten, Zuschauer sollten auch im eigenen Interesse gegen Mobbing aktiv werden:

Eine neue Studie zeigt, wenn Schüler zuschauen, wie ihre Kameraden unter der verbalen oder physischen Quälerei eines Mitschülers leiden, könnten sie das Geschehen als genauso große oder sogar größere seelische Notlage empfinden als das Opfer selbst.

Täter und Zuschauer beim Mobbing nehmen auch eher Drogen und trinken Alkohol, so das Ergebnis der Studie, die in der Dezemberausgabe von School Psychology Quarterly, einem Journal der American Psychological Association, veröffentlicht wurde.


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