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Tag: Genetik & Umwelt

Wie baut Yoga Stress ab?

20. August 2012

Werden-wir-im-Alter-glücklicher-1-300x199Dem Yoga werden eine ganze Reihe von gesundheitsfördernden Wirkungen auf Körper und Geist zugeschrieben. Wissenschaftlich erwiesen ist aber das Wenigste davon, zum Teil weil sich viele dieser Wirkungen nur schwer objektiv messen lassen. Nun hat eine neue Studie Yogameditation als Hilfe bei chronischem Stress untersucht und seine Wirkung auf das Immunsystem durch Bluttests gemessen. Wir haben die Presseerklärung der Universität zu der Studie von Ende Juli übersetzt, die eine Form des Yogas untersuchte, die leicht zu erlernen ist:

Vor sechs Monaten veröffentlichten Forscher von der University of California – Los Angeles (UCLA) eine Studie, in der sie zeigten, dass eine bestimmte Art von Yogaübungen, die täglich als eine kurze und einfache Meditation praktiziert wird, den Stress bei Menschen abbaut, die sich um Patienten mit Alzheimer und Demenz kümmern. Nun wissen sie warum.

Wie schon berichtet, hemmt eine bestimmte Art der Yogameditation, bei der Versuchspersonen acht Wochen jeden Tag nur zwölf Minuten lang chanten (ein Mantra vor sich hinsingen), die biologischen Mechanismen, die für Entzündungsreaktionen des Immunsystems verantwortlich sind. Wenn solche Entzündungsmechanismen ständig aktiviert sind, kann das zu einer Vielzahl von chronischen Erkrankungen beitragen.


Wie tragen Genetik und Umwelt zur Entstehung von Depressionen bei?

14. November 2011

Warum-wecken-Gerüche-Kindheitserinnerungen-1-300x199Viele psychische Erkrankungen haben eine genetische Komponente, deren Beitrag sich aber oft nur schwer von Umwelteinflüssen trennen und analysieren lässt. Eine neue Studie hat das Zusammenspiel von Genen und Umwelt bei der Empfindung negativer Emotionen untersucht. Wir haben die Presseerklärung des Instituts zu der Studie von Ende Oktober übersetzt, die veranschaulicht, wie komplex die Zusammenhänge sind:

An der Entstehung von Ängsten und Depressionen sind psychische und Umweltfaktoren beteiligt, aber auch die genetische Veranlagung eines Menschen spielt eine Rolle. Wie die einzelnen Faktoren auf die Funktion des Gehirns einwirken, sodass Angst- und Depressionssymptome ausgelöst werden, ist jedoch immer noch nicht klar. Um einen besseren Einblick in diese Wechselwirkungen zu bekommen, hat ein französisches Forscherteam vom Centre Émotion-Remédiation et Réalité Virtuelle (CNRS, Pitié Salpêtrière Hospital, Paris) die Amygdala untersucht. Dieser Teil des Gehirns ist bei Menschen überaktiv, die unter Ängsten und Depressionen leiden.

Die Forscher konnten zeigen, dass die Amygdala unterschiedlich reagiert, je nach dem genetischen Make-up eines Menschen, seiner Lebensgeschichte und seiner geistigen Tätigkeit. Diese Ergebnisse bedeuten, dass eine Psychotherapie eine unterschiedliche Wirkung auf die Gehirnaktivität von Patienten haben könnte, die von ihren jeweiligen genetischen Merkmalen abhängt. Die Studie erscheint als Titelgeschichte der Novemberausgabe von Human Brain Mapping.


Welche Rolle spielen Lebenserfahrungen bei Ängsten und Depressionen?

3. November 2011

Warum verbessern sich im Alter Freundschaften und BeziehungenOb Hochzeit oder Beerdigung – auch nach sehr emotionalen Ereignissen kehrt der Mensch immer wieder zu einem emotionalen Ausgangspunkt zurück, der für jeden Menschen typisch ist. Eine aktuelle Studie hat untersucht, ob dieser individuelle Normalzustand angeboren ist oder erworben wird. Wir haben die Presseerklärung der Universität zu der Studie von Anfang Oktober übersetzt, die demnächst in dem Fachjournal Psychological Science erscheinen wird:

Unsere Lebenserfahrungen – die Höhen und Tiefen und alles dazwischen – formen uns, sie begleiten uns und beeinflussen unseren emotionalen Grundzustand als Erwachsene. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie unter Leitung von Forschern der Virginia Commonwealth University (VCU) in den USA.

Die Studie zeigt, dass außer unseren Genen auch unsere Lebenserfahrungen einen wichtigen Einfluss auf unsere Neigung zu Ängsten und Depressionen haben.


Ist Zufriedenheit erblich?

21. Mai 2011

Ist Aspirin auch bei Migräne wirksamMancher wird scheinbar als Frohnatur geboren, ein anderer eher als Neurotiker. Eine aktuelle Studie hat ein Gen untersucht, das zu einer solchen Veranlagung beitragen könnte. Es kodiert für ein Protein, das eine wichtige Rolle im Belohnungssystem des menschlichen Gehirns und bei der Entstehung von Krankheiten wie Depressionen spielt. Wir haben die Presseerklärung der Universität zu der Studie von Anfang Mai übersetzt, die auch auf die Bedeutung von Umwelteinflüssen hinweist:

Eine neue Studie zeigt, dass ein Mensch glücklicher ist, wenn er eine aktivere Variante eines Gens hat, das im Gehirn den Transport des Botenstoffs Serotonin (oder auch 5-HT) reguliert.

Die Ergebnisse der Studie, die heute im Journal of Human Genetics erscheint, zeigen zum ersten Mal einen direkten Zusammenhang zwischen dem genetischen Make-up und dem Glücksempfinden eines Menschen, wie es sich in seiner Zufriedenheit mit dem Leben ausdrückt.

Die Studie von Jan-Emmanuel De Neve, einem Verhaltensökonom an der London School of Economics and Political Science (LSE), analysierte genetische Daten von mehr als 2 500 Menschen, die am National Longitudinal Study of Adolescent Health (eine Langzeitstudie) teilnehmen und für die US-Bevölkerung repräsentativ sind. Er untersuchte insbesondere, welche funktionellen Varianten des 5-HTT-Gens die Teilnehmer hatten.


Ist ADHS genetisch?

24. November 2010

Ist ADHS genetischDie Bezeichnung Zappelphilipp-Syndrom, wie ADHS umgangssprachlich auch genannt wird, zeigt bereits, dass manche die Erkrankung nicht ernst nehmen. Mal liegt es an den Kindern, dann an den Eltern. Nun konnten Wissenschaftler definitiv nachweisen, dass bei der Entwicklungsstörung die Gene eine entscheidende Rolle spielen. Wir haben die Presseerklärung des Wellcome Trusts übersetzt, der die Untersuchung finanzierte und auf mehr Verständnis für die Betroffenen hofft, denn der Weg bis zu einer kausalen Behandlung könnte noch lang werden:

Eine Studie, die heute veröffentlicht wurde, liefert den ersten direkten Beweis, dass Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) eine genetisch bedingte Erkrankung ist. Wissenschaftler an der Cardiff University in Großbritannien stellten fest, dass bei Kindern mit ADHS bestimmte kurze DNA-Abschnitte häufiger dupliziert (hier: vervielfacht) sind oder fehlen als bei anderen Kindern.

Außerdem zeigte die Studie eine deutliche Überlappung dieser Abschnitte, die als Kopiezahlvarianten (copy number variants, CNVs) bezeichnet werden, mit Genvarianten, die bereits mit Autismus und Schizophrenie in Verbindung gebracht worden sind. Die Daten sind ein überzeugender Beweis, dass ADHS eine neurologische Entwicklungsstörung ist – in anderen Worten, dass die Gehirne von Kindern mit dieser Störung anders sind als die gesunder Kinder.


Lässt sich von der Persönlichkeit des Kindes auf späteres Verhalten im Erwachsenenalter schließen?

13. August 2010

Lässt sich von der Persönlichkeit des Kindes auf späteres Verhalten im Erwachsenenalter schließenIm Alltag versuchen wir ständig, das Verhalten von Menschen vorherzusagen, die wir kennen. Die Erfolgsquote ist variabel, und das Ergebnis reicht von kleinen Enttäuschungen bis zum Börsencrash. Amerikanische Psychologen haben nun gezeigt, dass solche Vorhersagen doch recht zuverlässig möglich sind. Wir haben die Presseerklärung der Universität zu der Studie von voriger Woche übersetzt, die zeigt, wie stabil die Persönlichkeit von Menschen ist:

Persönlichkeitsmerkmale, die man schon in der Kindheit beobachten kann, sagen mit hoher Wahrscheinlichkeit voraus, wie sich ein Mensch im Erwachsenenalter verhalten wird. Das zeigt eine Untersuchung von Forschern an der University of California (UC), Riverside, dem Oregon Research Institute und der University of Oregon in den USA. Die Studie wird in einer der nächsten Ausgaben des Fachjournals Social Psychological and Personality Science erscheinen.

Die Studie beruht auf den Daten einer Untersuchung aus den Sechzigerjahren an etwa 2400 Grundschulkindern unterschiedlicher ethnischer Herkunft in Hawaii. Damals hatten Lehrer die Persönlichkeit ihrer Schüler beurteilt. Die Forscher verglichen diese Einschätzungen der Lehrer mit Videoaufnahmen von Interviews mit 114 dieser Menschen vierzig Jahre später.


Welche Vorstellung haben Babys von Raum und Zeit?

31. Juli 2010

Welche Vorstellung haben Babies von Raum und ZeitZahlworte wie „eins“, „zwei“ und „drei“ gehören zu den ältesten Worten in der Evolution der (indogermanischen) Sprachen und sind damit so alt wie „ich“ oder „wir“. Eine aktuelle Studie an Babys zeigt nun, dass die Wahrnehmung von quantitativen Unterschieden vielleicht nicht einfach erlernt ist, sondern dem Menschen sogar angeboren sein könnte. Wir haben die Presseerklärung der Universität zu der Studie vom Juni übersetzt, die die Faszination von Kindern mit Konzepten wie „groß“ und „klein“ erklären könnte:

Noch bevor sie sprechen lernen, organisieren Babys Informationen über Zahlen, Raum und Zeit auf eine komplexere Art und Weise als man bisher dachte. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie unter Leitung der Psychologin Stella Lourenco von der Emory University in den USA. „Wir haben gezeigt, dass neun Monate alte Babys ein Gespür für die Verhältnisse von Objekten zueinander haben und „mehr als“ oder „weniger als“ bei Zahl, Größe und Dauer erkennen können. Und das wirklich Bemerkenswerte ist, sie brauchen nur Erfahrung mit einem dieser quantitativen Konzepte, um zu erraten, wie andere Quantitäten aussehen sollten”, sagt Lourenco.

Lourenco führte die Studie, die in einer der nächsten Ausgaben von Psychological Science veröffentlicht werden soll, zusammen mit dem Neurowissenschaftler Matthew Longo vom University College London durch.


Lässt sich Alkoholabhängigkeit durch Sport bekämpfen?

27. Juli 2010

Lässt sich Alkoholabhängigkeit durch Sport bekämpfenSport kann zur Unterstützung bei der Behandlung der verschiedensten psychischen Erkrankungen eingesetzt werden, unter anderem, weil er die Stimmung hebt. Eine neue Untersuchung zeigt, dass Sport auch in der Suchttherapie als eine Art natürliche und gesunde Ersatz-„Droge“ wirken könnte. Wir haben eine Presseerklärung der Nachrichtenagentur EurekAlert zu der Studie vom Juni übersetzt, die die Wechselwirkungen von Sport, Schlafstörungen und Alkoholmissbrauch untersucht hat:

Alkoholmissbrauch hat eine sehr störende Wirkung auf den circadianen Rhythmus (Tag-Nachtrhythmus), aber Störungen des circadianen Rhythmus’ können auch zu Alkoholmissbrauch und zu einem Rückfall bei abstinenten Alkoholikern führen. Die circadiane zeitliche Anpassung wird bei Säugetieren durch Licht und andere Einflüsse wie Essen, soziale Interaktionen und körperliche Aktivität reguliert. Eine neue Studie über den Zusammenhang von Alkoholkonsum und Radlaufen bei Hamstern hat gezeigt, dass Sport eine effektive Methode sein könnte, um den Alkoholkonsum bei Menschen zu reduzieren.

Die Ergebnisse werden in der Septemberausgabe des Journals Alcoholism: Clinical & Experimental Research veröffentlicht, sind aber bereits online zu lesen.


Kaffee macht munter – ein Mythos?

11. Juni 2010

Kaffee macht munter - ein MythosKaffee (und nicht Bier) ist das meistgetrunkene flüssige Genussmittel der Deutschen. Eine aktuelle Studie entlarvt nun die Wirkung des beliebten Muntermachers als reines Entzugsphänomen. Wir haben die Pressemitteilung der Universität zu der Studie von letzter Woche übersetzt, die eigentlich Koffein untersuchte, das unter anderem auch in Tee, Schokolade und Cola enthalten ist:

Die stimulierende Wirkung von Koffein könnte nichts weiter als eine Illusion sein. Denn eine neue Studie zeigt, dass die gewohnte morgendliche Tasse Kaffe in Wirklichkeit zu nichts Nutze ist.

Für die Studie testete das englisch-deutsche Forscherteam die Wirkung von Koffein oder einem Placebo an 379 Versuchspersonen, nachdem sie sechzehn Stunden lang kein Koffein zu sich genommen hatten. Die Tests zeigten kaum Unterschiede bei der Munterkeit der Versuchspersonen.


Was erklärt die Lesefähigkeit von Kindern: Genetik oder Umwelt?

14. Januar 2010

Was erklärt die Lesefähigkeit von Kindern - Genetik oder Umwelt sEine aktuelle Studie hat den Beitrag von Umwelt und Vererbung beim Lesenlernen analysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass beide Einflüsse wichtig sind, aber recht verschiedene Rollen spielen. Ich habe eine Presseerklärung der Universität vom 11. Januar übersetzt, in der die Autoren meinen, bei Schulanfängern müssen die unterschiedlichen Voraussetzungen und Einflüsse im Unterricht gezielt berücksichtigt werden:

Die genetische Veranlagung spielt eine entscheidende Rolle dabei, wie gut Kinder anfangs lesen lernen. Nun zeigt eine neue Untersuchung an Zwillingen zum ersten Mal, dass beim Lesenlernen später Umweltfaktoren immer wichtiger werden. Die Ergebnisse sind ein weiterer Beweis, dass Kinder in den ersten Schuljahren beim Lesen Fortschritte machen können, die über die wichtigen genetischen Faktoren und ihre Einflüsse auf das Lesen hinausgehen, sagt Stephen Petrill, der erste Autor und Leiter der Studie. Petrill ist Professor für Entwicklung des Menschen und Familienwissenschaften an der Ohio State University in den USA.


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