Wann enttäuscht uns Konsum besonders bitter?
Heute eine interessante Ergänzung zu einem Beitrag, den ich vor wenigen Wochen verfasst habe. In diesem habe ich zusammengefasst, dass das Wohlbefinden, das der Konsum positiver Erfahrungen (z.B. einem Kurz-Urlaub) hervorruft, offensichtlich nachhaltiger ist als der Konsum von materiellen Gütern, z.B. einem neuen Fernseher. („Macht Konsum glücklich?“)
In einer aktuellen Studie, die vor einigen Tagen im Journal of Consumer Research erschienen ist, wurde genau dieses Phänomen auch untersucht, – allerdings mit der sozusagen entgegengesetzten Fragestellung: „Welche Art von Konsum kann uns am nachhaltigsten enttäuschen?“ Forscher der Washington University und der University of Texas untersuchten, ob Konsum-Enttäuschungen sich in ihren Auswirkungen auf die persönliche Lebenszufriedenheit unterscheiden, je nachdem ob sie sich auf Güter oder auf Erfahrungen beziehen. Oder anders ausgedrückt: Was zieht mich langfristig mehr runter: Ein Sofa-Fehlkauf oder der vergeigte Kurzurlaub? Nun, es ist leider der vergeigte Kurzurlaub! Das heißt, die Rechnung, dass der Konsum von Erfahrungen die Lebenszufriedenheit bzw. das Lebensglück („Happiness”) mehr steigert als der Konsum von materiellen Dingen, geht nur dann auf, wenn die Erfahrungen auch positiv sind. Ist die Erfahrung negativ, dann wird sie uns leider nachhaltiger beeinträchtigen als ein einfacher Fehlkauf, den man offensichtlich einfach schneller abgehakt bekommt.
Quelle:
e!Science News, 23.02.2009
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Rubrik: Glücksforschung
Tags: Sozialpsychologie, Umwelt, Verhaltensforschung