Leben Optimisten länger als Pessimisten?
Zumindest gibt es Hinweise darauf, dass dies so sein könnte: In einem aktuellen Artikel in Circulation: Journal of the American Heart Association wurde untersucht, ob optimistische Frauen ein niedrigeres Risiko haben an einer Herzkrankheit zu sterben als pessimistische. Während dieser Zusammenhang nicht belegt werden konnte, konnte jedoch gezeigt werden, dass die untersuchten pessimistischen Frauen grundsätzlich einem höheren Sterberisiko ausgesetzt waren als optimistische.
Die Leiterin der Studie und Professorin an der Universität Pittsburgh, Hilary A. Tindle, kommentiert die Ergebnisse wie folgt: Die Mehrzahl unserer Befunde weist darauf hin, dass ein hoher Anteil von Negativität [hohes Mass an Zynismus und negativen Gedanken hinsichtlich anderer Menschen bzw. grundsätzliches Misstrauen gegenüber anderen Menschen] gesundheitsschädlich ist.
In der umfangreichen internationalen Längsschnittstudie zu diesem Thema hatte Tindle und ihr Team über 97.000 (!) Frauen im Alter von 50 – 79 über einen Zeitraum von 8 Jahren befragt. Sämtliche Frauen, die zur Studie zugelassen wurden, hat zu Beginn der Untersuchung keine lebensbedrohlichen Erkrankungen und wurden mit einem Fragebogen zu ihrer optimistischen bzw. pessimistischen Grundhaltung befragt. „Optimistisch“ äußerte sich zum Beispiel, wer auf die Frage „In unsicheren Zeiten, gehe ich davon aus, dass sich alles zum Besten wenden wird“ mit „Ja“ antwortete.
Optimisten stellten sich nach Ablauf der Studie und Auswertung der Ergebnisse heraus als weniger anfällig für Diabetes, hohen Blutdruck und Depression. Sie rauchten weniger und waren tendenziell weniger übergewichtig als die Pessimisten. Interessanterweise blieb jedoch der Zusammenhang zwischen Optimismus und niedrigerem Sterberisiko auch dann noch vorhanden, wenn man diese per se gesundheitsgefährdenden Faktoren aus dem statistischen Zusammenhang herausrechnete.
Tindle dazu: „Diese Studie ist ein guter Baustein für künftige Forschung – zum einen um herauszufinden, wie die persönliche Einstellung die Gesundheit beeinflusst und zum anderen, um herauszufinden, ob man nicht gezielt durch Einstellungsänderungen seine Gesundheit verbessern kann.“
Quellen:
American Heart Association, 10. Aug 2009
Tindle et al. Circulation, Aug 2009
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Rubrik: Alter, Depression, Glücksforschung
Tags: begleitende Erkrankung, klinische Studie, Persönlichkeit, Risikofaktor
Roman
August 20th, 2009
Pessimistische Menschen wollen ihr Leben bestimmt nicht verlängern und tun dafür weniger als Optimisten.
Deprifrei-leben
August 23rd, 2009
Ist ja sehr logisch, dass Optimisten länger leben. Wer Spass am Leben hat, tut auch mehr für sich und steigert so seine Lebenserwartung.