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Bietet hohe Stress-Empfindlichkeit von Kindern auch Vorteile?

10. Februar 2010

Bietet hohe Stress-Empfindlichkeit von Kindern auch Vorteile sHochsensible Kinder leiden besonders stark unter einer unglücklichen Kindheit. Eine neue Studie zeigt nun, dass solche Kinder aber bei guter Fürsorge auch besonders gut gedeihen. Ich habe einen Presseartikel der EurekAlert vom 5. Februar übersetzt, der die umfangreiche Untersuchung kurz zusammenfasst:

Kinder, die besonders empfindlich auf Stress reagieren, sind auch anfälliger für die Auswirkungen schwieriger Familienverhältnisse, und sie haben mehr Verhaltens- und Gesundheitsprobleme als gleichaltrige Kinder. Aber eine neue Langzeitstudie zeigt, dass sich hoch empfindsame Kinder auch besonders gut entwickeln, wenn sie in einer Umwelt aufwachsen, die sie fördert.

Die Studie amerikanischer Wissenschaftler von der University of British Columbia, der University of California, San Francisco, und der University of California, Berkeley, erscheint in der Februarausgabe des Fachjournals Child Development.

„Eltern und Lehrer sind vielleicht der Meinung, dass empfindsame Kinder, wie Orchideen, schwieriger großzuziehen sind und mehr Fürsorge brauchen. Aber sie können aufblühen und zu Menschen mit außerordentlichen Fähigkeiten und Stärken heranwachsen, wenn sie in einer Umgebung groß werden, die sie unterstützt, und in der sie gut versorgt und gefördert werden“, sagt Jelena Obradovi?, die Assistant Professor an der School of Education der Stanford University ist. (Dr. Obradovi? war an der University of British Columbia, als sie und ihre Mitarbeiter die Untersuchung durchführten.)

Für ihre Studie untersuchten die Forscher 338 Vorschulkinder, ihre Familien und Lehrer, um festzustellen, wie schwierige Familienverhältnisse und die biologisch messbare Stress-Empfindlichkeit die gesunde Entwicklung von Kindern beeinflussen.

Als Maß für die Stress-Empfindlichkeit dienten die normalen atmungsabhängigen Schwankungen der Herzfrequenz und der Spiegel des Stresshormons Cortisol der Kinder. Die Familienverhältnisse wurden durch Befragungen untersucht, darunter zu möglichen finanziellen Notlagen, Überforderung der Eltern bei der Erziehung, Ehestreitigkeiten, offenen Aggressionen der Eltern untereinander und gegen die Kinder sowie Depression der Mütter.

Die Ergebnisse zeigten, dass Kinder mit deutlich stärkeren biologischen Reaktionen beim Betrachten von Szenen eines Puppentheaters, die etwas belastende Situationen aus dem Alltagsleben der Kinder darstellten, stärker von den Familienverhältnissen (ungünstigen wie günstigen) beeinflusst wurden. Das heißt, dass hoch empfindsame Kinder eher zu Entwicklungsproblemen neigten, wenn sie in schwierigen und belastenden Familienverhältnissen aufwuchsen.

Aber anders als erwartet entwickelten sich solche Kinder überdurchschnittlich gut, wenn sie in fürsorglichen, unbelasteten Familienverhältnissen groß wurden, weil sie auch stärker auf die positiven Seiten einer Umgebung ansprachen, in der sie unterstützt und gefördert wurden.

„Die Studie zeigt, wenn Kinder sehr empfindlich auf Stress reagieren, muss das nicht unbedingt etwas Negatives sein, sondern wir müssen dabei die Art ihrer Lebensumstände berücksichtigen“, erklärt Obradovi?.

Quellen:

EurekAlert!, 5.2.10

Obradovi? et al. Child Development, Feb 2010

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Rubrik: Burnout/Stress, Kinder & Jugendliche
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  1. Wann reagiert der Körper auf Stress? | Burnout Blog
    September 24th, 2011

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