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Wie hängt Kreativität mit guter Laune zusammen?

5. Februar 2011

Wie hängt Kreativität mit guter Laune zusammenAls Albert Einstein die Relativitätstheorie entwickelt hatte, war er von seiner Idee so begeistert, dass er sie später den „glücklichsten Gedanken meines Lebens“ nannte. Eine aktuelle Studie zeigt, dass umgekehrt eine gute Stimmung auch kreatives Denken fördern kann. Wir haben die Presseerklärung der Association for Psychological Science, dem Herausgeber der Studie, vom Dezember übersetzt, in der Forscher die Wirkung zweier simpler „Stimmungsaufheller“ testeten:

Leute, die sich während der Arbeit lustige Videos auf dem Internet ansehen, verschwenden damit nicht unbedingt ihre Zeit. Sie könnten sich die neusten psychologischen Erkenntnisse zu Nutze machen—sie heben ihre Stimmung, sodass sie kreativer denken können.

„Man hat ganz allgemein festgestellt, dass eine positive Stimmung kreatives Problemlösen und flexibles aber gründliches Nachdenken fördert„, sagt Ruby Nadler, eine Doktorandin an der University of Western Ontario in Kanada. Gemeinsam mit ihren Kollegen Rahel Rabi und John Paul Minda führte sie eine neue Studie durch, die nun in Psychological Science, einem Journal der Association for Psychological Science, veröffentlicht wurde. Für die Studie untersuchten Nadler und ihre Kollegen eine bestimmte Art des Lernens, die durch kreatives Denken verbessert wird.

Die Studenten, die an der Studie teilnahmen, wurden in verschiedene Stimmungen versetzt und machten dann Testaufgaben, bei denen sie lernen mussten, Kategorien zu erkennen (d.h. sie lernten, Bilder mit komplexen visuellen Mustern nach Ähnlichkeiten zu gruppieren). Dabei beeinflussten die Forscher die Stimmung mithilfe von Musik- und Videoclips. Zuerst probierten sie mehrere Clips aus, um herauszufinden, welche der Clips Menschen am besten froh oder traurig machten. Die fröhlichste Musik war ein beschwingtes Stück von Mozart und das fröhlichste Video ein lachendes Baby. Dann benutzten die Forscher diese beiden Clips für die Experimente, zusammen mit einem traurigen Musik- beziehungsweise Videoclip (eine Filmmusik aus „Schindlers Liste“ und ein Nachrichtenbericht über ein Erdbeben), sowie mit Musik und einem Video, die keinen Einfluss auf die Stimmung hatten. Nachdem sie die Musik gehört und das Video gesehen hatten, versuchten die Leute zu lernen, wie die Muster zu erkennen waren.

Gut gelaunte Testpersonen konnten die Regel, welches Muster in welche Kategorie gehörte, besser lernen als Testpersonen in einer traurigen oder neutralen Stimmung. „Wenn Sie ein Projekt haben, wo Sie am besten innovativ denken, oder ein Problem, über das Sie gründlich nachdenken müssen, kann Ihnen eine positive Stimmung dabei helfen“, sagt Nadler. Und Musik ist eine einfache Methode, um in gute Stimmung zu kommen. Jeder hat eine andere Art von Musik, die bei ihm funktioniert—Sie brauchen nicht zu denken, Sie müssen auf Mozart umsteigen, sagt sie.

Nadler glaubt auch, das könnte ein Grund sein, warum Leute auf der Arbeit lustige Videos sehen. „Ich glaube, Leute versuchen unterbewusst, sich in eine gute Stimmung zu bringen“—und damit könnte, was wie Zeitverschwendung erscheint, für Arbeitgeber in Wirklichkeit auch etwas Gutes haben.

Quellen:

Association for Psychological Science, 15.12.10

Nadler et al. Psychological Science, Dez 2010

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Rubrik: Leistungsfähigkeit
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1 Kommentieren

  1. Peter Reitz
    Juni 30th, 2014

    Der Artikel macht auf jeden Fall gute Laune! 🙂

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