Kann zu hohe Bindung eine Partnerschaft beschädigen?
Forscher an der University of Houston haben das Beziehungsverhalten von Personen untersucht, die ihr Selbstwertgefühl maßgeblich von dem Zustand ihrer Liebesbeziehung(en) abhängig machen. Ihre Ergebnisse haben sie im Journal of Personality and Social Psychology (12/08) veröffentlicht.
Ein zu hohes Maß an Bindung – so die Studie – führe dazu, dass (auch kleine) Missverständnisse oder Krisen der Beziehung als sehr viel bedrohlicher erlebt würden als sie bspw. der Partner erlebe. Die Folge sind impulsive Reaktionen, Feindseligkeit, Angst und Depression. Dem Partner gelinge es nur unzureichend, die Probleme ausreichend zu reflektieren und nüchtern über Lösungswege nachzudenken. Die unmittelbare Verknüpfung der wahrgenommenen Probleme mit der eigenen Person und Befindlichkeit führe häufig zu der eigentlichen Belastung der Beziehung bis hin zu deren Auflösung.
Quelle:
University of Houston, 21.11.08
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Rubrik: Depression, Mensch & Gruppe, Partnerschaft & Paartherapie
Tags: Persönlichkeit, Selbstvertrauen, soziales Netzwerk, Wahrnehmung
MarcMartin
Januar 26th, 2009
Meiner Meinung nach muss man wie überall im Leben das richtige Mittelmaß finden. Eine Partnerschaft, in der beide Seiten klammern und sich gegenseitig einengen, kann genauso schädlich sein, wie eine Fernbeziehung, in der die gemeinsame Zeit zu kurz kommt. Bei einer zu intensiven Bindung besteht natürlich die Gefahr, dass durch den permanenten Kontakt mit Partner der Respekt nach und nach verloren geht und mit ihm die Gefühle. Freiräume sind in eine Partnerschaft unheimlich wichtig. Ich denke ohne sie, kann man die gemeinsame Zeit nicht ausreichend schätzen.