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Wovon hängt es ab, wie der Körper auf Stress reagiert?

23. Februar 2011

Sind Frau bessere Multi-Tasker als MännerDer Körper reagiert auf Stress mit einer Fülle von Anpassungen, die Menschen zwei ursprüngliche Verhaltensreaktionen erleichtern – Angriff oder Flucht. Eine aktuelle Studie hat den Zusammenhang zwischen psychischem Stress und einem Immunprotein untersucht, das nicht nur Immunfunktionen hat, sondern zum Beispiel auch an einer allgemeinen Aktivierung des Stoffwechsels beteiligt ist. Wir haben die Presseerklärung des Herausgebers zu der Studie von letzter Woche übersetzt, die helfen könnte, stressbedingte Krankheiten besser zu verstehen:

Wie Sie emotional auf eine Herausforderung reagieren, könnte vorhersagen, wie Ihr Körper auf Stress reagiert. Das zeigt eine Untersuchung, die diesen Monat in dem Fachjournal Brain, Behavior, and Immunity erscheint.

„Menschen, die nach einem Stresstest im Labor sehr ärgerlich waren oder sich beunruhigt fühlten, hatten einen stärker erhöhten Blutspiegel für einen Entzündungsmarker als Leute, die bei dem Test relativ ruhig geblieben waren“, sagt Dr. Judith Carroll, die die Studie an der University of Pittsburgh durchführte. „Das könnte erklären, warum manche Menschen, die viel unter Stress stehen, chronische Gesundheitsprobleme entwickeln.“

Für die Studie baten die Forscher gesunde Menschen mittleren Alters, im Labor eine Rede zu halten, vor einer laufenden Videokamera und im Beisein einer Jury. Während der Rede maßen sie die körperlichen Reaktionen der Teilnehmer auf die Testaufgabe und befragten sie anschließend, wie sie sich bei der Rede gefühlt hatten.

„Bei den meisten Menschen steigt die Herzfrequenz und der Blutdruck, wenn sie etwas tun, das mit Stress verbunden ist“, erklärt Dr. Carroll, „aber bei manchen erhöht sich auch der Blutspiegel eines Entzündungsmarkers, der als Interleukin-6 bezeichnet wird. Unsere Untersuchung zeigt, dass die Leute, bei denen sich der Blutspiegel dieses Markers am meisten erhöht, diejenigen sind, die bei dem Test am stärksten emotional reagieren.“

„Unsere Ergebnisse zeigen, dass Menschen, die auf relativ geringe Herausforderungen im Leben mit Ärger oder Sorge reagieren, zu einer verstärkten Entzündungsreaktion neigen könnten“, sagt die Leiterin der Studie Dr. Anna Marsland, eine Assistenzprofessorin für Psychologie und Pflegewissenschaften an der University of Pittsburgh. „Mit der Zeit könnten diese besonders emotional reagierenden Menschen anfälliger für Krankheiten werden, bei denen Entzündungen eine Rolle spielen, wie zum Beispiel Herz-Kreislauferkrankungen“, sagt sie.

Die Studie, die vom National Institute of Nursing Research finanziert wurde, ist Teil eines expandierenden Forschungsgebietes, das als Psychoneuroimmunologie bezeichnet wird und die Wechselwirkungen zwischen psychischen Prozessen und Gesundheit untersucht. „Das Thema dieser Studie ist eine der entscheidenden Fragen in der Psychoneuroimmunologie – was erklärt die individuellen Unterschiede bei der Entzündungsreaktion auf Stress“, sagt Dr. Margaret Kemeny, eine Professorin an der University of California, San Francisco. „Diese Ergebnisse zeigen, dass die Art und Weise, wie Menschen in diesem Test emotional reagieren, ein wichtiger Faktor ist, der Vorhersagen erlaubt. Damit könnten die Ergebnisse den Weg für zukünftige Studien weisen, die die Mechanismen solcher Reaktion charakterisieren und ihre klinische Bedeutung untersuchen“, sagt sie.

Quellen:

Elsevier, 17. Feb 2011

Carroll et al. Brain, Behavior, and Immunity, Feb 2011

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Rubrik: Burnout/Stress
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