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Wie hilft Achtsamkeitsmeditation Stress abzubauen?

18. November 2011

Hängen Depressionen im Jugendalter mit ADHS zusammenManche Leute haben Vorbehalte gegen fernöstliche Methoden wie die Achtsamkeitsmeditation, weil nicht klar ist, wie sie funktionieren. Aber Anhänger der Meditation können auf positive Effekte in vielen Bereichen verweisen, zum Beispiel als Methode zur Stressreduktion. Eine aktuelle Studie hat die Forschungsergebnisse auf dem Gebiet zusammengefasst und die Prinzipien der Achtsamkeit analysiert. Wir haben eine Presseerklärung des Herausgebers der Studie vom November übersetzt, die zeigt, dass bei der Achtsamkeit mehrere Mechanismen zusammenwirken:

Menschen, die sehr unter Stress stehen, wird oft geraten für einen Moment innezuhalten und einfach nur im „Jetzt“ zu sein. Diese Art der Achtsamkeit, ein wesentlicher Teil der Traditionen des Buddhismus und des indischen Yogas, wird immer populärer bei Menschen, die nach Möglichkeiten suchen etwas gegen ihren Stress zu tun und ihre Lebensqualität zu verbessern. Und die Forschung zeigt, dass Achtsamkeitsmeditation die Gesundheit und Leistungsfähigkeit fördern kann, zum Beispiel indem sie die Funktion des Immunsystems verbessert, den Blutdruck senkt und geistige Fähigkeiten stärkt.

Aber wie kommt es, dass ein und dieselbe Methode so vielfältige Auswirkungen auf das Wohlbefinden haben kann? Ein neuer Artikel in der aktuellen Ausgabe der Perspectives on Psychological Science, einem Journal der Association for Psychological Science, schlägt ein umfassendes Konzept vor, das auf der vorhandenen wissenschaftlichen Literatur aufbaut und diese positiven Effekte erklären kann.

Laut der ersten Autorin Britta Hölzel von der Justus-Liebig-Universität Gießen und der Harvard Medical School zielt diese Arbeit darauf ab, „die gedankliche und mechanistische Komplexität der Achtsamkeit verständlich zu machen und die großen Zusammenhänge darzustellen, indem sie die vielen Ergebnisse wie Teile eines Mosaiks zusammenfügt.“ Hölzel und ihre Mitautoren schlagen ein Rahmenkonzept vor und benutzen es, um die Mechanismen der Achtsamkeit zu verstehen. Sie zeigen auf, dass Achtsamkeit in Wirklichkeit nicht nur eine einzige Fähigkeit ist, sondern ein facettenreiches geistiges Training, das mehrere Mechanismen umfasst.

Die Autoren identifizieren insbesondere vier entscheidende Komponenten der Achtsamkeit, die ihre Wirkungen erklären können: die Aufmerksamkeitsregulation, das Körperbewusstsein, die Emotionsregulation und das Selbstgefühl. Diese Elemente wirken zusammen und helfen Menschen sich auf eine Art und Weise, die nicht wertend ist, mit den geistigen und physiologischen Auswirkungen von Stress zu beschäftigen und sie zu bewältigen.

Obwohl diese Komponenten theoretisch eigenständig sind, hängen sie doch eng miteinander zusammen. Eine verbesserte Aufmerksamkeitsregulation kann zum Beispiel unser Bewusstsein für unseren physiologischen Zustand direkt erleichtern. Das Körperbewusstsein kann uns wiederum helfen die Emotionen zu erkennen, die wir erleben. Das Verständnis der Zusammenhänge zwischen diesen Komponenten und der Gehirnmechanismen, die ihnen zugrunde liegen, wird es Ärzten ermöglichen Achtsamkeit als Behandlungsmethode besser an die Bedürfnisse ihrer Patienten anzupassen, sagt Hölzel.

Ganz allgemein verdeutlicht dieses Rahmenkonzept die Tatsache, dass Achtsamkeit kein vages Allheilmittel ist. Effektive Achtsamkeitsmeditation erfordert Training und ständige Übung und sie hat bestimmte, messbare Auswirkungen auf unsere subjektiven Erfahrungen, unser Verhalten und unsere Gehirnfunktion. Die Autoren hoffen, dass zukünftige Untersuchungen auf diesem Gebiet „es einem viel breiteren Spektrum von Menschen ermöglichen werden die Achtsamkeitsmeditation als eine vielseitige Methode zu verwenden, die Menschen hilft Dinge zu verändern – sowohl in der Psychotherapie als auch im täglichen Leben.“

Quellen:

Association for Psychological Science, 31. Okt 2011

Hölzel et al. Perspectives on Psychological Science, Nov 2011

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Rubrik: Burnout/Stress, Leistungsfähigkeit, Verhaltenstherapie
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