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Schützt Optimismus vor Herzkrankheiten?

10. Juni 2012

Sport, Sex, Unterhaltung - Was macht uns glücklichDass eine Veranlagung zum Optimismus Menschen vor Depressionen schützt, ist nicht weiter verwunderlich. Optimismus fördert aber auch die körperliche Gesundheit. Eine neue Studie hat die Forschung zum Thema Optimismus und Herzerkrankungen zusammengefasst. Wir haben einen Presseartikel über die Studie vom April übersetzt, deren Autoren meinen, man könnte Optimismus zur Therapie benutzen:

Eine Untersuchung von Forschern der Harvard University zeigt, dass Optimismus, Glück und andere positive Emotionen einen Menschen vor Herzerkrankungen schützen können, denn sie senken das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und andere Herz-Kreislauferkrankungen. Außerdem können diese Faktoren, die eine Rolle beim psychischen Wohlbefinden spielen, scheinbar auch das Voranschreiten bestehender Herz-Kreislauferkrankungen verlangsamen.

Zu diesem Ergebnis kommt die erste und größte systematische Übersichtsarbeit ihrer Art, die in der Aprilausgabe des Psychological Bulletins online erscheint. Die erste Autorin der Studie ist Julia Boehm, eine Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Arbeitsgruppe ihrer Mitautorin Laura Kubzansky, Lehrbeauftragte in der Abteilung Gesellschaft, Humanentwicklung und Gesundheit an der Harvard School of Public Health (HSPH) in Boston, Massachusetts.

Nach Angaben der American Heart Association stirbt in den USA alle 39 Sekunden ein Mensch an einer Herz-Kreislauferkrankung.

Die Autorinnen schildern, wie zahlreiche Untersuchungen gezeigt haben, dass negative Gemütsverfassungen wie Wut, Ängste, Feindseligkeit und Depressionen dem Herzen schaden können. Aber viel weniger ist über den Zusammenhang von positiven Gemütsverfassungen und Herz-Kreislauferkrankungen bekannt.

In einer Erklärung für die Presse weist Boehm darauf hin, dass jemand, der in keiner negativen Gemütsverfassung ist, damit nicht automatisch in einer positiven ist. Die Ergebnisse ihrer Studie zeigen, dass:

„…Faktoren wie Optimismus, Lebenszufriedenheit und Glück mit einem verminderten Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen assoziiert sind. Dieser Effekt ist unabhängig von anderen Faktoren wie dem Alter eines Menschen, seinem sozioökonomischen Status, Rauchen oder Körpergewicht.“

„Die größten Optimisten hatten zum Beispiel ein um etwa 50 Prozent niedrigeres Risiko eine neue Herz-Kreislauferkrankung zu entwickeln als ihre weniger optimistischen Mitmenschen“, fügt sie hinzu.

Für ihre Übersichtsarbeit untersuchten Boehm und Kubzansky die Ergebnisse von mehr als 200 publizierten Studien in zwei großen wissenschaftlichen Datenbanken.

Sie untersuchten Daten, die einen Zusammenhang zwischen einer positiven Gemütsverfassung und Herz-Kreislauferkrankungen zeigen. Außerdem untersuchten sie mögliche Zusammenhänge zwischen Verhaltensweisen wie Rauchen, Alkoholkonsum, Sport, Schlaf und Ernährung sowie biologischen Markern für Herz-Kreislauferkrankungen.

Die Ergebnisse zeigten, dass eine positive Gemütsverfassung „in allen Studien einen Schutz gegen Herz-Kreislauferkrankungen bot, und zwar unabhängig von traditionellen Risikofaktoren und negativen Gemütszuständen.“ Insbesondere zeigten sie, dass „Optimismus am deutlichsten mit einem verminderten Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen assoziiert war.“

Außerdem zeigten die Daten, dass Menschen, die sich wohlfühlen, mehr Sport treiben, sich ausgewogener ernähren und genug Schlaf bekommen, und dass eine positive Gemütsverfassung mit einem niedrigeren Blutdruck, einem gesünderem Profil der Blutfette und normalem Körpergewicht assoziiert war.

Die Autoren meinen, dass ihre Ergebnisse von großer Tragweite für die Art und Weise sind, wie Maßnahmen im Gesundheitswesen durchgeführt werden sollten. Sie fordern „weitere prospektive Untersuchungen und Forschung, die unterschiedliche Theorien über positives und negatives psychisches Wohlbefinden berücksichtigen.“

Kubzansky sagt, wenn auch künftige Studien zeigen, dass Menschen mit einem hohen Grad an positiven Emotionen wie Optimismus, Lebenszufriedenheit und Glück langfristig weniger Herz-Kreislauferkrankungen entwickeln, bedeutet dies für das Gesundheitswesen:

„…dass man die Herz-Kreislaufgesundheit von Menschen verbessern könnte, indem man mehr Gewicht auf die Förderung psychologischer Stärken legt und weniger darauf lediglich die psychologischen Schwachstellen zu behandeln.”

Quellen:

Medical News Today, 18. April 2012

Boehm & Kubzansky. Psychological Bulletin, Apr 2012

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Rubrik: Glücksforschung
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