Gefährdet zu wenig Schlaf die Gesundheit?
Zu diesem Thema ist letzte Woche eine interessante Studie in der Zeitschrift Archives of Internal Medicine erschienen. Sheldon Cohen, Professor an der Carnegie Mellon University in Pittsburgh hat versucht herauszufinden, ob Menschen mit Schlafmangel sich eher mit Erkältung anstecken als Menschen mit ausreichendem Schlaf. Wie lässt sich das herausfinden? Cohens Team untersuchten in einem Zeitraum von 4 Jahren insgesamt 153 Männer und Frauen. Die Versuchspersonen wurden zunächst zu ihren Schlafgewohnheiten befragt. Anschließend wurden sie mit einem Erkältungsvirus infiziert (selbstverständlich wissentlich!). Fünf Tage später mussten die Versuchspersonen berichten, ob sie Anzeichen einer Erkältung hatten, außerdem wurden Tests auf Viren und Antikörper durchgeführt.
Es zeigte sich, dass die Versuchspersonen, die weniger als 7 Stunden am Tag schliefen, ein dreimal so hohes Risiko hatten, an einer Erkältung zu erkranken als die Versuchspersonen mit mehr als sieben Stunden Schlaf. Mehr noch: Das Risiko von Versuchspersonen mit Schlafstörungen (d.h. Probleme mit dem Einschlafen oder längere Wachphasen während der Nacht), an einer Erkältung zu erkranken war fünf mal so hoch wie bei den Personen mit ausreichendem Schlaf ohne Schlafstörungen.
Die Studie ist damit ein weiterer Beleg dafür, wie wichtig ausreichend und ungestörter Schlaf ist, – nicht nur für die psychische Befindlichkeit, sondern auch für die körperliche Gesundheit.
Quelle:
Cohen et al. Archives of Internal Medicine, 2009
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Rubrik: Schlafstörungen
Tags: begleitende Erkrankung, klinische Studie, Prävention, Risikofaktor