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Archiv für April 2015

Wie werden Skin Picking und andere Störungen der Impulskontrolle ausgelöst?

21. April 2015

Dass die Kontrolle der eigenen Impulse oft nicht einfach ist, zeigen anschaulich die Berichte oder Videos (z.B. YouTube) zum Marshmallow-Test des Persönlichkeitspsychologen Walter Mischel aus den 60/70 er Jahren. Den Test gibt es in verschiedenen Versionen. Z.B. setzte er 4-Jährige Kinder vor eine kleine Belohnung, z.B. einen Marshmallow, und bot ihnen die Möglichkeit entweder zu warten bis er wiederkäme – dann bekämen sie einen zweiten dazu – oder eine Glocke zu läuten, dann bekämen sie eben nur einen. Die Länge der Wartezeit konnte er sogar mit dem späteren Erfolg im Leben der Kinder in Zusammenhang bringen. Wenn man sich vorstellt wie schwierig es ist, sich von etwas abzuhalten, das man gerne tut oder für das man eine Gewohnheit entwickelt hat, kann man sich vielleicht vorstellen wie schwierig es für Menschen ist, die unter einer Störung der Impulskontrolle leiden und z.B. zur Beruhigung an den Nägel kauen, sich die Haare ausreißen oder sich die Haut aufkratzen und sich damit selbst schaden. Da diese Verhaltensweisen auch noch mit großer Scham verbunden sind, habe es die Betroffenen nicht einfach, Hilfe zu erhalten. In der Übersetzung des folgenden Artikels geht es darum welche Gemütszustände Störungen der Impulskontrolle vermehrt auslösen.


Welche Risikofaktoren begünstigen die Ausbildung einer posttraumatischen Belastungsstörung?

14. April 2015

angststoerungen im gehirn sehenWie im Artikel zu lesen sein wird, erleiden die meisten Menschen im Laufe ihres Lebens einmal ein Trauma, von denen 5-10 % eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) entwickeln. Vorweg wäre die Frage interessant, was eigentlich als Trauma gilt. Historisch gesehen tauchte das Symptommuster in Beschreibungen seit Mitte des 19. Jahrhunderts auf als im Zuge der Industrialisierung die ersten öffentlichen Eisenbahnen für die Allgemeinbevölkerung nutzbar waren. Unfälle und die Klärung der Schadensersatzleistungen der mitunter psychischen Folgeerscheinungen rückten die PTBS in die Aufmerksamkeit. Damals wurden lange fachliche Diskussionen geführt, ob die Symptome echt oder gespielt waren, um Geldleistungen zu erhalten. Heute ist die Existenzberechtigung der Diagnose unangefochten, es gibt aber noch Unterschiede in der Definition des Traumabegriffs. Die eine theoretische Vorstellung geht davon aus, dass es eine Bedrohung katastrophalen Ausmaßes sein müsse, die bei fast jedem Verstörung hervorruft, die andere, dass es eine für das jeweilige Individuum spürbare Bedrohung extremen Ausmaßes sei. Der Schwerpunkt liegt bei letzterer auf dem subjektiven Empfinden. Im folgenden Artikel geht es darum, wie Wissenschaftler und Behandler ihre Werkzeuge verbessern, um möglichst individuelle Vorhersagen darüber zu treffen, ob ein Einzelner eine PTBS entwickeln könnte.


Hilft es unseren Kindern, wenn wir ihnen sagen, dass sie besser als andere sind, oder schaden wir ihnen damit sogar?

7. April 2015

„Wer aber leicht werden will und ein Vogel, der muß sich selber lieben: – also lehre ich. Nicht freilich mit der Liebe der Siechen und Süchtigen: denn bei denen stinkt auch die Eigenliebe! Man muß sich selber lieben lernen – also lehre ich – mit einer heilen und gesunden Liebe: daß man es bei sich selber aushalte und nicht umherschweife (Nietzsche, Also sprach Zarathustra).“ Diese Eigenliebe, die man vielleicht mit gesundem Selbstbewusstsein übersetzen kann, das auf der Dimension zwischen Selbstunsicherheit und Narzissmus in der Mitte liegt, ist etwas, das wir nicht nur für uns selbst gerne erreichen wollen, sondern etwas, das wir unseren Kindern gerne mit auf ihren Lebensweg geben würden. Wie macht man es am besten? Im ersten Moment scheint es sinnvoll, Ihnen immer wieder zu sagen, dass man sie für besonders hält. Aber erziehen wir sie damit nicht zu Narzissten, die Begegnungen mit anderen auf Augenhöhe scheuen, um sich vor dem eigenen Minderwert zu schützen und sich in Größenideen über sich selbst flüchten? Dieser Frage gingen amerikanische und holländische Forscher nach, deren Ergebnisse im Folgenden Pressebericht zusammengefasst sind.

Wenn man es vermeiden will, die eigenen Kinder zu Narzissten zu erziehen, sollte man sie nicht überbewerten. Das ist die eingängige Botschaft einer neuen Studie von Wissenschaftlern der Ohio State University in Columbus und der University of Amsterdam in den Niederlanden, die in der Zeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences veröffentlicht wurde.


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