Welchen Einfluss hat das Wetter auf Migräne?
Obwohl Menschen, die unter Kopfschmerzen leiden, häufig das Wetter verantwortlich machen, gab es bislang wenige wissenschaftliche Belege für die Wetterfühligkeit von Migränepatienten. Dies scheint sich jedoch zu ändern. In der aktuellen Ausgabe von Neurology (2009; 72: 922-927) ist eine Studie erschienen, in der Forscher des Beth Israel Deaconess Medical Center (BIDMC) in Boston über 7.000 Patienten untersucht haben. In der Studie wurden die Witterungsverhältnisse vor und während starker Kopfschmerzattacken erhoben (die die Patienten zu einem Besuch der Notaufnahme veranlassten). Die Forscher fanden heraus, dass sowohl höhere Temperaturen am Vortag als auch niedriger Luftdruck zu schweren Kopfschmerzen beitrugen.
Unter Migräne leiden z.B. in den USA etwa 18% der Frauen und etwa 6% der Männer. In vergangenen Studien konnte gezeigt werden, dass Migräne durch bestimmte Nahrungsmittel, Alkohol, Hormone und Stress ausgelöst werden kann.
Den Zusammenhang zwischen Temperatur und Migräne beziffern die Forscher wie folgt: Für jede 5 Grad mehr an Temperatur am Vortrag steigt die Wahrscheinlichkeit einer Kopfschmerzattacke um 7,5%.
Sieht also so aus als würde die globale Erwärmung uns auch im wörtlichen Sinne noch einige Kopfschmerzen bereiten.
Quellen:
Pressemitteilung Beth Israel Deaconess Medical Center
Autorin: Dr. Rose Shaw, München
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Rubrik: Psychosomatik & Schmerzen
Tags: Geschlechterunterschiede, klinische Studie, Migräne, Umwelt