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Beugt regelmäßige Bewegung gegen Alzheimer vor?

31. Mai 2012

work in retirement s sMehr als eine Million Menschen in Deutschland leiden unter Demenz, deren häufigste Form die Alzheimer-Erkrankung ist. Eine neue Studie hat untersucht, ob man Alzheimer durch körperliche Bewegung vorbeugen könnte. Wir haben einen Presseartikel über die Studie vom April übersetzt, die den Effekt von Sport und alltäglichen Aktivitäten testete:

Tägliche körperliche Aktivität könnte das Risiko für Alzheimer und geistigen Verfall senken, sogar bei Menschen über achtzig. Das zeigt eine neue Studie von Neurowissenschaftlern am Medical Center der Rush University in Chicago, die am 18. April in der Onlineausgabe von Neurology, dem medizinischen Journal der American Academy of Neurology, erscheint.

„Die Ergebnisse unserer Studie zeigen, dass alle körperlichen Aktivitäten wie Sport, aber auch andere Aktivitäten wie kochen, abwaschen und saubermachen mit einem verminderten Risiko für Alzheimer verbunden sind“, sagt Dr. Aron S. Buchman, der erste Autor der Studie, der Lehrbeauftragter für Neurowissenschaften an der Rush University ist. „Diese Ergebnisse zeigen, dass man Bemühungen unterstützen sollte alle Arten von körperlicher Aktivität zu fördern, auch bei sehr alten Menschen, die vielleicht nicht mehr an regulärem Sport teilnehmen können, die aber trotzdem von einem aktiveren Lebensstil profitieren können.“

„Dies ist die erste Studie, in der Teilnehmer nicht nur befragt wurden, sondern die körperliche Aktivität auch objektiv gemessen wurde“, sagt Dr. Buchman. „Das ist insofern wichtig als manche Teilnehmer sich vielleicht nicht mehr richtig an alle Details erinnern können.“

Um die gesamte tägliche Aktivität und die nicht-sportliche körperliche Aktivität zu messen, baten die Forscher der Rush University 716 ältere Menschen ohne Demenz und mit einem Durchschnittsalter von 82 Jahren einen sogenannten Actigraphen zu tragen. Diese Geräte zeichnen die Aktivität eines Menschen auf und wurden von den Senioren zehn Tage lang an ihrem nicht-dominanten Handgelenk getragen.

Die Gesamtaktivität und die nicht-sportliche körperliche Aktivität wurden aufgezeichnet. Außerdem machten die Studienteilnehmer während der Studiendauer jedes Jahr einen geistigen Leistungstest, mit dem Gedächtnis und Denkfähigkeit gemessen wurden, und gaben Auskunft über ihre körperlichen und sozialen Aktivitäten. Die Studienteilnehmer nahmen an einem Projekt der Rush University über Gedächtnis und Altern teil, einer laufenden Langzeitstudie über chronische Erkrankungen, die häufig bei älteren Menschen auftreten.

Während der Beobachtungszeit von durchschnittlich dreieinhalb Jahren erkrankten 71 Teilnehmer an Alzheimer. Die Untersuchung zeigte, dass Menschen in den untersten zehn Prozent täglicher körperlicher Aktivität ein mehr als doppelt so hohes (2,3-faches) Risiko hatten Alzheimer zu entwickeln wie Menschen in den obersten zehn Prozent täglicher Aktivität.

Weiter zeigte die Studie, dass Menschen in den untersten zehn Prozent der Intensität körperlicher Aktivität ein fast dreimal so hohes (2,8-faches) Alzheimerrisiko hatten wie Menschen in den obersten zehn Prozent der Intensität körperlicher Aktivität.

„Weil der Actigraph am Handgelenk befestigt war, hatten Aktivitäten wie kochen, Geschirr spülen, Karten spielen und sogar einen Rollstuhl per Hand bewegen eine positive Wirkung“, sagt Buchman. „Dies sind kostengünstige und leicht realisierbare Aktivitäten. Sie haben keine Nebenwirkungen und Menschen in jedem Alter können sie machen, um Alzheimer zu verhindern, auch noch in sehr hohem Alter.“

Die Anzahl der Amerikaner, die älter als 65 Jahre sind, wird sich bis zum Jahr 2030 auf 80 Millionen verdoppeln. „Unsere Studie zeigt, dass es einen Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität, einem Risikofaktor, der sich leicht beeinflussen lässt, und geistigem Verfall und Alzheimer gibt. Das hat wichtige Konsequenzen für die öffentliche Gesundheit“, sagt Buchman.

Quellen:

Buchman et al. Neurology, April 2012

Newswise, 10. April 2012

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Rubrik: Alter, Leistungsfähigkeit
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