skip to content

Wie hängt Nikotinabhängigkeit und Stress am Arbeitsplatz miteinander zusammen?

29. April 2010

Wie hängt Nikotinabhängigkeit und Stress am Arbeitsplatz miteinander zusammenZu den Stressfaktoren der Arbeitswelt gehört für Raucher seit einer Weile auch das Rauchverbot. Eine aktuelle Studie hat den Zusammenhang untersucht und zeigt, dass Raucher, die auf der Arbeit weniger rauchen, wirklich mehr gestresst sind. Wir haben eine Pressemitteilung von Medical News Today von Mitte des Monats übersetzt, in der die Forscher auf eine alternative Interpretation ihrer Daten hinweisen:

Viele betrachten Rauchen als eine Bewältigungsstrategie, mit der Menschen besser mit Berufsstress zurechtzukommen können. Aber entgegen dieser landläufigen Meinung können die Belastungen der Arbeitswelt die Nikotinabhängigkeit von Rauchern sogar vermindern. Das überraschende Ergebnis wurde jetzt in Tobacco Induced Diseases, einem kostenlosen Online-Journal aus der Reihe BioMed Central, veröffentlicht und widerspricht sogar der Hypothese der Wissenschaftler selbst.

Das deutsche Forscherteam unter Leitung von Anna Schmidt von der Universität Köln untersuchte den Zusammenhang zwischen Stressfaktoren auf der Arbeit und Nikotinabhängigkeit an 197 berufstätigen Rauchern, die an der größeren „Kölner Raucherstudie” teilnehmen. Der Fagerström-Test für Nikotinabhängigkeit, ein international anerkannter Test zur statistischen Auswertung des Grades der Nikotinabhängigkeit bei Rauchern, diente zur Erfassung detaillierter Informationen über das Rauchverhalten der Studienteilnehmer.

Die Ergebnisse der Studie deuten darauf hin, dass Arbeitnehmer, die auf der Arbeit gestresst sind, weniger rauchen, als sie normalerweise würden. Daher sind sie weniger stark nikotinabhängig. Die Autoren vermuten, dass sich die unerwarteten Ergebnisse durch Überstunden und strikte Rauchverbote am Arbeitsplatz erklären lassen. Schmidt sagt, „Eine starke Arbeitsbelastung könnte Arbeitnehmer dazu zwingen, nur noch in ihrer Freizeit zu rauchen.”

Weiter zeigte die Studie, dass religiöse, verheiratete sowie höher gebildete Raucher deutlich geringer nikotinabhängig waren.

Quellen:

Medical News Today, 13. April 2010

Schmidt et al. Tabacco Induced Diseases, April 2010

Verwandte Artikel:

Gibt es heute mehr psychische Erkrankungen als früher?

Neujahrsvorsatz “Mit dem Rauchen aufhören”?

Weitere Links:

Wie hilft Psychotherapie bei Suchterkrankungen?

Wie hilft Psychotherapie bei Stress und Burn-Out?

Zur Praxis für Psychotherapie in München

Zur Praxis für Psychotherapie in Düsseldorf

Zur Praxis für Psychotherapie in Berlin-Charlottenburg

Zu unserem Burnout Zentrum München

Rubrik: Burnout/Stress, Sucht/Substanzmissbrauch
Tags: , , ,


Comments are closed.

Zurück zum Anfang