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Tag: neuronales Netzwerk

Wie bewältigt das Gehirn Stress?

22. Oktober 2011

Lassen sich Panikattacken durch Atmung kontrollierenGoldfischen wird nachgesagt, dass sie nicht sehr schlau sind, weil sie sich einfach nichts merken können. Dafür wirken sie aber immer ruhig und zufrieden. Oder gerade deshalb? In einer aktuellen Studie haben Forscher Mäuse mit einem besonders guten Gedächtnis für negative Erfahrungen hergestellt und gezeigt, dass die Tiere gestresst und verängstigt sind. Wir haben einen Presseartikel über die Studie von Anfang Oktober übersetzt, die zu neuen Behandlungen für stressbedingte Erkrankungen führen könnte:

Ein Forscherteam von der University of Leicester in England sagt, es hat die Nervenzellen entdeckt, die im Gehirn für die Bewältigung von Stress verantwortlich sind.

Die Neurowissenschaftler scheinen einen wichtigen Schritt vorwärts gemacht zu haben, um die biologischen Mechanismen des Stresses zu verstehen und welche Rolle das Gehirn dabei spielt, seine Auswirkungen zu begrenzen. Sie sagen, sie haben „dünne“ und „pilzförmige“ Fortsätze von Nervenzellen entdeckt, die für das Lernen und das Gedächtnis verantwortlich sind. Wichtiger noch sagen sie, dass diese Zellen imstande sind Erinnerungen an Geschehenes zu verändern, sodass schmerzhafte oder traumatische Erinnerungen weniger deutlich sind.


Fördert Musik die Gehirnentwicklung?

18. Mai 2011

music and dancing smallVor einigen Jahren erweckte der sogenannte Mozart-Effekt großes Interesse in der Öffentlichkeit. Ob Mozart hören wirklich schlau macht, ist bis heute nicht geklärt. In einer neuen Studie verglichen Forscher die Gehirne und geistigen Fähigkeiten von professionellen und Amateurmusikern. Dabei schnitten die Profis deutlich besser ab. Wir haben die Presseerklärung der Universität zu der Studie von Anfang Mai übersetzt, die Musik als eine effektive Form des Gehirntrainings empfiehlt:

Eine neue Untersuchung zeigt, dass die Gehirne von Musikern hoch entwickelt sind, sodass Musiker aufmerksam sind, gerne lernen und dazu neigen das große Ganze zu sehen, sie sind ruhig und verspielt. Frühere Studien haben gezeigt, dass die gleichen Eigenschaften auch Weltklassesportler, Spitzenmanager und Anhänger der transzendentalen Meditation kennzeichnen.

Die neue Studie wurde von Fred Travis, Maharishi University of Management in den USA, Harald Harung, Fachhochschule Oslo in Norwegen und Yvonne Lagrosen, Fachhochschule West in Schweden durchgeführt. Die beobachteten Merkmale sind charakteristisch für eine hohe geistige und Gehirnentwicklung und scheinbar ein Zeichen dafür, dass ein Mensch grundsätzlich das Potenzial hat bei etwas wirklich, wirklich gut zu werden.


Wie lange dauert Liebe auf den ersten Blick?

29. Oktober 2010

Wie lange dauert Liebe auf den ersten BlickSchon in der Antike wurde zwischen drei Grundformen der Liebe (Eros, Philia und Agape – in etwa Sex, Freundschaft und Nächstenliebe) unterschieden. Eine aktuelle Studie hat die Gehirnaktivität von Liebenden untersucht und zeigt, dass neben gemeinsamen „emotionalen“ Gehirnregionen andere mit eher rationalen Funktionen beteiligt sind, je nach dem „Zielobjekt“ der Liebe. Wir haben die Presseerklärung der Universität zu der Studie von letzter Woche übersetzt, nach der Liebe alles andere als ein irrationales Gefühl ist:

Eine neue Studie von Wissenschaftlern aus den USA und der Schweiz zeigt, dass Verliebtsein nicht nur das gleiche euphorische Gefühl hervorrufen kann wie Kokain, sondern auch intellektuelle Gehirnregionen beeinflusst. Außerdem stellten die Forscher unter Leitung von Prof. Stephanie Ortigue von der Syracuse University fest, dass es nur etwa eine fünftel Sekunde dauert, wenn sich ein Mensch verliebt. Für ihre Untersuchung, eine sogenannte Metaanalyse, werteten die Wissenschaftler frühere Imagingstudien an verliebten Menschen aus, deren Gehirnaktivität mit funktioneller Magnetresonanztomographie gemessen wurde.

Ortigue ist eine Assistenzprofessorin für Psychologie und Neurologie am College of Arts and Sciences der Syracuse University in New York.


Macht Mittagsschlaf schlau?

24. Februar 2010

Macht Mittagsschlaf schlau napping sGut ausgeschlafene Schüler lernen am besten – aber wieso eigentlich? Eine neue Studie von Forschern aus den USA zeigt, dass während des Schlafs ein entscheidender Schritt beim Lernprozess stattfindet. Ich habe eine Pressemitteilung der Universität vom 22. Februar übersetzt, der die Untersuchung vorstellt, von der auch Senioren profitieren könnten:

Wenn Sie das nächste Mal einen Studenten in der Bibliothek wegdösen oder eine Kollegin am Arbeitsplatz bei der Siesta sehen, verdrehen Sie nicht gleich die Augen. Eine neue Studie von der University of California in Berkeley zeigt, dass ein Stündchen Schlaf die geistige Leistungsfähigkeit erheblich steigern und wiederherstellen kann. Weiter zeigen sie, dass ein zweiphasiges Schlafmuster nicht nur den Geist erfrischt, es kann Menschen sogar schlauer machen.


Kann man Angststörungen im Gehirn „sehen”?

15. Dezember 2009

angststoerungen im gehirn sehenIn einer neuen Studie haben Neurowissenschaftler gezeigt, dass bei Patienten mit allgemeinen Angststörungen die Aktivität bestimmter Gehirnregionen verändert ist. Manche dieser Regionen haben Funktionen, die Symptome wie irrationale Ängste oder Herzrasen erklären können. Studien dieser Art machen sichtbar, wie real psychische Probleme sind, die ein Patient nur schildern kann. Ich habe einen Presseartikel von voriger Woche übersetzt, der die Ergebnisse der Studie genauer beschreibt:

Eine aktuelle Studie untersuchte die Funktion von Nervenverbindungen im Gehirn von Patienten mit allgemeinen Angststörungen (GAD) und zeigte eine unnormale Funktion in Teilen der Amygdala, einer Gehirnregion. Weiter stellten die Forscher eine unnormale Aktivierung eines Netzwerks von Nerven in Regionen des Großhirns fest, die hinter der Stirn und über den Ohren liegen. Die Aktivierung dieses Netzwerks könnte bei Patienten zur Steuerung ihres unnormalen Verhaltens mit beitragen aber auch die Veränderungen in der Amygdala teilweise ausgleichen. Diese Untersuchungsergebnisse, die in der Dezemberausgabe der Archives of General Psychiatry veröffentlicht sind, bestätigen Theorien der Hirnforschung über die Wahrnehmung bei Patienten mit GAD.


Was findet bei Magersucht im Kopf statt?

5. Oktober 2009

In einem Pressearchiv bin ich auf einen Artikel vom vergangenen Sommer gestoßen, den ich sehr interessant finde. In diesem geht es unter anderem darum, welchen Beitrag die Hirnforschung dazu leistet, die (Hinter-)Gründe für Magersucht – einem weiterhin schwer zu therapierenden Krankheitsbild – zu verstehen. Ich fasse den englischen Beitrag in Auszügen zusammen. Ist dieses Mal ein bißchen länger als sonst, aber es braucht die Länge, sonst versteht man nicht, worum es geht:


Wie hängen Schmerzen und Depressionen zusammen?

27. Mai 2009

In der Süddeutschen Zeitung ist heute ein interessanter Beitrag erschienen. Hier wird eine Studie vorgestellt, in der es um den Zusammenhang von Depressionen und chronischen Schmerzen geht und wie beides effektiv behandelt werden kann. Ich zitiere den Artikel nachfolgend auszugsweise (Hervorhebungen von mir):


Woher kommen „die guten alten Zeiten“?

17. Dezember 2008

Warum tendieren ältere Menschen dazu, die Vergangenheit durch eine rosa-rote Brille zu betrachten? Forscher der University of Alberta (Kanada)und der Duke University (USA) haben heraufgefunden, dass das Gehirn  alter Menschen offensichtlich nicht mehr so gut in der Lage ist, negative Erinnerungen zu speichern (veröffentlicht gestern online in Psychological Sciences). Hierzu wurden jungen und älteren (70+ Jahre) Menschen Bilder gezeigt, die entweder neutrale oder sehr negative Ereignisse zeigten. Die Teilnehmer des Versuchs wurden gebeten einzuschätzen, wie angenehm sie jedes einzelne Bild empfanden. Gleichzeitig wurden ihre Gehirnaktivitäten gemessen. 30 Minuten später wurden die Versuchspersonen (überraschend) gebeten, die gezeigten Inhalte wiederzugeben. Im Ergebnis erinnerten die älteren Menschen deutlich weniger negative Bilder als die jüngeren. Die Hirnmessungen zeigten, dass zwar ähnliche Areale an der Speicherung der Informationen beteiligt waren, diese aber bei den Senioren anders als bei den Jüngeren mit den übrigen Hirnarealen interagierten. Tatsächlich scheinen bei den älteren Menschen eher kognitive Areale als emotionale an der Speicherung der negativen Bilder beteiligt zu sein.

Dieser Befund passt zu einer Studie, die die Autoren Anfang diesen Jahres in der Zeitschrift Neurobiology of Aging veröffentlicht haben.  Hier konnten sie zeigen, dass Senioren besser als junge Menschen in der Lage sind, ihre Emotionen bei der Bewältigung von belastenden Ereignissen zu kontrollieren.

Insgesamt könnten sich diese Ergebnisse als wichtig herausstellen, um unter anderem einzelne Aspekte von Depressionen und Angstzustände besser zu verstehen, zum Beispiel die vergleichsweise schlechtere emotionale Verarbeitung von belastenden Ereignissen; -außerdem lassen sie die Jüngeren vielleicht etwas gelassener mit den Verklärungen der Senioren umgehen, denn sie wissen nun: Bald werden wir es sein, die von der guten alten Zeit schwärmen.

Mehr zu der Studie

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