25. Januar 2016
Alkoholkonsum im Allgemeinen ist gesundheitsschädlich. Je größer die konsumierte Menge ist, desto schädlicher. Er kann eine Reihe von Gesundheitsproblemen und sozialen Schwierigkeiten wie beispielsweise Leberzirrhose, verschiedene Krebserkrankungen, Depression, Verkehrsunfälle, Gewaltausbrüche etc. verursachen. Außerdem kann regelmäßiger Alkoholgenuss eine Alkoholabhängigkeit zur Folge haben. Die Weltgesundheitsorganisation gibt an, dass im Jahr 2012 mehr als 3,3 Millionen Menschen weltweit an den Folgen ihres Alkoholkonsums starben. Wenn man sich diese Fakten vor Augen führt, lässt es sich leicht vorstellen, welche Auswirkungen Alkohol auf einen sich im Mutterleib entwickelnden Embryo hat.
7. Juni 2015
Es ist sehr einfach, ein kleines Vermögen aus dem Kasino heimzubringen: Gehen Sie mit einem großen hin! In diesem Ausspruch von Jack Yelton spiegelt sich die Crux mit dem Glücksspiel: zuerst ist man voller Hoffnung, die im ersten Teil des Spruchs oder im Kasino mit dem ersten Gewinn geweckt wird. Dann kommt die Enttäuschung. Der Spruch weist darauf hin, dass man nur verlieren kann und so erweist es sich beim Spiel. Es folgt eine Phase des Verlierens. Der „Psychologe“ unter den Klassikern der Weltliteratur, der russische Schriftsteller Dostojewski beschreibt in seinem Roman „Der Spieler“ eindrucksvoll wie nicht nur ein Protagonist, sondern gleich eine Gruppe von Personen im Laufe der Handlung von ihrer Spielsucht in den Ruin getrieben werden. Das konnte er unter anderem so gut beschreiben, da ihm nachgesagt wird, selbst dem Glücksspiel verfallen gewesen zu sein. Wenn man den Roman liest, will man dem englischen Sprichwort: „Der beste Wurf der Würfel ist sie wegzuwerfen“ nur beipflichten. In der Folgenden Übersetzung eines Presseberichts finden Sie Informationen zur Entwicklung der Spielsucht und der damit wohl oft einhergehenden Depression bei Männern.
20. Februar 2015
In den 90er Jahren erforschten Reeves & Nass, zwei amerikanische Medien- und Kommunikationswissenschaftler, ihre breit kritisierte Theorie der „Media Equation“. Sie besagt, dass mediales Leben gleich realem Leben ist und Menschen ihre Computer und technischen Geräte wie andere Menschen behandeln. Sie führten dazu ein Experiment durch, bei dem Probanden mit Hilfe eines PC´s Fakten über amerikanische Popkultur lernen sollten. Nach der Lernphase wurde das neu erworbene Wissen der Probanden getestet und „der PC sollte sich selbst einschätzen“ wie gut er die Fakten vermitteln konnte. Die Antwort des PC´s wurde von den Forschern so programmiert, dass er sich immer als „gut gemacht“ evaluierte. Der bedeutende Teil des Experiments folgte im Anschluss. Die Versuchspersonen wurden im Nachhinein zu einer Einschätzung der Leistung des PC´s gebeten. Der eine Teil der Versuchspersonen sollte diese Fragen an dem PC beantworten, an dem er die Fakten lernte, der andere Teil an einem anderen PC. Dabei kam bemerkenswerterweise heraus, dass die Einschätzungen am „betroffenen“ PC fast ausschließlich gut waren, am anderen PC aber viel bunter gemischt und negativer. Reeves und Nass schlossen daraus, dass Personen unbewusst soziale Konventionen auf Geräte anwenden. Im Folgenden übersetzten Pressebericht geht es um das Thema der Internet- und PC-Spielsucht. Beim Lesen könnte es interessant sein, die Media Equation als Erklärungsansatz im Hinterkopf zu behalten. Vor allem, wenn man bedenkt, dass die häufigsten Internetabhängigen junge Männer sind, die Mehrspieler-Rollenspiele im Netz frequentieren und sich dabei mit ihren Avataren (digitale Repräsentationen/Figuren ihrer selbst) extrem identifizieren.
Chatten über WhatsApp anstelle Freunde im echten Leben zu treffen, Urlaubsfotos über Facebook teilen statt sie sich unter vier Augen zu zeigen, Videospiele spielen anstelle raus zu gehen. Die digitalen Medien spielen eine wichtige Rolle in unserem Alltag. Einige Menschen jedoch verbringen besonders viel Zeit online und schaffen es nicht, sich davon loszureißen.
30. Januar 2015
Das Thema Maßlosigkeit beim Essen beschäftigt die Menschheit seit Jahrhunderten. Sei es Aristoteles im antiken Griechenland, der in seiner Ethik das Mittelmaß, nicht zu viel, nicht zu wenig von allem – auch bei der Ernährung – als Weg zum Ziel eines glücklichen Lebens beschreibt. Oder sei es Oscar Wilde, der scheinbar selbst Impulsivität beim Essen kannte und folgendes Zitat prägte: „Wenn ich erregt bin, gibt es nur ein Mittel, mich völlig zu beruhigen: Essen.“ Ein altes deutsches Sprichwort bringt einen psychologischen Sachverhalt auf den Punkt, der in der heutigen Wissenschaft heiß diskutiert wird und neu auf dem Prüfstand steht: „Fresser werden nicht geboren, Fresser werden erzogen“. Die Umwelt ist also verantwortlich für Probleme wie Übergewicht und Essstörungen. Der Pressebericht zu einer Studie luxemburgischer Forscher, den wir hier im Folgenden übersetzen, relativiert diesen Sachverhalt und legt durch die Ergebnisse der Experimente nahe, dass es eine Instinkt-basierte und damit biologische Veranlagung zur Impulsivität beim Essen gibt. Wie oft in der Psychologie ist ein Thema komplexer als es auf den ersten Blick scheint. Die Wissenschaftler der Universität von Luxemburg schließen mit der Annahme, dass auch hier biologische Grundausstattung und Einflüsse durch die Umwelt gemeinsam beim Entstehen einer Esssucht beteiligt sind.
Eine aktuelle Studie hat gezeigt, dass Frauen mit Gewichtsproblemen sich in einem psychologischen Test mit Essens-spezifischen Bildern impulsiver reagierten als der Durchschnitt. Dies legt nahe, dass sie instinktiver durch Bilder von Essen stimuliert werden und ihnen gleichzeitig ausreichend hemmende Willenskraft fehlt. Außerdem berichteten manche Frauen über Heißhungerattacken obwohl sie erst kürzlich gegessen hatten, was als Symptom für Esssucht gesehen werden kann.
5. Juli 2013
Ein Workaholiker ist jemand, für den die Arbeit zur Sucht geworden ist. Das krankhafte Verhalten wird oft von Vorgesetzten noch verstärkt. Eine neue Studie hat die Zufriedenheit von Workaholikern am Arbeitsplatz untersucht. Für diese Untersuchung war der Begriff „Workaholiker“ weit gefasst als Leute, die „sehr hart arbeiten“. Wir haben die Pressemitteilung der Universität zu der Studie vom Mai übersetzt, die Managern Tipps für den Umgang mit arbeitswütigen Mitarbeitern gibt:
Workaholiker neigen zu Extremen. Einerseits sind sie hoch zufrieden mit ihrer Arbeit und äußerst kreativ. Andererseits sind sie aber oft auch sehr frustriert und erschöpft. Nun gibt eine neue Studie von Forschern der Florida State University praktische Ratschläge für Manager, wie man diesen Mitarbeitern helfen kann am Arbeitsplatz gesund und effektiv zu bleiben.
Wayne Hochwarter, Jim Moran Professor für Betriebswirtschaft am College of Business der Florida State University und sein wissenschaftlicher Mitarbeiter Daniel Herrera untersuchten mehr als 400 Arbeitnehmer in qualifizierten Berufen und in der Verwaltung. Etwa sechzig Prozent dieser Arbeitnehmer hielten sich für Workaholiker, für die charakteristisch ist, dass sie „Schuldgefühle haben, wenn sie einen Tag frei nehmen.“
18. September 2012
Wer Depressionen hat und nach einem Psychotherapeuten Ausschau hält, kann selbst in einer größeren Stadt Schwierigkeiten haben einen freien Therapieplatz zu finden, weil es zu wenig Therapeuten gibt. Eine Alternative, zumindest zur Überbrückung, bieten seit ein paar Jahren Online-Therapieprogramme. Wir haben eine Presseerklärung vom Juli zu einer aktuellen Studie über die Wirksamkeit zwei solcher Therapieprogramme übersetzt:
Programme zur Online-Therapie von Depressionen können eine positive Wirkung haben, die über die bloße Verbesserung von Depressionssymptomen hinausgeht. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie von Forschern der Australian National University (ANU) in Canberra.
Dr. Lou Farrer vom Centre for Mental Health Research der ANU, das zum College of Medicine, Biology and Environment der ANU gehört, untersuchte die Wirksamkeit der Online-Therapieprogramme MoodGYM und BluePages bei Anrufern des australischen Krisentelefons „Lifeline“. Ihre Ergebnisse zeigten, dass sich die Online-Programme positiv auf eine Reihe von psychischen Problemen auswirkten – nicht nur auf Depressionen.
30. März 2011
Viele junge Menschen experimentieren irgendwann mit Drogen. Eine aktuelle Studie australischer Forscher hat die Wirkung von Cannabis (Haschisch, Marihuana) auf Psychose-Erkrankungen untersucht und zeigt, dass die Droge bei manchen jungen Menschen das Entstehen von Psychosen auslösen kann. Wir haben die Presseerklärung der Universität zu der Studie vom Februar übersetzt, die davor warnt, den Konsum von Cannabis zu verharmlosen:
Eine neue Studie hat zum ersten Mal schlüssig nachgewiesen, dass Cannabis-Konsum den Beginn einer Psychose-Erkrankung in einem Alter beschleunigt, das für die Entwicklung des Gehirns entscheidend ist – mit möglichen Folgen für das ganze spätere Leben.
Diese erste Metaanalyse (eine statistische Neuauswertung) der Daten von mehr als 20 000 Patienten zeigt einen Zusammenhang zwischen dem Rauchen von Cannabis und Psychosen, die bei Konsumenten der Droge bis zu 2,7 Jahre früher auftreten.
Die Analyse eines internationalen Forscherteams, darunter Dr. Matthew Large von der School of Psychiatry der University of New South Wales (UNSW) und dem Prince of Wales Hospital in Sydney, erscheint heute in dem angesehenen Fachjournal Archives of General Psychiatry.
17. November 2010
Mehr als acht Millionen Kinder und Jugendliche in Deutschland rauchen schon – passiv. Das erhöht nicht nur das Risiko für Atemwegserkrankungen. Eine aktuelle Untersuchung zeigt, dass Kinder von Rauchern auch häufiger unter Entwicklungsstörungen leiden. Wir haben einen Presseartikel zu der noch nicht veröffentlichten Studie vom Oktober übersetzt, deren Ergebnisse jetzt bekannt gegeben wurden:
Eine wissenschaftliche Untersuchung, die heute (8. Oktober) auf einer internationalen Tagung (Asia Pacific Conference on Tobacco or Health) in Sydney vorgestellt wird, zeigt, dass Kinder, die passiv rauchen, deutlich häufiger an Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) leiden, Kopfschmerzen haben und stottern als Kinder, die nicht passiv rauchen.
12. Oktober 2010
Patienten mit Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen rauchen überdurchschnittlich viel. Das wird manchmal damit erklärt, dass Nikotin die Bildung von Glückshormonen fördert und für die Patienten eine Art der Selbstbehandlung darstellt. Nun wirft eine neue Studie Zweifel auf diese scheinbar plausible Hypothese. Wir haben einen Presseartikel von Medical News Today zu der Studie von Ende August übersetzt, die zeigt, dass Rauchen die Entwicklung von Depressionen sogar begünstigen könnte:
Eine aktuelle Studie kanadischer Wissenschaftler an Teenagern zeigt, dass Rauchen Symptome von Depression verstärken kann. Die Untersuchung war Teil einer größeren Langzeitstudie über Nikotinabhängigkeit bei Teenagern (NDIT) von Forschern des University of Montreal Hospital Research Centres, der University of Toronto und der University of Montreal.
27. Juli 2010
Sport kann zur Unterstützung bei der Behandlung der verschiedensten psychischen Erkrankungen eingesetzt werden, unter anderem, weil er die Stimmung hebt. Eine neue Untersuchung zeigt, dass Sport auch in der Suchttherapie als eine Art natürliche und gesunde Ersatz-„Droge“ wirken könnte. Wir haben eine Presseerklärung der Nachrichtenagentur EurekAlert zu der Studie vom Juni übersetzt, die die Wechselwirkungen von Sport, Schlafstörungen und Alkoholmissbrauch untersucht hat:
Alkoholmissbrauch hat eine sehr störende Wirkung auf den circadianen Rhythmus (Tag-Nachtrhythmus), aber Störungen des circadianen Rhythmus’ können auch zu Alkoholmissbrauch und zu einem Rückfall bei abstinenten Alkoholikern führen. Die circadiane zeitliche Anpassung wird bei Säugetieren durch Licht und andere Einflüsse wie Essen, soziale Interaktionen und körperliche Aktivität reguliert. Eine neue Studie über den Zusammenhang von Alkoholkonsum und Radlaufen bei Hamstern hat gezeigt, dass Sport eine effektive Methode sein könnte, um den Alkoholkonsum bei Menschen zu reduzieren.
Die Ergebnisse werden in der Septemberausgabe des Journals Alcoholism: Clinical & Experimental Research veröffentlicht, sind aber bereits online zu lesen.