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Rubrik: Mensch & Gruppe

Sehen wir uns selbst und die, die wir lieben, durch eine rosarote Brille?

15. Februar 2018

Oft wird einem erst im Kontakt mit anderen bewusst, dass es schwierig ist, von der einen Wirklichkeit zu sprechen. Andere erleben die Welt meist anders als man selbst, weil jeder ein Stück weit die Wahrnehmung der eigenen Welt konstruiert. In der Psychologie werden bestimmte unbewusste immer wieder kehrende Tendenzen, die Welt in einer bestimmten Weise zu interpretieren auch kognitive Verzerrungen genannt. Eine prominente davon ist z.B. der Bestätigungsfehler (confirmation bias), d.h. dass Menschen dazu neigen, die Informationen in der Umwelt auszuwählen, die ihre Erwartungen bestätigen. In der folgenden Studie geht es um die Tendenz, die eigene Zukunft und die geliebter Personen besonders optimistisch einzuschätzen.


Je tiefer und zahlreicher die Freundschaften, desto geistig fitter im Alter?

10. Dezember 2017

„Von allen Geschenken, die uns das Schicksal gewährt, gibt es kein größeres Gut als die Freundschaft – keinen größeren Reichtum, keine größere Freud.“ Dieser Ausspruch geht auf den Philosophen und Begründer der Denkschule des Epikureismus (341-271 v. Chr.) Epikur zurück, der wohl in freundschaftlichen Beziehungen die für die Seelenruhe bestmögliche Beziehungsart verstand. Er lebte nach seinen Vorstellungen in einem großen Garten in Athen mit vielen Freunden und Bekannten zusammen ein einfaches, der Philosophie und Seelenruhe gewidmetes Leben und wurde in der damaligen Zeit immerhin etwa 72 Jahre alt. Die heutige Zeit erscheint unter Anbetracht der unendlichen Suche nach neuen Freundschaften und Verknüpfungen in den digitalen sozialen Netzen ein Zeitalter der Freundschaft zu werden. Der folgende Artikel weist darauf hin, dass dieses Bestreben auch einen angenehmen langfristigen Effekt mit sich bringt:


Depressiv durch Facebook?

4. Januar 2017

Wie bei allen technischen Errungenschaften der Menschheit ist es auch beim Internet und dort vor allem den sozialen Netzwerken so, dass sie positive wie auch negative Auswirkungen für den Menschen haben können, also komplexer zu betrachten sind. Das bedeutet, dass man den Umgang damit erst kennen lernen und erlernen muss. Nach über einem Jahrzehnt Nutzung von sozialen Internetplattformen wie Facebook kann die Forschung erste übergreifende Ergebnisse vorweisen. Unter anderem zur emotionalen Wirkung des konstanten In-Kontakt-Seins auf den Einzelnen. In der folgenden Überblicksstudie geht es um die Frage, ob die Nutzung sozialer Netzwerke depressives Erleben fördern kann und wenn ja, unter welchen Umständen.


Das Gefühl von Sicherheit – ein ausschlaggebender Faktor bei den Schulleistungen von Jugendlichen?

21. September 2016

Jetzt zu Schulbeginn sind die Hoffnungen der Eltern groß, dass das kommende Schuljahr für das eigene Kind ein Erfolg ist, das ehemalige Leistungsniveau gehalten bzw. verbessert wird, wenn denn Bedarf besteht. Oft stehen bei der Reflexion über die Schulnoten intellektuell-kognitive, motivationale und organisatorische Faktoren wie z. B. Zeitaufwand, Lehrmaterial, allgemeine Motivierbarkeit zum Lernen etc. im Mittelpunkt. In den Hintergrund gerät dabei leicht, dass auch emotionale Faktoren einen Einfluss auf die Schulleistung haben. Der folgende Artikel will darauf aufmerksam machen, was Kinder als Basis für eine kognitive Weiterentwicklung ebenfalls benötigen und mehr Achtsamkeit für eher vernachlässigte Themen schaffen, also als Denkanstoß dienen.


Was sagen 50 Jahre Forschung zum Thema „Schläge in der Kindererziehung“?

23. Mai 2016

Nach §1631 des Bürgerlichen Gesetzbuchs der Bundesrepublik Deutschland zu Inhalt und Grenzen der Personensorge ist jegliche Art von körperlicher Bestrafung von Kindern verboten. Der Text lautet: „(2) Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig.“ Der deutsche Rechtsstaat ist durch die erdrückende Beweiskraft der jahrzehntelangen Forschung zum Thema im Jahr 2000 aktiv geworden. Er sorgte per Gesetz dafür, dass hier lebende Kinder so geschützt sind, dass sie sich bestmöglich entwickeln können. Weltweit waren die skandinavischen Länder Vorreiter, Schweden verabschiedete schon 1989 ein derartiges Gesetz. Im europäischen und lateinamerikanischen Raum haben sich mittlerweile viele Länder angeschlossen, wobei es in Europa eine Zweiteilung gibt, die eine Unterscheidung zwischen Schlägen in öffentlichen Einrichtungen wie Schulen und Kindergärten von Schlägen zu Hause unterscheidet. In Italien und Frankreich sind beispielsweise Schläge zur Züchtigung zu Hause gesetzlich nicht verboten. Die Vereinigten Staaten liegen beim Schutz Minderjähriger weit hinten, es gibt keine gesetzliche Regelung zur körperlichen Züchtigung von Kindern. Der folgende Artikel versteht sich auf diesem Hintergrund besser, da darin eine Unterscheidung zwischen körperlichen Strafen zur Züchtigung und körperlich missbrauchender Gewalt gemacht wird.


Bin ich schön genug?

30. April 2016

In einer Zeit, in der von den Medien suggeriert wird, dass jeder so schön sein kann wie die beliebtesten Schauspieler, wenn er oder sie nur genug dafür in Kauf nimmt, und diese Stars häufig auch nur durch extreme Maßnahmen (Schönheitsoperationen, exzessives Diäten, striktes Sportprogramm etc.) einem Ideal zu entsprechen versuchen, ist es nicht einfach für jeden Einzelnen, mit dem eigenen Aussehen zufrieden zu sein und die eigenen Unvollkommenheiten anzunehmen. Es gibt allerdings Menschen, die so sehr unter einem Aspekt ihres Aussehens leiden, dass sie sich ständig damit beschäftigen und sich immer mehr aus einem lebendigen Erleben zurückziehen, dass sie Hilfe von außen bedürfen. Man nennt diese Art der Überzeugung, entstellt oder hässlich zu sein, Dysmorphophobie (aus dem Altgriechischen: dys = schlecht, morphä = Form, Phobos = Furcht).


Ist ein Lächeln wirklich ansteckend?

3. April 2016

„Ein Lächeln erfreut mindestens zwei, den Schenkenden und den, der es erhält.“ Dieser alte Poesiealbumsspruch gewinnt eine ungeahnte Tiefe, wenn man sich die dahinterliegenden Prozesse genauer ansieht. In erster Linie denkt man an die Tatsache, dass es erfreulich ist, wenn einem ein anderer freundlich gesinnt ist und positive Aufmerksamkeit schenkt. Dazu kommt, dass Forscher herausfanden, dass man den Ausdruck des Gegenübers innerlich in mehr oder weniger starkem Ausmaß nachahmt, also, dass die Hirnstrukturen, die bei einem eigenen Lächeln aktiv sind, aktiviert werden und manchmal auch in einer dementsprechenden Muskelbewegung enden – sprich ein Lächeln im Innen und Außen produzieren. Der Ausdruck des anderen ruft Erinnerungen an Momente in einem selbst wach, in denen man die Emotion gefühlt hatte. So kann man sich plötzlich freudig fühlen, obwohl man es vorher gar nicht war. Falls Sie also ein Bedürfnis nach freudigen Gefühlen haben: lächeln Sie so viel wie möglich…


Kann tiergestützte Therapie bei Studenten Ängste und Einsamkeitsgefühle mindern?

7. Dezember 2015

Sind Sie auch schon auf den Hund gekommen? Was Menschen seit Jahrhunderten spüren, belegen nun immer mehr Studien: die Verbindung zu einem Haustier reduziert den Stress und hat im Allgemeinen eine positive Auswirkung auf die Lebensqualität. Es gibt auch Anstrengungen, Tiere – und Hunde eignen sich besonders gut dafür – unterstützend zu therapeutischen Angeboten anzubieten. Erste Studien belegen ebenfalls einen positiven Effekt. Im Folgenden wird eine solche Studie genauer beschrieben.

 


Sind wir, wenn wir krank sind, auch online weniger sozial aktiv?

3. Mai 2015

Die sozialen Medien sind dazu da, dass Internetnutzer die Möglichkeit haben, digital zu kommunizieren und Informationen auszutauschen. Die Netzwerke werden neben privater Kommunikation z.B. dazu genutzt, sich als Bürger zu engagieren, sich an der Meinungsbildung zu beteiligen, Informationen über jeden Lebensbereich auszutauschen, wobei die Beteiligung für jeden eigenverantwortlich und selbstbestimmt ist. Ein weiterer Bereich ist die Selbsthilfe. Die Hälfte aller Selbsthilfevereinigungen, die im Netz vertreten sind, bieten die Möglichkeit, miteinander in Kontakt zu kommen (Chats, Foren, Mailinglisten) und Wissen zu sammeln (Wikis, Blogs, Twitter, Facebook). Das zusätzliche digitale Angebot erweitert die Möglichkeiten der Selbsthilfe, da die Schwelle, sich Hilfe zu holen durch die Anonymität, den Zugriff rund um die Uhr und unabhängig vom Ort, stark gesenkt ist. Umso erstaunlicher und bedauernswerter ist es, dass Wissenschaftler nun herausfinden, dass die sozialen Medien nur sehr eingeschränkt für gesundheitlich-medizinische Themen genutzt werden. Der folgende Pressebericht zu einer solchen Studie verdeutlicht diesen erschreckenden Trend:


Hilft es unseren Kindern, wenn wir ihnen sagen, dass sie besser als andere sind, oder schaden wir ihnen damit sogar?

7. April 2015

„Wer aber leicht werden will und ein Vogel, der muß sich selber lieben: – also lehre ich. Nicht freilich mit der Liebe der Siechen und Süchtigen: denn bei denen stinkt auch die Eigenliebe! Man muß sich selber lieben lernen – also lehre ich – mit einer heilen und gesunden Liebe: daß man es bei sich selber aushalte und nicht umherschweife (Nietzsche, Also sprach Zarathustra).“ Diese Eigenliebe, die man vielleicht mit gesundem Selbstbewusstsein übersetzen kann, das auf der Dimension zwischen Selbstunsicherheit und Narzissmus in der Mitte liegt, ist etwas, das wir nicht nur für uns selbst gerne erreichen wollen, sondern etwas, das wir unseren Kindern gerne mit auf ihren Lebensweg geben würden. Wie macht man es am besten? Im ersten Moment scheint es sinnvoll, Ihnen immer wieder zu sagen, dass man sie für besonders hält. Aber erziehen wir sie damit nicht zu Narzissten, die Begegnungen mit anderen auf Augenhöhe scheuen, um sich vor dem eigenen Minderwert zu schützen und sich in Größenideen über sich selbst flüchten? Dieser Frage gingen amerikanische und holländische Forscher nach, deren Ergebnisse im Folgenden Pressebericht zusammengefasst sind.

Wenn man es vermeiden will, die eigenen Kinder zu Narzissten zu erziehen, sollte man sie nicht überbewerten. Das ist die eingängige Botschaft einer neuen Studie von Wissenschaftlern der Ohio State University in Columbus und der University of Amsterdam in den Niederlanden, die in der Zeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences veröffentlicht wurde.


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