4. April 2013
Manche Teenager nehmen nur widerwillig an Aktivitäten mit der Familie teil, wenn sie neben Schule und Freizeit überhaupt noch Zeit dafür haben. Mahlzeiten in der Familie bilden da keine Ausnahme. Eine aktuelle Studie hat den Einfluss von Familienmahlzeiten auf die Gesundheit von Teenagern untersucht. Wir haben einen Presseartikel über die Studie übersetzt, bei der es nicht so sehr um gesunde Ernährung ging, sondern um das seelische Wohlbefinden junger Leute:
Regelmäßige Mahlzeiten mit der Familie können das psychische Wohlbefinden von Teenagern merklich verbessern und zwar unabhängig davon, ob sie gerne mit ihren Eltern reden oder nicht. Das zeigt eine neue Untersuchung, die im Journal of Adolescent Health erschienen ist.
Die Studie zeigt, dass Jugendliche, die an Familienmahlzeiten teilnehmen, mehr Vertrauen haben und allgemeinen emotional stabiler sind als Jugendliche, die nicht mit ihrer Familie essen.
13. März 2013
Wir leben heute in einer Zeit, in der die Wichtigkeit von Sprachen immer mehr betont wird, zum Beispiel im Berufsleben oder in der Grundschule. Eine aktuelle Studie hat einen Sonderfall (nach Meinung mancher den Idealfall) untersucht: welche Vorteile es hat, wenn Kinder zweisprachig aufwachsen? Wir haben einen Presseartikel über die Studie vom Februar übersetzt, die sich auf das Gedächtnis der Kinder konzentrierte:
Eine Studie von Wissenschaftlern der Universität Granada und der University of York in Toronto, Kanada zeigt, dass zweisprachige Kinder ein besseres Arbeitsgedächtnis entwickeln als Kinder, die einsprachig aufwachsen. Im Arbeitsgedächtnis werden neue Informationen für kurze Zeit aufbewahrt, verarbeitet und aktualisiert. Es spielt bei Vielem, was wir tun, eine wichtige Rolle, zum Beispiel beim Kopfrechnen (weil wir uns an Zahlen erinnern und mit ihnen arbeiten müssen) oder beim Leseverständnis (weil wir eine Reihe von Begriffen assoziieren müssen, die nacheinander im Text vorkommen).
Das Ziel dieser Studie, die in der neusten Ausgabe des Journals of Experimental Child Psychology veröffentlicht wurde, war zu untersuchen, wie sich das Erlernen von mehr als einer Sprache auf die Entwicklung des „Arbeitsgedächtnisses“ bei Kindern auswirkt. Weiter sollte der Zusammenhang zwischen dem Arbeitsgedächtnis und der geistigen Überlegenheit zweisprachiger Menschen untersucht werden, die frühere Studien gezeigt hatten.
2. März 2013
Viele Kinder machen in der Schule Erfahrungen mit Mobbing. Die meisten überstehen es unbeschadet, aber nicht jeder. Eine neue Studie hat untersucht, zu welchen gesundheitlichen Schäden Mobbing bei Kindern führen kann und wie hoch das Risiko ist. Wir haben einen Presseartikel über die Studie vom Februar übersetzt, die zeigt, dass bei manchen Schülern die Auswirkungen von Mobbing bis ins Erwachsenenalter reichen können:
Kinder, die in der Schule gemobbt werden, haben ein erhöhtes Risiko Angststörungen und Depressionen zu entwickeln, wenn sie erwachsen werden. Das zeigt eine neue Studie, die jetzt in dem Fachjournal JAMA Psychiatry veröffentlicht wurde.
Nach der Studie ist Mobbing unter Schülern (auch Bullying genannt) nicht einfach ein harmloser Teil des „Erwachsenwerdens“, weil es bei Opfern und Tätern auch zu ernsten gesundheitlichen Schäden führen kann, darunter Depressionen, körperliche Gesundheitsprobleme, Verhaltensstörungen, emotionale Schwierigkeiten, Symptome von Psychosen und Motivationsverlust.
11. November 2012
Wenn junge Menschen in die Pubertät kommen, wollen sie auf einmal möglichst spät ins Bett, dafür aber lange ausschlafen. Man könnte meinen, diese allgemein bekannte Verschiebung des Biorhythmus sei nichts als ein vorübergehendes Problem, das sich später wieder von selbst gibt. Nun hat eine aktuelle Studie das Schlafverhalten von Teenagern untersucht und zeigt, dass gerade in diesem Alter ein regelmäßiges Schlafmuster besonders wichtig ist. Wir haben einen Presseartikel über die Studie vom September übersetzt:
Der Tiefschlaf hat einen entscheidenden Einfluss auf den Beginn der Pubertät. Deshalb ist es äußerst wichtig, dass Eltern dafür sorgen, dass ihre Teenager jede Nacht genug Schlaf bekommen.
In der Pubertät beziehungsweise im Jugendalter wird der Mensch fortzupflanzungsfähig. In welchem Alter das ist, variiert stark von einem zum anderen. Faktoren, die einen Einfluss auf den Beginn der Pubertät haben können, sind das genetische Make-up des Einzelnen, seine Ernährungsgewohnheiten, seine Umwelt, manche sozialen Faktoren und, wie diese Studie zeigt, auch seine Schlafgewohnheiten.
2. April 2012
In der Pubertät gerät für ein paar Jahre, wie vieles andere auch, der Tag-Nacht-Rhythmus junger Menschen durcheinander. Nicht selten kommt es deswegen zwischen Eltern und Jugendlichen zu Spannungen. Eine neue Studie hat untersucht, wie viel Schlaf Menschen in diesem Alter wirklich brauchen. Wir haben einen Presseartikel über die Studie vom Februar übersetzt, in der die Forscher die schulische Leistung als Maßstab nahmen:
Wie lange sollten 16 bis 18 Jahre alte Teenager am besten schlafen – sieben Stunden oder lieber neun? Scheinbar sind junge Leute, die sieben Stunden schlafen, in der Schule besser als ihre Klassenkameraden, die neun Stunden schlafen, obwohl offizielle Richtlinien neun empfehlen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von zwei Forschern der Brigham Young University in den USA, die jetzt im Eastern Economics Journal erschienen ist.
Eric Eide, einer der Autoren, sagt:
„Wir empfehlen keinen Schlafentzug. Die Daten zeigen einfach, dass für dieses Alter sieben Stunden optimal sind.“
31. Januar 2012
Viele sehen in Schulfächern wie Sport und Mathematik einen Gegensatz von Körper und Geist. Dabei braucht man zum Erfolg in beiden Fächern durchaus ähnliche Fähigkeiten wie Ausdauer, Leistungswille und Konzentration. Eine neue Studie hat das Verhältnis von Sport und akademischen Fächern systematisch untersucht. Wir haben die Presseerklärung des Herausgebers der Studie von Anfang Januar übersetzt, die dem Körper-Geist-Gegensatz widerspricht:
Eine systematische Auswertung publizierter Studien zeigt, dass es einen positiven Zusammenhang zwischen der körperlichen Aktivität und der akademischen Leistung von Kindern geben könnte. Die Übersichtsarbeit wurde in der Januarausgabe der Archives of Pediatrics & Adolescent Medicine, einem Journal aus der JAMA/Archives-Reihe, veröffentlicht. Dr. Amika Singh vom EMGO Institute und ihre Kollegen von der Vrije Universiteit in Amsterdam analysierten die Daten über das Verhältnis von körperlicher Aktivität und akademischer Leistung, weil manche Fachleute Bedenken haben, dass der Druck bessere Noten zu erzielen häufig mehr Unterrichtszeit für akademische Fächer bedeutet und entsprechend weniger Zeit für Sport.
Für ihre Analyse untersuchten die Autoren zehn Beobachtungs- und vier Interventionsstudien. Zwölf dieser Studien waren in den USA durchgeführt worden, eine in Kanada und eine in Südafrika. An den Studien hatten zwischen 53 und 12 000 Schüler im Alter von 6 bis 18 Jahren teilgenommen. Die Nachbeobachtungszeit dauerte acht Wochen bis mehr als fünf Jahre.
30. November 2011
Etliche Studien haben übereinstimmend gezeigt, dass verschiedene Formen der Meditation sehr effektiv sein können, um Stress abzubauen. Allerdings erfordert Meditation mehr Zeit und Disziplin als viele Menschen aufbringen können. Eine neue Studie hat untersucht, ob Meditation zum Stressabbau bei Oberschülern im normalen Schulalltag machbar ist. Wir haben die Presseerklärung der Universität zu der Studie vom November übersetzt, die demnächst erscheinen soll:
Eine Umfrage der University of California, Los Angeles (UCLA) hat vor Kurzem gezeigt, dass Stress unter Collegestudenten ein Rekordniveau erreicht hat. Aber könnte eine einfache Meditationstechnik eine praktikable Lösung sein, um Stress zu reduzieren?
Eine neue Studie, die im Journal of Instructional Psychology erscheint, zeigt, dass die Technik der Transzendentalen Meditation (TM) psychischen Stress bei Schülern an öffentlichen Schulen deutlich vermindert. Die Studie an Oberschülern, die ethnischen Minderheiten angehörten und ein erhöhtes Risiko hatten, zeigte eine Verminderung der psychischen Belastung um insgesamt 36 Prozent. Depressionssymptome und die Neigung zu Ängsten waren ebenfalls deutlich reduziert.
3. November 2011
Ob Hochzeit oder Beerdigung – auch nach sehr emotionalen Ereignissen kehrt der Mensch immer wieder zu einem emotionalen Ausgangspunkt zurück, der für jeden Menschen typisch ist. Eine aktuelle Studie hat untersucht, ob dieser individuelle Normalzustand angeboren ist oder erworben wird. Wir haben die Presseerklärung der Universität zu der Studie von Anfang Oktober übersetzt, die demnächst in dem Fachjournal Psychological Science erscheinen wird:
Unsere Lebenserfahrungen – die Höhen und Tiefen und alles dazwischen – formen uns, sie begleiten uns und beeinflussen unseren emotionalen Grundzustand als Erwachsene. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie unter Leitung von Forschern der Virginia Commonwealth University (VCU) in den USA.
Die Studie zeigt, dass außer unseren Genen auch unsere Lebenserfahrungen einen wichtigen Einfluss auf unsere Neigung zu Ängsten und Depressionen haben.
8. Oktober 2011
Kindern gesundes Essen schmackhaft machen ist in jedem Alter nicht ganz einfach, auch bei Teenagern. Eine aktuelle Studie hat regelmäßige Familienmahlzeiten als eine Möglichkeit untersucht junge Leute zu einer vernünftigen Ernährung anzuhalten. Wir haben einen Presseartikel zu der Studie übersetzt, die das Essverhalten von Teenagern auf frühe Warnzeichen für Essstörungen untersuchte:
Wenn Kinder ins Teenageralter kommen, kann es immer schwieriger werden sie regelmäßig bei Familienmahlzeiten mit einzubeziehen. Aber sie sind besonders wichtig, um gegen Probleme wie Essstörungen, Übergewicht und mangelhafte Ernährung im Jugendalter vorzubeugen, sagt Barbara Fiese, eine Professorin für Entwicklung des Menschen und Familienstudien an der University of Illinois, wo sie das Family Resiliency Center leitet.
„Die meisten Leute glauben, dass Teens nicht sehr viel Zeit mit ihren Eltern verbringen möchten, und dass Teens einfach viel zu beschäftigt für regelmäßige Mahlzeiten mit der Familie sind“, sagt sie. „Vielleicht bekommen Eltern ihre Familie nicht mehr sieben Tage die Woche an einem Tisch zusammen. Aber wenn sie drei Familienmahlzeiten pro Woche einplanen können, leisten sie damit einen entscheidenden Beitrag zur Gesundheit ihrer Teens.“
Sie rät Familien, dass alle ihre Kalender hervorholen und nachschauen, an welchen Abenden sie fest zusagen können. Dann müssen sich alle an diesen Plan halten und Familienmahlzeiten an diesen Abenden zur Priorität machen.
20. Juli 2011
Die Zeiten, wo Kindergärten als Kinderaufbewahranstalten galten, sind lange vorbei. Doch das Angebot ist vielfältig und kann Eltern verunsichern. Eine aktuelle Studie aus den USA hat untersucht, wie sich verschiedene Formen der Kindesbetreuung auf die geistige Entwicklung kleiner Kinder auswirken. Wir haben einen Presseartikel über die Studie vom Juni übersetzt, die zeigt, dass es erhebliche Unterschiede gibt:
Die Betreuung in einer anerkannten Kindertagesstätte ist besser für die geistige Entwicklung von Kindern als eine informelle Betreuung durch Großeltern, Geschwister oder Freunde der Familie. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie in der Juliausgabe des Journals of Labor Economics. Die Forscher untersuchten Kinder alleinerziehender Mütter, die unterschiedliche Formen der Betreuung für ihre Kinder gewählt hatten.
Nach der Studie schneiden Kinder, die an einem formellen Vorschulprogramm teilnehmen oder in eine staatlich anerkannte Kindertagesstätte gehen, in Standardtests praktisch genauso gut ab wie Kinder, die zu Hause bei ihren Müttern bleiben. Dagegen verschlechtert sich das Testergebnis um 2,6 Prozent für jedes Jahr, das ein Kind informell betreut wird und nicht zu Hause von seiner Mutter.