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Treten postnatale bzw. postpartale Depressionen auch bei Vätern auf?

15. Februar 2010

depression in expectant and new fathers sViele Frauen leiden nach der Geburt eines Kindes vorübergehend unter Depressionen. In diesem Übersichtsartikel beschreibt James Paulson, der Assistant Professor für Psychiatrie an der Eastern Virginia Medical School in den USA ist, ähnliche Depressionen bei Vätern. Dabei spielt die Beziehung der Eltern eine entscheidende Rolle und eine „depressive Ansteckungsgefahr“, die von Müttern mit postnatalen Depressionen ausgeht. Ich habe diesen längeren Artikel aus der Psychiatric Times vom 6. Februar übersetzt, der auch einen sehr lesenswerten Überblick über Depressionen allgemein und ihre Auswirkungen auf Familien bietet:

Etwa zehn bis 30 Prozent aller Frauen leiden während der Schwangerschaft unter erheblichen Depressionen: auch im ersten Jahr nach der Geburt treten Depressionen weiterhin stärker gehäuft auf. Obwohl ausgesprochen viele Forschungsergebnisse über die Risikofaktoren für und die negativen Auswirkungen von Depressionen bei Müttern vorliegen, wissen wir nur wenig über Depressionen bei Männern, die Vater werden oder Babys und Kleinkinder haben.

Dieser Artikel bietet einen Überblick über die noch begrenzte aber zunehmende Zahl wissenschaftlicher Untersuchungen über pränatale und postpartale (vor- und nachgeburtliche) Depressionen bei Vätern. Er betont die neueren Ergebnisse, zeigt Bereiche für die zukünftige Forschung auf und schlägt ein vorläufiges Erklärungsmodell für das Verständnis von Depressionen vor, das die Rolle der elterlichen Beziehung betont. Er zielt auf ein besseres Verständnis von Aspekten der elterlichen Beziehung ab, die Depressionen bei Vätern mit Kleinkindern zugrunde liegen können.

Können Väter bei Geburt ihres Kindes Depressionen bekommen?

Traditionell betrachten wir Depressionen während der Schwangerschaft und nach der Geburt als ein Phänomen, das nur bei Frauen auftritt. Darstellungen für Laien in der Presse aber auch die medizinischen und psychologischen Gesundheitsdienste betonen die Rolle von biochemischen Veränderungen bei Müttern während der Schwangerschaft und nach der Geburt als eine der Ursachen für Depressionen. Trotz ihrer Popularität finden Theorien über hormonelle und biochemische Mechanismen der Entstehung von Depressionen bei Frauen vor und nach der Geburt in der wissenschaftlichen Literatur jedoch eine nur teilweise Bestätigung. Denn die hormonellen Ursachen lassen sich nicht immer schlüssig aufzeigen und Daten über den Zusammenhang von Hormonen und Depressionen lassen sich nicht ausreichend reproduzieren.

HAUPTPUNKTE

? Der Umfang und die Qualität des väterlichen Engagements für sein Kind bis zum Lauflernalter sagen die spätere Kindesentwicklung voraus. Depressionen des Vaters in der frühen Kindheit können die Entwicklung und das seelische Wohl des Kindes gefährden.

? Die Häufigkeit erheblicher Depressionen bei Vätern mit Kleinkindern liegt nach Schätzungen zwischen 1,2 und 25,5 Prozent.

? Immer mehr Ergebnisse deuten darauf hin, dass sich depressive Symptome bei Vätern durch zwischenmenschliche Probleme mit der Mutter und depressive Symptome bei der Mutter vorhersagen lassen.

Psychosoziale Theorien über vor- und nachgeburtliche Depressionen konzentrieren sich auf Stressfaktoren bei der Mutter, die durch die Beeinträchtigungen ihrer Beziehungen ausgelöst werden (zum Beispiel Anforderungen an ihre Geschlechterrolle, unbefriedigte Bindungsbedürfnisse, Störungen ihrer zwischenmenschlichen Beziehungen und selbst empfundene Abweichungen von sozialen Normen). Die Forschung über psychosoziale Faktoren war recht ergiebig und hat Faktoren identifiziert, die Depressionen zuverlässig vorhersagen können. Dazu gehören Alltagsstress, mangelnder sozialer Rückhalt, eine schwierige Ehebeziehung, sozioökonomischer Status und viele andere psychologische, familiäre und soziale Faktoren, die eine Vorhersage erlauben.

Es ist nicht ganz klar, warum Depressionen bei Männern, die Vater werden oder Kleinkinder haben, bis vor Kurzem nicht untersucht wurden. Die verbreitete Neigung, sich auf die biologischen Veränderungen während der Schwangerschaft als Ursachen zu konzentrieren, mag mit dazu beigetragen haben, den nicht-schwangeren Elternteil zu übersehen. Väter (auf die biochemische Veränderungen während der Schwangerschaft keinen Einfluss haben) unterliegen aber den psychosozialen Stressfaktoren, die auf Eltern mit Kleinkindern einwirken. Sie können Stressfaktoren ausgesetzt sein, die speziell mit ihrer neuen Rolle verbunden ist. Untersuchungen haben gezeigt, dass der Umfang und die Qualität des väterlichen Engagements für sein Kind bis zum Lauflernalter die spätere Kindesentwicklung voraussagen. Depressionen des Vaters während der frühen Kindheit können die Entwicklung und das seelische Wohl des Kindes gefährden.

Mehrere Untersuchungen aus neuerer Zeit haben gezeigt, dass Depressionen bei Vätern mit Kleinkindern „prävalent“ sind (das heißt, sie treten häufiger auf als in der erwachsenen männlichen Gesamtbevölkerung) und sich auch negativ auf das Kind auswirken können. Die Häufigkeit erheblicher Depressionen bei Vätern in den Monaten nach der Geburt liegt nach Schätzungen zwischen 1,2 und 25,5 Prozent. Dieser Forschungsbereich, der gerade erst im Entstehen ist, hat seine Anfangsschwierigkeiten, wie die weit auseinander liegenden Schätzungen für die Häufigkeit deutlich signalisieren. Die Methoden für die Quantifizierung von Depressionen bei werdenden Vätern und Vätern mit Kleinkindern müssen bei Forschern noch vereinheitlicht werden. Wir haben bei Weitem noch keine Einigung erreicht bei Fragen wie:

• Wann quantifizieren wir Depressionen (während der Schwangerschaft und/oder nach der Geburt des Kindes)?

• Wie identifizieren wir Väter, die untersucht werden sollten?

• Wie regeln wir die Unterteilung in bestimmte Gruppen (zum Beispiel Väter, die mit dem Kind zusammen leben oder nicht)?

Wir haben noch keinen Begriff, um das Phänomen überhaupt zu beschreiben (zum Beispiel männliche postpartale Depression oder Depression in der frühen Vaterschaft).

Die großen Unterschiede bei den Methoden, die zur Untersuchung von Depressionen in der frühen Vaterschaft benutzt wurden, sind wahrscheinlich auch ein Grund für das Auseinanderklaffen der Schätzungen für die Prävalenz, die Goodman, Pinheiro, ich selbst und andere Autoren beschrieben haben. Aber trotz dieser Herausforderungen ist bereits klar geworden, dass Depressionen bei werdenden Vätern und Vätern mit Kleinkindern weiter verbreitet sind, als wir einmal dachten.

Folgen der Depression

Bei Müttern mit Kleinkindern sind Depressionen ein Grund zu ernster Besorgnis, weil sie negative Auswirkungen auf die spätere Entwicklung und die geistig-seelische Gesundheit des Kindes haben. Dagegen ist wenig darüber bekannt, welchen Einfluss Depressionen des Vaters auf das Kind haben. Mehrere Studien zeigen aber, dass Depressionen des Vaters ein Risiko für die gesunde Entwicklung des Kindes darstellen. Eine Untersuchung aus dem Jahre 2005 stellte fest, dass eine Zunahme von Depressionssymptomen beim Vater acht Wochen nach der Geburt mit verstärkten Verhaltensproblemen des Kindes (nach innen und nach außen gekehrten) dreieinhalb Jahre später verbunden war. Dieser Effekt war bei Jungen ausgeprägter und wurde auch dann beobachtet, wenn sich die Depressionen des Vaters inzwischen gebessert hatten.

Andere Studien zeigten einen Zusammenhang von Depressionen bei Vätern von Kleinkindern mit verminderten Vater-Kind-Aktivitäten, Störungen bei der Bildung der Vater-Kind-Bindung, vermehrtem Stress bei der Kindeserziehung und größeren Unstimmigkeiten in der Beziehung zur Mutter des Kindes. In mehreren Studien wurde ein Zusammenhang beobachtet zwischen verstärkten, aber noch nicht krankhaften Symptomen für Depressionen und negativen Auswirkungen auf die Kindeserziehung sowie negativen Folgen für das Zurechtkommen des Kindes im Alltag.

In einer unserer eigenen Untersuchungen stellten ich und meine Mitarbeiter fest, dass neun Monate alte Kinder von depressiven Vätern weniger positive Eltern-Kind-Interaktionen hatten (darunter spielen, Lieder singen, Geschichten erzählen und vorlesen). Neue Ergebnisse zeigen, dass sich diese verminderte Vater-Kind-Interaktion, insbesondere beim Lesen, negativ auf den Wortschatz auswirkt, mit dem sich ein Kind im Alter von zwei Jahren ausdrücken kann. Außerdem haben auch Depressionen bei Eltern, die nicht mit dem Kind zusammen leben, einen negativen Einfluss auf die elterliche Beziehung und vermindern später das Engagement des nicht zu Hause lebenden Vaters für sein kleines Kind.

Dynamik der Elternbeziehung

Man weiß nicht viel über die Faktoren, die Depressionen bei Vätern mit Kleinkindern verursachen oder zu ihnen beitragen. Offenbar sagt, wie allgemein beim Risiko für Depressionen, eine Vorgeschichte von Depressionen und anderen psychischen Störungen das Auftreten von postnatalen Depressionen bei Vätern wie auch bei Müttern sehr zuverlässig voraus. Obwohl Merkmale der Familienstruktur (wie Trennung, Scheidung oder Stieffamilienstatus) Risiken für stärkere Depressionen zu sein scheinen, sind die spezifischen Mechanismen unklar, die Depressionen bei Vätern mit Kleinkindern vorausgehen und zu ihnen führen.

Untersuchungen stellten übereinstimmend einen Zusammenhang zwischen Depressionen bei Müttern und Vätern fest. Mehrere Studien haben einen schwachen bis mäßigen Zusammenhang zwischen dem Schweregrad von Depressionssymptomen bei Müttern und Vätern gezeigt. Ein gestörtes Verhältnis bei der gemeinsamen Kindeserziehung scheint ein wichtiger Mechanismus für diese depressive Ansteckung bei Eltern mit Kleinkindern zu sein. Die Wahrscheinlichkeit für erhebliche Depressionen war bei Vätern dreimal so hoch, wenn die Mutter leichte Depressionen hatte, und stieg auf das mehr als Achtfache an, wenn die Mutter unter mäßigen bis schweren Depressionen litt.

Eine Studie untersuchte die Zusammenhänge von Depressionen bei Vätern und anderen Faktoren im ersten Jahr nach der Geburt. Der Schweregrad der Depressionssymptome des Vaters wurde nicht in erster Linie von anderen Persönlichkeitseigenschaften beeinflusst. Er ließ sich vor allem anhand des Neurotizismus (zu Neurosen neigende Persönlichkeit) und der depressiven Symptome der Mutter sowie der Qualität der Ehebeziehung voraussagen.

Außerdem stellten wir fest, dass dieses Phänomen der depressiven Ansteckung nicht auf Paare in einer Liebesbeziehung beschränkt ist und fanden einen schwachen bis mäßigen Zusammenhang zwischen dem Schweregrad der Depressionen, auch wenn die Eltern von Kleinkindern nicht zusammen leben (wenn sie zum Beispiel geschieden sind, getrennt oder nie zusammen gelebt haben). Auch in solchen Fällen haben Depressionen negative Auswirkungen auf das Verhältnis der Eltern bei der Kindeserziehung und das Engagement des Vaters für ein Kind, mit dem er nicht zusammen lebt. Die Ergebnisse anderer Studien über nicht zusammen lebende Eltern zeigen ebenfalls, dass depressive Ansteckung nicht auf Paare beschränkt ist, die traditionell zusammen leben.

Ein Erklärungsmodell, das die Elternbeziehung berücksichtigt

Bis jetzt hat niemand ein Modell zur Erklärung von Depressionen bei Vätern von Kleinkindern vorgeschlagen oder ein Modell für eine gemeinsame Entwicklung von Depressionen bei Vätern und Müttern in Verbindung mit der Geburt ihres Kindes, das die Elternbeziehung ausdrücklich berücksichtigt. Je mehr wir über Depressionen bei Vätern von Kleinkindern lernen und sie als ein wichtiges Problem für den Einzelnen und für Familien akzeptieren, um so mehr wird der Bedarf für einen einheitlichen Forschungsansatz sichtbar, der auch die Elternbeziehung berücksichtigt. Wir brauchen ein klares Modell, um die Rolle einer gestörten Elternbeziehung bei Depressionen zu verstehen, ebenso wie den Einfluss, den Depressionen bei einem Partner auf den anderen haben.

Aus der Kombination dreier unterschiedlicher Denkansätze ergibt sich ein größerer Rahmen, um Depressionen bei Vätern von einer Beziehungsperspektive aus zu beschreiben. Das erste Rahmenkonzept wurde von Simpson und Mitarbeitern vorgeschlagen und bedient sich der Theorie über die Bindung bei Erwachsenen. Es wurde vor dem Hintergrund von Studien zu Depressionen bei Müttern entwickelt und behauptet, dass ein erfolgreiches Hineinwachsen in die Mutterrolle durch eine starke, intime Beziehung mit ihrem Partner und dem damit verbundenen sozialen Rückhalt ermöglicht wird. Dieses Modell beruht auf der Annahme, dass erfolgreiche und belastbare intime Beziehungen die Anfälligkeit eines Menschen gegenüber den Stressfaktoren des Alltags ausgleichen können.

Belsky und Rovine stellten fest, dass die subjektiv wahrgenommene Liebe und Intimität in einer Ehe in den drei Jahren nach der Geburt des ersten Kindes linear abnahm (mit einer stärkeren, quadratischen Abnahme bei Müttern mit Kleinkindern), während umgekehrt gemischte Gefühle gegenüber dem Partner und Konflikte in der Ehe zunahmen. Obwohl sich in diesem durchschnittlichen Trend eine abnehmende Qualität der Ehe ausdrückt, konnte das Erklärungsmodell nur schwer die erheblichen Unterschiede zwischen den einzelnen beobachteten Trends beschreiben: bei manchen Paaren änderte sich nichts und bei anderen verbesserte sich die Qualität der Ehe über den Zeitraum der Untersuchung.

Zweitens haben die Arbeiten von Kendler und Mitarbeitern zu zwei umfangreichen Modellen für Depressionen geführt, die jeweils für Männer und Frauen spezifisch sind. Neben anderen Ursachen (darunter genetisches Risiko, Drogenmissbrauch, Persönlichkeit und Entwicklungsgeschichte) konzentrieren sich diese geschlechterspezifischen Modelle vor allem auf belastende Lebensereignisse und Eheprobleme. Die Modelle bieten ein eher allgemeines Bezugssystem, in dem sich Depressionen bei Eltern von Kleinkindern einordnen lassen.

Das dritte Modell, Belskys Bestimmungsfaktoren der Kindeserziehung, stellt die elterliche Beziehung und Depressionen in einen weiteren Zusammenhang mit Familiensystemen, der sich auf das Erziehungsverhalten von Eltern auswirkt, und der in zukünftigen Studien dazu dienen wird, vorher definierte Ergebnisse der Kindesentwicklung als ein Untersuchungsziel mit einzubeziehen.

Diese Modelle betonen einzeln und zusammen die Beziehung der Eltern als einen dynamischen Faktor, der durch die Geburt des Kindes beeinflusst wird und Depressionen vorhersagen kann. Zusammen mit der zunehmenden Zahl von Forschungsergebnissen über die Rolle von Beziehungsbindungen bei Depressionen von Eltern mit Kleinkindern ergibt sich daraus ein neues Arbeitsmodell. In diesem Modell liegt die zentrale Betonung auf der elterlichen Beziehung (die weit gefasst definiert ist und Intimität und gegenseitigen Rückhalt in der Beziehung einschließt, effektive Kommunikation, konkrete Unterstützung, gemeinsame Interessen/Zeit zusammen, gemeinsame Wertvorstellungen, eine für beide zufrieden stellende Haushaltsführung, Versorgung der Kinder und Aufgaben bei Arbeit und Finanzen). Dabei wird die elterliche Beziehung als ein Faktor angenommen, der die Auswirkungen von Depressionen des einen Elternteils auf den anderen überträgt.

Nach diesem Modell haben in der Zeit nach der Geburt des Kindes Depressionen bei einem der Partner negative Auswirkungen auf die Beziehung der Eltern. Weiter besagt dieses Modell, dass auch die elterliche Beziehung vor der Schwangerschaft wichtig und als ein Faktor anzusehen ist, der die Wirkung von Stressfaktoren auf Eltern mit Kleinkindern später beeinflusst. Darüber hinaus kann jeder Partner auch seine oder ihre eigenen Risiken für Depressionen haben wie eine persönliche Vorgeschichte von Depressionen und belastende Lebensereignisse. Das anfängliche Engagement der Eltern für ihr Kind, der Umfang der Beteiligung an seiner Grundversorgung, andere bereichernde Interaktionen und die Bildung der Eltern-Kind-Bindung lassen sich aufgrund von Depressionen bei beiden Eltern und der elterlichen Beziehung vorhersagen.

Zukünftige Forschung

Die aktuelle wissenschaftliche Literatur über Depressionen bei Vätern von Kleinkindern hat noch keinen klaren Bezugspunkt gefunden. Das könnte auch daran liegen, dass viele Studien Depressionen bei Vätern nur als einen Teilaspekt im Rahmen größerer Studien untersuchen. Wir brauchen mehr Forschungsarbeiten, die sich spezifisch auf Depressionen bei Vätern konzentrieren und stärker auf repräsentative Gruppen achten, die die beträchtlichen kulturellen Unterschiede beim Engagement von Vätern vor und nach der Geburt ihres Kindes widerspiegeln. Forscher, die Depressionen bei Vätern von Kleinkindern untersuchen, müssen sich auf gemeinsame Definitionen einigen, darunter den Zeitpunkt der Untersuchung, die Stellung des Vaters in der Familie und einen einheitlichen Gebrauch von Fachbegriffen.

Künftige Untersuchungen sollten insbesondere die folgenden Aspekte mit einschließen:

• Methoden, die Fälle von Depressionen eindeutig definieren (zum Beispiel durch strukturierte Interviews) und nicht nur die allgemeine Häufigkeit von Depressionen bei Vätern nach der Geburt ihres Kindes untersuchen, sondern auch den Schweregrad der Depressionssymptome, noch nicht klinisch erhöhte depressive Stimmungen und den genauen Zeitpunkt, wann Depressionen vor und nach der Geburt auftreten

• Die Häufigkeit von Depressionen bei Müttern und der gesamte Umfang verschiedener Bereiche der elterlichen Beziehung, die an depressiver Ansteckung zwischen den Eltern beteiligt sein könnten (oder dagegen schützen)

• Die zeitliche Aufeinanderfolge von Depressionen oder verstärkten Depressionssymptomen bei einem Paar (zum Beispiel, gehen Depressionen bei Müttern öfter Depressionen bei Vätern voraus?)

• Strategien entwickeln, die Depressionen bei beiden Eltern rechtzeitig feststellen, durch ein verstärktes Bewusstsein in der Öffentlichkeit und/oder den Gesundheitsdiensten sowie verbesserte Vorsorgemaßnahmen

Auch wenn man den Stand der Forschung berücksichtigt, bei der vieles noch in den Anfängen steckt, lassen sich bereits jetzt überzeugende Argumente finden, die Gesundheitsdienste zu einer aktiveren Vorsorge gegen postnatale Depressionen bei beiden Eltern ermutigen sollten, und für die Aufklärung von werdenden Eltern und Eltern mit Kleinkindern über Depressionen.

Quelle:

Paulson. Psychiatric Times, Feb 2010

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Rubrik: Depression, Kinder & Jugendliche, Partnerschaft & Paartherapie
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