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Aus der Reihe „Postnatale Depression (PND)“: Alter, Reichtum, Bildung – Welche Faktoren beeinflussen die Entwicklung einer PND?

2. August 2015

Das amerikanische Institut zur Kontrolle und Prävention von Krankheiten (CDC) wertete zwischen 2004 und 2005 Daten von Müttern aus, die unter postnataler Depression litten. Dabei fand man, dass junge, unverheiratete Frauen mit einem geringeren Bildungsgrad, die zur Zeit der Geburt Sozialhilfe bezogen, am ehesten eine PND entwickelten.

Die Befragung schloss 52 000 Mütter in 17 US-Staaten ein, die ihr Kind 2 – 6 Monate vor Befragungsbeginn geboren hatten. 70 % der Befragten gaben eine vollständig auswertbare Antwort ab.


Aus der Reihe „Postnatale Depression“: Können regelmäßige Anrufe ehemals betroffener Mütter helfen?

20. Juli 2015

Neuere Forschungsergebnisse zeigen, dass telefonische Unterstützung durch früher selbst betroffene Mütter frischgebackenen Müttern helfen kann, eine postnatale Depression (PND) zu bewältigen. Die Ergebnisse, die im Journal of Advanced Nursing veröffentlicht wurden, zeigten ebenfalls, dass soziale Unterstützung anderer Mütter einen positiven Einfluss auf die Bewältigung einer PND bis hin zu zwei Jahren nach der Geburt haben kann. Zu Studienbeginn waren alle untersuchten Mütter mittelmäßig depressiv. Durch die telefonische Hilfestellung fiel die Rate auf 8,1 % in der Mitte des Untersuchungszeitraums, also waren nur noch 3 von 37 Müttern depressiv. Am Ende der Studie lag der Prozentsatz bei 11,8 % (4 von 34 Müttern), was heißt, dass es eine Rückfall gab.


Einem Kind das Leben geschenkt zu haben, das Schönste überhaupt?

17. Juli 2015

„Was ist ein Kind? Das, was das Haus glücklicher, die Liebe stärker, die Geduld größer, die Hände geschäftiger, die Nächte kürzer, die Tage länger und die Zukunft heller macht!“, heißt es in einem Spruch aus dem Volksmund. „Nur eine Mutter weiß allein, was Lieben heißt und glücklich sein (Adelbert von Chamisso).“ Diese und viele andere weitere Aussprüche zum Thema Mutter, Kind und Geburt idealisieren und setzten somit einen Maßstab, der jede Mutter schnell dazu bringen kann, sich selbst zu hinterfragen. Denn auch ein glücksbringendes Ereignis wie die Geburt eines Kindes ist wie alles Große im Leben gleichzeitig mit schwierigen Momenten und Erlebnissen verbunden. Wie verzweifelt muss eine Mutter erst sein, wenn sie wahrnimmt, dass ihre Seele komplett anders reagiert, z.B. mit Depression oder Ängsten? Wenn folgender Ausspruch von Manfred Hinrich eher passt: „Die Mutter hält ein weltallschweres Kind im Arm“. Der Druck von außen und die Selbstvorwürfe müssen sehr schwer aushaltbar sein, dann wundert es auch nicht, wenn diese Mütter sich schlecht Hilfe holen können. Demnächst werden wir hier zu diesen Themen eine kleine Reihe an Artikeln anbieten, die für Betroffene zur Information, als Anregung, sich Hilfe zu holen, und zur Erleichterung, weil sie damit nicht alleine sind, dienen soll.


Wie beginnt man am besten eine Freundschaft – vielleicht mit einem Lächeln?

22. Juni 2015

Die Augenbrauen heben sich, die Nasenflügel erweitern sich, die Mundwinkel ziehen sich nach oben, die Augen verengen sich. Jeder kennt es, jeder will es beim anderen sehen und es selbst zeigen: Ein Lächeln. Eigentlich reicht der Jochbeinmuskel, um ein Lächeln zu zaubern. Der zieht die Mundwinkel nach oben. Aber ein besonders herzliches und von allen als echt wahrgenommenes Lächeln wird durch den Augenringmuskel erzeugt, der die Augen zusammenziehen und kleine Fältchen an den Seiten entstehen lässt. In der folgenden Übersetzung einer Studie geht es darum welche wichtige Rolle das Lächeln beim Aufbau und Erhalten von Beziehungen hat. Dazu passt der Poesiealbenspruch: „Ein Lächeln erfreut mindestens zwei, den Schenkenden und den, der es erhält“. Lassen Sie sich also durch die Lektüre dazu anregen, heute ein bisschen häufiger lächelnd auf andere zuzugehen!

 


Geht Glücksspielsucht mit Depression einher?

7. Juni 2015

Es ist sehr einfach, ein kleines Vermögen aus dem Kasino heimzubringen: Gehen Sie mit einem großen hin! In diesem Ausspruch von Jack Yelton spiegelt sich die Crux mit dem Glücksspiel: zuerst ist man voller Hoffnung, die im ersten Teil des Spruchs oder im Kasino mit dem ersten Gewinn geweckt wird. Dann kommt die Enttäuschung. Der Spruch weist darauf hin, dass man nur verlieren kann und so erweist es sich beim Spiel. Es folgt eine Phase des Verlierens. Der „Psychologe“ unter den Klassikern der Weltliteratur, der russische Schriftsteller Dostojewski beschreibt in seinem Roman „Der Spieler“ eindrucksvoll wie nicht nur ein Protagonist, sondern gleich eine Gruppe von Personen im Laufe der Handlung von ihrer Spielsucht in den Ruin getrieben werden. Das konnte er unter anderem so gut beschreiben, da ihm nachgesagt wird, selbst dem Glücksspiel verfallen gewesen zu sein. Wenn man den Roman liest, will man dem englischen Sprichwort: „Der beste Wurf der Würfel ist sie wegzuwerfen“ nur beipflichten. In der Folgenden Übersetzung eines Presseberichts finden Sie Informationen zur Entwicklung der Spielsucht und der damit wohl oft einhergehenden Depression bei Männern.


Schadet es zu denken, dass man füreinander geschaffen ist?

26. Mai 2015

Ein Mythos der Antike besagt, dass wir Menschen früher einmal Kugelwesen mit vier Händen, vier Füßen und zwei Köpfen waren, die mit großer Kraft und Stärke über die Erde rollten. Aus Hochmut und Überschätzung der eigenen Kraft versuchten diese Kugelwesen, in den Himmel der alten Götter zu rollen, um ihn zu erobern. Zeus entschied, dass die Menschen erhalten bleiben sollen, aber geschwächt werden müssen. So ließ er sie mit Hilfe Apolls in der Mitte in zwei Hälften trennen. Seitdem laufen diese halben Wesen auf der Erde in der ständigen Suche nach der anderen Hälfte umher. Spürbar ist dies für uns Menschen durch das erotische Begehren. Wenn wir die andere Hälfte gefunden haben, wollen wir wieder zu einem Kugelwesen verschmelzen und diesen Partner nie wieder verlassen. So romantisch dieses platonische Märchen klingen mag, stellt sich die Frage, ob ähnliche Vorstellungen der Liebe auch heute in unseren Köpfen bestehen und darüber hinaus vor allem, welche Auswirkungen diese Idealvorstellungen auf unsere tatsächlichen Beziehungen haben. Im folgenden Pressebericht stellen sich Sozialpsychologen diesen Fragen.


Kann man durch Meditation chronische Nackenschmerzen reduzieren?

14. Mai 2015

Was ist eigentlich mit Meditation gemeint? Man verbindet den Begriff ja eher mit fern-östlich religiösen Praktiken z.B. im Buddhismus. In der westlichen modernen Psychotherapie jedoch werden nicht-religiöse meditative Techniken dazu verwendet, sich in Achtsamkeit zu üben. Was meint nun wieder Achtsamkeit? Während der Meditation versucht man, im Hier und Jetzt zu sein ohne seinen Gedanken nachzugehen, sich frei zu machen für den Moment, was letztlich zu Entspannung und Klarheit führt. Es ist vorstellbar, dass ein solcher Zustand Menschen mit hohem Grad an Belastungen und Nöten helfen kann, Stress abzubauen. Deswegen gibt es z.B. das vor 30 Jahren von einem Prof. für Psychotherapie (Jon Kabat-Zinn) entwickelte Programm MBSR (Mindfulness Based Stress Reduction/Achtsamkeitsbasierte Reduktion von Stress), das sich in begleitend zu Psychotherapie als hilfreich gezeigt hat. Dort lernt man in einem Kurs über 8 Wochen in täglicher Übung Achtsamkeit durch Meditation, Yoga und Beobachtungsübungen, bewusster mit der Psyche, dem Körper und der Umwelt umzugehen. Die im Folgenden übersetzte Studie widmet sich einem solchen Programm und berichtet die positiven Auswirkungen auf Patienten mit chronischen Nackenschmerzen.


Sind wir, wenn wir krank sind, auch online weniger sozial aktiv?

3. Mai 2015

Die sozialen Medien sind dazu da, dass Internetnutzer die Möglichkeit haben, digital zu kommunizieren und Informationen auszutauschen. Die Netzwerke werden neben privater Kommunikation z.B. dazu genutzt, sich als Bürger zu engagieren, sich an der Meinungsbildung zu beteiligen, Informationen über jeden Lebensbereich auszutauschen, wobei die Beteiligung für jeden eigenverantwortlich und selbstbestimmt ist. Ein weiterer Bereich ist die Selbsthilfe. Die Hälfte aller Selbsthilfevereinigungen, die im Netz vertreten sind, bieten die Möglichkeit, miteinander in Kontakt zu kommen (Chats, Foren, Mailinglisten) und Wissen zu sammeln (Wikis, Blogs, Twitter, Facebook). Das zusätzliche digitale Angebot erweitert die Möglichkeiten der Selbsthilfe, da die Schwelle, sich Hilfe zu holen durch die Anonymität, den Zugriff rund um die Uhr und unabhängig vom Ort, stark gesenkt ist. Umso erstaunlicher und bedauernswerter ist es, dass Wissenschaftler nun herausfinden, dass die sozialen Medien nur sehr eingeschränkt für gesundheitlich-medizinische Themen genutzt werden. Der folgende Pressebericht zu einer solchen Studie verdeutlicht diesen erschreckenden Trend:


Wie werden Skin Picking und andere Störungen der Impulskontrolle ausgelöst?

21. April 2015

Dass die Kontrolle der eigenen Impulse oft nicht einfach ist, zeigen anschaulich die Berichte oder Videos (z.B. YouTube) zum Marshmallow-Test des Persönlichkeitspsychologen Walter Mischel aus den 60/70 er Jahren. Den Test gibt es in verschiedenen Versionen. Z.B. setzte er 4-Jährige Kinder vor eine kleine Belohnung, z.B. einen Marshmallow, und bot ihnen die Möglichkeit entweder zu warten bis er wiederkäme – dann bekämen sie einen zweiten dazu – oder eine Glocke zu läuten, dann bekämen sie eben nur einen. Die Länge der Wartezeit konnte er sogar mit dem späteren Erfolg im Leben der Kinder in Zusammenhang bringen. Wenn man sich vorstellt wie schwierig es ist, sich von etwas abzuhalten, das man gerne tut oder für das man eine Gewohnheit entwickelt hat, kann man sich vielleicht vorstellen wie schwierig es für Menschen ist, die unter einer Störung der Impulskontrolle leiden und z.B. zur Beruhigung an den Nägel kauen, sich die Haare ausreißen oder sich die Haut aufkratzen und sich damit selbst schaden. Da diese Verhaltensweisen auch noch mit großer Scham verbunden sind, habe es die Betroffenen nicht einfach, Hilfe zu erhalten. In der Übersetzung des folgenden Artikels geht es darum welche Gemütszustände Störungen der Impulskontrolle vermehrt auslösen.


Welche Risikofaktoren begünstigen die Ausbildung einer posttraumatischen Belastungsstörung?

14. April 2015

angststoerungen im gehirn sehenWie im Artikel zu lesen sein wird, erleiden die meisten Menschen im Laufe ihres Lebens einmal ein Trauma, von denen 5-10 % eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) entwickeln. Vorweg wäre die Frage interessant, was eigentlich als Trauma gilt. Historisch gesehen tauchte das Symptommuster in Beschreibungen seit Mitte des 19. Jahrhunderts auf als im Zuge der Industrialisierung die ersten öffentlichen Eisenbahnen für die Allgemeinbevölkerung nutzbar waren. Unfälle und die Klärung der Schadensersatzleistungen der mitunter psychischen Folgeerscheinungen rückten die PTBS in die Aufmerksamkeit. Damals wurden lange fachliche Diskussionen geführt, ob die Symptome echt oder gespielt waren, um Geldleistungen zu erhalten. Heute ist die Existenzberechtigung der Diagnose unangefochten, es gibt aber noch Unterschiede in der Definition des Traumabegriffs. Die eine theoretische Vorstellung geht davon aus, dass es eine Bedrohung katastrophalen Ausmaßes sein müsse, die bei fast jedem Verstörung hervorruft, die andere, dass es eine für das jeweilige Individuum spürbare Bedrohung extremen Ausmaßes sei. Der Schwerpunkt liegt bei letzterer auf dem subjektiven Empfinden. Im folgenden Artikel geht es darum, wie Wissenschaftler und Behandler ihre Werkzeuge verbessern, um möglichst individuelle Vorhersagen darüber zu treffen, ob ein Einzelner eine PTBS entwickeln könnte.


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