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Fördert Sport die Intelligenz?

15. Dezember 2012

Ist man tatsächlich so alt wie man sich fühlt sDie positiven Auswirkungen von Sport, auch auf die geistige Fitness des Menschen sind vielfältig belegt. Dabei ist oft nicht klar, welcher Mechanismus für diese Wirkung verantwortlich ist. Eine aktuelle Studie hat einen möglichen Mechanismus, die Förderung der Gehirndurchblutung, genauer untersucht. Wir haben die Presseerklärung der Universität zu der Studie vom Oktober übersetzt, die noch nicht veröffentlicht ist:

Menschen in mittlerem Alter, die intensives Intervalltraining machen, fördern nicht nur ihre Gesundheit, sie werden auch schlauer. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie eines kanadischen Forscherteams unter Leitung von Dr. Anil Nigam vom Montreal Heart Institute (MHI) und der University of Montreal in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern des Montreal Geriatric University Institutes.

Die Teilnehmer der Studie hatten alle einen Body-Mass-Index (BMI) von 28 bis 31 (Übergewicht) und zusätzlich noch einen oder mehrere andere Risikofaktoren für Herz-Kreislauferkrankungen. Den Body-Mass-Index errechnet man als das Gewicht einer Person geteilt durch das Quadrat seiner Größe (kg/m2). Ein BMI von 25 bis 30 gilt als Übergewicht und ein Wert über 30 als Fettsucht (starkes Übergewicht, auch Adipositas). Beim intensiven Intervalltraining wechselt man zwischen kurzen Intervallen von aerobem Training mit hoher und geringer Intensität. Ein typisches Beispiel wäre eine Serie von je 30 Sekunden Sprints und Laufen (oder Joggen) im Wechsel.

„Wir arbeiteten mit sechs Erwachsenen, die alle ein viermonatiges Programm absolvierten, das aus Intervalltraining auf Heimtrainern und Krafttraining (jeweils zweimal pro Woche) bestand. Während des Trainings wurden geistige Funktionen, VO2max und die Versorgung des Gehirns mit Sauerstoff getestet. Die Ergebnisse zeigten, dass die geistigen Funktionen der Teilnehmer durch den Sport stark verbessert wurden“, sagt Dr. Nigam. Der VO2max ist die maximale Kapazität des Körpers Sauerstoff zu transportieren und zu verbrauchen, während ein Mensch Sport macht. Dieser Wert wirkt sich auf die Fähigkeit des Körpers aus das Gehirn mit Sauerstoff zu versorgen und damit auf die geistigen Funktionen eines Menschen.“

„Vor Beginn des Programms machten unsere Teilnehmer eine Reihe von geistigen, biologischen und physiologischen Tests, um ihre geistigen Funktionen, Körperzusammensetzung, das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen, die Sauerstoffversorgung des Gehirns während des Sports und die maximale Sauerstoffaufnahme zu untersuchen“, erklärt Dr. Nigam. Die geistigen Tests waren Aufgaben wie zum Beispiel sich an Paare von Zahlen und Symbolen erinnern. Um die tatsächlichen Vorgänge im Gehirn sichtbar zu machen, benutzten die Forscher Nahinfrarotspektroskopie (NIRS), eine Technik, bei der menschliches Gewebe mit Licht (im nahinfraroten Bereich) durchstrahlt wird, das mit dem Blutsauerstoff reagiert (Lichtabsorption). Die Methode ist so empfindlich, dass sie winzige Veränderungen des Volumens und der Sauerstoffsättigung des Bluts anzeigt, zu denen es im menschlichen Gehirn kommt, wenn wir Sport machen oder denken.

„Nach Beendigung des Programms stellten wir fest, dass ihr Hüftumfang und insbesondere die Fettmasse an ihrem Rumpf abgenommen hatten. Weiter stellten wir fest, dass ihr VO2max und ihre Insulinsensitivität deutlich gestiegen waren und parallel dazu ihre Werte bei den geistigen Tests und die Signale für die Sauerstoffsättigung des Gehirns beim Sport“, sagt Dr. Nigam. Die Insulinsensitivität ist ein Maß für die Effizienz, mit der das Körpergewebe (vor allem Leber und Muskeln) Zucker aufnimmt.

Die Forscher glauben, dass viele Leute von einem Trainingsprogramm ähnlich dem in ihrer Studie profitieren könnten. Sie werden ihre Ergebnisse auf dem Canadian Cardiovascular Congress (CCC) präsentieren, der vom 27. bis 31. Oktober 2012 in Toronto stattfindet. Die Untersuchung wurde von den ÉPIC Centre und Montreal Heart Institute Foundations finanziert.

Quelle:

UdeMNouvelles, 29. Okt 2012

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Rubrik: Hirnforschung, Leistungsfähigkeit
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