Was ist der Beitrag der Eltern zum Übergewicht ihrer Kinder?
In der letzten Woche hat eine Forschergruppe der University of California über eine Studie berichtet, die den Zusammenhang zwischen den Essensgewohnheiten der Eltern und denen ihrer Kinder untersucht. Wie wohl inzwischen allgemein bekannt ist, ist der hohe Anteil an übergewichtigen Kindern nicht mehr nur ein amerikanisches Phänomen, sondern inzwischen auch ein alarmierendes Problem in Deutschland. Eine Vielzahl von bundesweiten Initiativen zur gesunden Ernährung in Schulen und Kindergärten künden davon. Daher lohnt es sich, amerikanische Studien zu diesem Thema zur Kenntnis zu nehmen. Die Forschergruppe um Susan H. Babey im UCLA Center for Health Policy Research befragte mehrere tausend Teenager in Kalifornien zu ihren Ernährungsgewohnheiten und denen ihrer Eltern.
In den Ergebnissen wurde sichtbar, dass die Ernährung der Eltern ein guter Prädiktor dafür ist, wie sich ihre Kinder ernähren. Besonders auffällig ist der Zusammenhang offensichtlich hinsichtlich (ungesunder) Getränke. Kinder von Eltern, die täglich Limonade trinken, trinken als Teenager mit einer 40% höheren Wahrscheinlichkeit ebenfalls täglich Limonade als Kinder von Eltern, die nicht täglich Limonade trinken. Das ist natürlich nicht wirklich überraschend, vor allem angesichts der Tatsache, dass die Eltern bei den Mahlzeiten zu Hause ohnehin weitgehend bestimmen, was auf den Tisch kommt. Dennoch ist es wichtig festzustellen, dass trotz der sicherlich ebenfalls vorhandenen Einflüsse anderer Faktoren, z.B. des Freundeskreises, auch noch im Teenager-Alter ein so hoher Zusammenhang zwischen dem Ernährungsverhalten der Eltern und dem ihrer Kinder festzustellen ist. Susan Babey fasst dies so zusammen: „Gute Ernährungsgewohnheiten starten zu Hause. Wenn die Eltern sich ungesund ernähren, erhöht dies das Risiko, dass es den Kindern ebenso ergeht.“
Quelle:
UCLA Newsroom, 9. Feb 2009
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Rubrik: Essstörungen, Kinder & Jugendliche
Tags: Entwicklung, Rollenmodell, Sozialpsychologie, Verhaltensforschung