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Besteht ein Zusammenhang zwischen ADHS und Pestiziden?

26. Juni 2010

Besteht ein Zusammenhang zwischen ADHS und PestizidenDie Häufigkeit von ADHS bei Kindern ist in den letzten Jahren stark gestiegen, doch die Ursachen dafür sind nicht klar. Frühere Untersuchungen haben gezeigt, dass eine hohe Pestizidbelastung vor der Geburt und bei Kleinkindern das Risiko für spätere Verhaltensstörungen erhöht, die ADHS ähneln. Wir haben einen Pressebericht zu einer aktuellen Studie vom Mai übersetzt, die nun zum ersten Mal einen Zusammenhang zwischen Pestizidbelastung und ADHS bei Kindern in der Allgemeinbevölkerung zeigt:

Ein Team von Wissenschaftlern der University of Montreal in Kanada und der Harvard University in den USA hat einen Zusammenhang zwischen einer Umweltbelastung durch Pestizide vom Typ der Organophosphate und einem erhöhten Risiko für Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) bei Kindern gezeigt.

Die Studie, die in dem Journal Pediatrics erschien, stellte einen Zusammenhang zwischen Pestizidbelastung und ADHS-Symptomen bei Kindern fest. Die Forscher untersuchten 1139 Kinder, die zuvor an einer für die US-Bevölkerung repräsentativen Studie teilgenommen hatten, und maßen die Pestizidkonzentrationen in ihrem Urin.

Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass ein Grad der Umweltbelastung durch Organophosphat-Pestizide, wie er für Kinder in den USA typisch ist, zu der Häufigkeit von ADHS mit beitragen könnte.

„Frühere Untersuchungen haben gezeigt, dass die Gabe bestimmter Organophosphat-Verbindungen Hyperaktivität und kognitive Defizite bei Tieren hervorruft“, sagt der erste Autor Maryse F. Bouchard von der Abteilung Umwelt- und Arbeitsmedizin der University of Montreal und dem Sainte-Justine Hospital Research Center. „In unserer Studie haben wir festgestellt, dass eine Belastung durch Organophosphate bei Kindern, die noch in der Entwicklung sind, Auswirkungen auf das Nervensystem haben könnte und damit zu Verhaltensweisen wie Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität beitragen, die für ADHS charakteristisch sind.“

Quellen:

UdeMNouvelles, 17.5.10

Bouchard et al. Pediatrics, Mai 2010

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Rubrik: ADHS, Kinder & Jugendliche
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