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Schwitzen, Hitzewallungen, Haarausfall – Menopause, und was nun?

27. Januar 2017

Die Menopause ist eine der großen durch normale körperliche Vorgänge ausgelösten Lebensphasen einer Frau. In dieser Zeit befindet sich ihr Körper in der hormonellen Übergangsphase von voller Fruchtbarkeit zur Einstellung der Fähigkeit, sich fortzupflanzen. Was sich wissenschaftlich leicht beschreiben lässt, ist, obwohl viele Frauen in dem Alter auch keine Kinder mehr bekommen wollen, eine enorme Herausforderung für jede Frau. Denn in diesem natürlichen Prozess liegt ein Hinterfragen der Identität als Frau und der eigenen Weiblichkeit, ein Trauern um den Verlust von Möglichkeiten, ein Bewusstwerden des Alters und gleichzeitig ist er oft von unangenehmen körperlichen Symptomen und Veränderungen begleitet, die an sich schon sehr belasten können. Es ist wichtig, dass diese Veränderungen gesellschaftlich ernst genommen werden und dass Frauen Hilfestellungen angeboten werden, damit umzugehen. Neben der traditionellen Hormonersatztherapie zeigen sich auch nicht-medikamentöse Alternativen – unter anderem die Verhaltenstherapie – als wirksam, worauf der folgende Artikel aufmerksam machen will:

Studien zeigen, dass kognitive Verhaltenstherapie (CBT) nachweislich dabei hilft, Symptome der Menopause zu behandeln – einschließlich Schwitzen und Hitzewallungen. Kognitive Verhaltenstherapie ist ein Verfahren, das einen psychotherapeutischen Ansatz, also einen gesprächstherapeutischen Ansatz einsetzt. Studien aus England bewiesen nun, dass CBT als sichere Alternative zu der herkömmlicherweise verwendeten Behandlung gelten kann: zu der Hormonersatztherapie (HRT).

Die häufigsten Symptome während der Menopause sind Hitzewallungen und Schwitzen, die mehr als 20 – 25 % gesunder Frauen während der Menopause betreffen. Wenn Frauen vor der Menopause eine Krebsbehandlung hinter sich bringen mussten, leiden sie oft stärker und häufiger unter diesen Symptomen. Beim Schwitzen erhöht sich für diese Gruppe die Häufigkeit auf 65 – 85 %. Diese Frauen sind weniger gewillt, eine Hormonersatztherapie in Anspruch zu nehmen.

Weitere Symptome der Menopause können Folgende sein:

  • Migräne
  • Herzrasen
  • Vaginaler Juckreiz
  • Blutungen
  • Häufiger Harndrang
  • Harninkontinenz
  • Ausfluss
  • Trockenheit
  • Weichheit die Brüste
  • Rückenschmerzen
  • Gliederschmerzen
  • Schmerzhafter Geschlechtsverkehr

 

Die folgenden psychologischen Symptome können während der Menopause verstärkt auftreten:

  • Gereiztheit
  • Konzentrationsprobleme
  • Depression
  • Schlafstörungen
  • Stimmungsschwankungen

 

In einer der britischen Studien wurden 96 Frauen in einer randomisierten Kontrollstudie untersucht. Diese Frauen litten unter Schwitzen, nachdem sie sich einer Brustkrebsbehandlung unterzogen hatten. Die Studie ergab, dass CBT deren Symptome nach einer Behandlung von 9 Wochen drastisch im Vergleich zu herkömmlichen Behandlungen verringerte. Diese Verbesserung der Symptome wurde nach 26 Wochen erneut festgestellt. Die Autoren der Studie halten es für hilfreich, dass die meisten Brustkrebspatientinnen in der Menopause mit CBT behandelt werden und dass Brustkrebsspezialisten dieses Verfahren ernst nehmen sollten.

In der zweiten Studie wurden 140 weitere gesunde Frauen während ihrer Menopause in einer randomisierten Kontrollstudie über dieselbe Zeitperiode von 26 Wochen untersucht. Wiederum konnten die Autoren bestätigen, dass CBT zu einem dramatischen Rückgang der Symptome von Frauen in der Menopause führte.

In beiden Studien stellten sich auch Verbesserungen der Schlafstörungen, der Stimmungsschwankungen und generell der Lebensqualität heraus.

Die Autoren schlussfolgern: „Kognitive Verhaltenstherapie ist eine kurze, effektive, nicht-medikamentöse Behandlungsalternative für Frauen in der Menopause, die von dafür ausgebildeten Psychologen und Ärzten ausgeführt werden kann. Der zusätzliche Befund, dass Selbsthilfetherapie so wirksam sein kann wie Gruppentherapien, ist sehr erfreulich, da wir sehr interessiert daran sind, diese Therapieformen nutzen zu können.“

Quelle: http://www.medicalnewstoday.com/articles/241727.php

Rubrik: Alter, Psychosomatik & Schmerzen, Verhaltenstherapie


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