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Dr.Rose Shaw

Wie hilft Psychotherapie bei Zwängen im Kindesalter?

Raumimpression, Psychotherapie Kinder und Jugendliche, Düsseldorf

Ausgeprägte Rituale (z.B. beim Zubettgehen oder Aufräumen), abergläubisches Verhalten und magisches Denken (z.B. ein bestimmtes Kuscheltier im Bett schützt vor Monstern) sind insbesondere bei jüngeren Kindern häufig zu beobachten und gehören zur normalen Entwicklung, v.a. im Alter zwischen 2 und 4 Jahren. Danach nimmt dieses normale ritualisierte Verhalten oft deutlich ab.

Im Gegensatz zu alltäglichen Ritualen oder »Alltagszwängen« sind Zwangshandlungen oder Zwangsgedanken dadurch gekennzeichnet, dass die Betroffenen unter diesen Gedanken oder Handlungen leiden oder in ihren Sozialkontakten und ihrer Leistungsfähigkeit deutlich behindert werden. Am häufigsten treten als Zwangshandlungen Waschzwänge, Kontrollzwänge, Wiederholungszwänge, Ordnungs- und Zählzwänge auf; als Zwangsgedanken finden sich häufig: Angst vor Verschmutzung oder Vergiftung, aggressive Vorstellungen oder sexuelle Inhalte.

Die Familien betroffener Kinder werden oft – zumeist schleichend – in die Zwangshandlungen involviert, beispielsweise, dass bei einem Duschzwang Unmengen an Handtüchern bereitgestellt werden müssen oder dass bei einem Kontrollzwang Eltern dazu gebracht werden, familiäre Abläufe zu verändern. Die Involvierung der gesamten Familie führt zu einer enormen Belastung aller Beteiligter.

Eine Therapie von Zwangshandlungen und/oder Zwangsgedanken ist angezeigt, wenn der Leidensdruck der Betroffenen hoch und die sozialen Beeinträchtigungen beim Kind stark ausgeprägt sind. Ein verhaltenstherapeutisches Vorgehen hat sich in wissenschaftlichen Studien als das wirksamste Verfahren in der Behandlung von Zwängen erwiesen.

In der Behandlung werden nach einer ausführlichen diagnostischen Phase die Eltern und das Kind über die Zwangserkrankung und die aufrechterhaltenden Bedingungen aufgeklärt. Die Eltern werden über günstige Verhaltensweisen im Umgang mit den Zwängen beim Kind beraten und ggf. werden entsprechende Verhaltensweisen mit ihnen eingeübt. Kernelement des verhaltenstherapeutischen Vorgehens ist die so genannte »Exposition«, d.h. durch gezielte Übungen lernt das Kind mit Unterstützung seiner Therapeutin/seinem Therapeuten die Zwänge wieder zu »verlernen«. Dazu kommen meist weitere Behandlungselemente, die je nach Einzelfall beispielsweise eine Bearbeitung familiärer Konflikte, die Behandlung sozialer Schwierigkeiten des Kindes oder eine Reduzierung belastender Bedingungen im Umfeld des Kindes umfassen können.

Literaturempfehlung: Sigrun Schmidt-Traub: Zwänge bei Kindern und Jugendlichen: Ein Ratgeber für Kinder und Jugendliche, Eltern und Therapeuten.

Für folgende Altersgruppen und Bereiche bieten wir Ihnen therapeutische Hilfe an:

Säuglings & Kleinkindalter

Jugendalter

Vorschul & Schulalter