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Tag: Wahrnehmung

Warum sind ältere Menschen mit ihrem Leben zufriedener?

24. Januar 2012

Nimmt die emotionale Intelligenz mit dem Alter zuGerade ältere Menschen, die immer kränker werden und das Alter mehr und mehr spüren, sind oft am zufriedensten. Ein aktueller Artikel gibt einen Überblick zu der wissenschaftlichen Literatur über das paradoxe Phänomen. Wir haben eine Presseerklärung des Herausgebers zu dem Artikel von Anfang Januar übersetzt, der den Stand der Forschung zusammenfasst:

Ältere Menschen sind eher glücklich und zufrieden als jüngere. Aber warum? Manche Psychologen glauben, dass dafür geistige Prozesse verantwortlich sind. Insbesondere konzentrieren sich ältere Menschen auf positive Ereignisse und erinnern sich besser an Positives, während sie Negatives hinter sich lassen. Diese Prozesse, glauben sie, helfen älteren Menschen ihre Emotionen zu regulieren und lassen sie das Leben in einem sonnigeren Licht sehen. „Es gibt viele gute Theorien über diesen Altersunterschied bei der Zufriedenheit“, sagt der Psychologe Derek M. Isaacowitz von der Northeastern University in Boston „aber die meisten Untersuchungen liefern keine direkten Beweise“ für einen Zusammenhang zwischen solchen Phänomenen und der Zufriedenheit.

In einem neuen Artikel in den Perspectives on Psychological Science, einem Journal der Association for Psychological Science, fordern Isaacowitz und die inzwischen verstorbene Fredda Blanchard-Fields vom Georgia Institute of Technology mehr gründliche Untersuchungen über das Thema.


Warum vergessen manche Leute ein Gesicht nie?

22. Dezember 2011

Die 5 interessantesten Studien zu Beziehung und Partnerschaft sDie menschliche Wahrnehmung macht aus unvollständigen Dingen oft fast automatisch ein sinnvolles Ganzes, zum Beispiel Bilder aus Wolkenfetzen am Himmel. Eine neue Studie hat das Phänomen bei der Erkennung von Gesichtern untersucht, wo man sich vorstellen kann, wozu ein solcher Mechanismus gut ist. Wir haben die Presseerklärung des Herausgebers der Studie von Ende November übersetzt, die demnächst erscheinen wird:

„Gesichter zu erkennen ist eine wichtige soziale Fähigkeit, aber nicht alle Menschen können es gleich gut“, sagt Jia Liu, ein kognitiver Psychologe von der Pädagogischen Universität Peking. Aber woher kommen diese Unterschiede? Eine neue Untersuchung von Liu und seinen Kollegen Ruosi Wang, Jingguang Li, Huizhen Fang und Moqian Tian liefert den ersten experimentellen Beweis dafür, dass diese unterschiedlichen Fähigkeiten etwas mit der besonderen Art und Weise zu tun haben, wie das menschliche Gehirn Gesichter wahrnimmt. „Menschen, die Gesichter eher holistisch verarbeiten“ – das heißt als ein integriertes Ganzes – „können Gesichter besser erkennen“, sagt Liu.


Kann Meditieren das Abnehmen erleichtern?

17. Dezember 2011

Hat Magersucht genetische UrsachenDie Achtsamkeitsmeditation wurde im Westen ursprünglich als Methode bekannt, die hilft Stress abzubauen. Inzwischen wird sie aber in vielen Bereichen der Psychologie eingesetzt. Eine neue Studie hat Meditation als Möglichkeit zur Gewichtskontrolle untersucht. Wir haben die Presseerklärung der Universität zu der Studie von Anfang Dezember übersetzt, die zeigt, dass Meditation Menschen helfen kann bewusster und damit vernünftiger zu essen:

Viele haben in der Weihnachtszeit Angst vor dem Zunehmen. Aber für Leute, die bei Stress noch mehr bei den Weihnachtsleckereien zulangen, könnte es einen Grund zur Hoffnung geben.

Nach einer Studie von Forschern der University of California – San Francisco (UCSF), die jetzt online im Journal of Obesity veröffentlicht wurde, gibt es eine simple Methode, um achtsam zu essen und Stress abzubauen, die Menschen hilft nicht dick zu werden und das ganz ohne Diät.

Die Frauen in der Studie, die ihren Stress am erfolgreichsten reduzierten, verloren auch am meisten Bauchfett. Diese Art von Fett (im Inneren der Bauchhöhle) ist mehr noch als das Fett, das direkt unter der Haut liegt, mit einem erhöhten Risiko für Herzkrankheiten und Diabetes verbunden.

„Man trainiert den Geist aufmerksam zu sein anstelle automatisch und nach gewohnten Mustern zu reagieren – nicht nach etwas Süßem zu greifen, wenn man sich ärgert, zum Beispiel“, sagt die UCSF-Forscherin Dr. Jennifer Daubenmier vom Osher Center for Integrative Medicine. „Wenn Sie sich Ihre Gefühle zuerst bewusst machen können, bevor Sie handeln, können Sie eher eine weise Entscheidung treffen.“


Was wollte ich hier? Warum vergessen wir Dinge, wenn wir durch eine Tür gehen?

24. November 2011

Lassen sich Panikattacken durch Atmung kontrollierenIst Zerstreutheit ein Grund zur Sorge (vielleicht beginnender Alzheimer) oder eher ein Zeichen für wahren Genius? Eine aktuelle Studie aus den USA hat die Vergesslichkeit systematisch untersucht und zeigt, dass sie etwas Normales ist und damit zu tun hat, wie das Gehirn funktioniert. Wir haben einen Presseartikel über die Studie vom November übersetzt, die vergessliche Leute beruhigen sollte:

Kennen Sie das auch: Sie sind in ein Zimmer gegangen, um dort etwas zu machen, und jetzt stehen Sie da und kommen sich dumm vor, während Sie überlegen, was Sie eigentlich tun wollten? Nun, Wissenschaftler glauben, sie haben jetzt eine Erklärung dafür: unser Gehirn „ordnet weg“, was wir gerade gemacht haben, wenn wir durch eine Tür gehen.

Oder wie Gabriel Radvansky, Professor für Psychologie an der University of Notre Dame in Indiana, USA es in einem Nachrichtenartikel ausdrückt, der letzte Woche auf der Website der Universität erschienen ist:

„Durch eine Tür gehen oder herauskommen dient dem Geist als eine ,Ereignisgrenze’, an der einzelne Abschnitte einer Tätigkeit voneinander getrennt und weggeordnet werden.“


Wie hilft Achtsamkeitsmeditation Stress abzubauen?

18. November 2011

Hängen Depressionen im Jugendalter mit ADHS zusammenManche Leute haben Vorbehalte gegen fernöstliche Methoden wie die Achtsamkeitsmeditation, weil nicht klar ist, wie sie funktionieren. Aber Anhänger der Meditation können auf positive Effekte in vielen Bereichen verweisen, zum Beispiel als Methode zur Stressreduktion. Eine aktuelle Studie hat die Forschungsergebnisse auf dem Gebiet zusammengefasst und die Prinzipien der Achtsamkeit analysiert. Wir haben eine Presseerklärung des Herausgebers der Studie vom November übersetzt, die zeigt, dass bei der Achtsamkeit mehrere Mechanismen zusammenwirken:

Menschen, die sehr unter Stress stehen, wird oft geraten für einen Moment innezuhalten und einfach nur im „Jetzt“ zu sein. Diese Art der Achtsamkeit, ein wesentlicher Teil der Traditionen des Buddhismus und des indischen Yogas, wird immer populärer bei Menschen, die nach Möglichkeiten suchen etwas gegen ihren Stress zu tun und ihre Lebensqualität zu verbessern. Und die Forschung zeigt, dass Achtsamkeitsmeditation die Gesundheit und Leistungsfähigkeit fördern kann, zum Beispiel indem sie die Funktion des Immunsystems verbessert, den Blutdruck senkt und geistige Fähigkeiten stärkt.


Wie tragen Genetik und Umwelt zur Entstehung von Depressionen bei?

14. November 2011

Warum-wecken-Gerüche-Kindheitserinnerungen-1-300x199Viele psychische Erkrankungen haben eine genetische Komponente, deren Beitrag sich aber oft nur schwer von Umwelteinflüssen trennen und analysieren lässt. Eine neue Studie hat das Zusammenspiel von Genen und Umwelt bei der Empfindung negativer Emotionen untersucht. Wir haben die Presseerklärung des Instituts zu der Studie von Ende Oktober übersetzt, die veranschaulicht, wie komplex die Zusammenhänge sind:

An der Entstehung von Ängsten und Depressionen sind psychische und Umweltfaktoren beteiligt, aber auch die genetische Veranlagung eines Menschen spielt eine Rolle. Wie die einzelnen Faktoren auf die Funktion des Gehirns einwirken, sodass Angst- und Depressionssymptome ausgelöst werden, ist jedoch immer noch nicht klar. Um einen besseren Einblick in diese Wechselwirkungen zu bekommen, hat ein französisches Forscherteam vom Centre Émotion-Remédiation et Réalité Virtuelle (CNRS, Pitié Salpêtrière Hospital, Paris) die Amygdala untersucht. Dieser Teil des Gehirns ist bei Menschen überaktiv, die unter Ängsten und Depressionen leiden.

Die Forscher konnten zeigen, dass die Amygdala unterschiedlich reagiert, je nach dem genetischen Make-up eines Menschen, seiner Lebensgeschichte und seiner geistigen Tätigkeit. Diese Ergebnisse bedeuten, dass eine Psychotherapie eine unterschiedliche Wirkung auf die Gehirnaktivität von Patienten haben könnte, die von ihren jeweiligen genetischen Merkmalen abhängt. Die Studie erscheint als Titelgeschichte der Novemberausgabe von Human Brain Mapping.


Wie häufig sind Operationsfehler wegen Burn-out bei Chirurgen?

28. September 2011

Kann Akkupunktur wirklich Schmerzen lindernDass Burn-out bei Chirurgen besonders häufig vorkommt, dürfte niemanden überraschen. Aber wie oft hat das tatsächlich schädliche Folgen für Patienten? Eine amerikanische Studie hat Chirurgen selbst befragt. Wir haben die Presseerklärung der Forscher zu der Studie übersetzt, die auch zeigt, dass es nicht eine hohe Arbeitsbelastung allein ist, die zum Burn-out führt:

Nach Angaben amerikanischer Chirurgen besteht ein deutlicher Zusammenhang zwischen schweren ärztlichen Behandlungsfehlern und Burn-out und Depressionen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die heute in der Online-Ausgabe der Annals of Surgery erscheint. Die Studie wurde von Forschern der Mayo Clinic in Zusammenarbeit mit der Johns Hopkins University und dem American College of Surgeons durchgeführt.

In der vertraulichen Studie sagten fast neun Prozent der amerikanischen Chirurgen, die auf eine Umfrage geantwortet hatten, dass ihnen in den drei Monaten zuvor ein schwerer Fehler unterlaufen war. Mehr als 70 Prozent sahen die Verantwortung für den Fehler bei selbst und nicht dem System oder der Organisation. Die Ergebnisse zeigten einen Zusammenhang zwischen Fehlern und Anzeichen von Burn-out bei Chirurgen (emotionale Erschöpfung, Depersonalisierung und negative Wahrnehmung der persönlichen Leistung) sowie der „psychischen Lebensqualität“ der Chirurgen inklusive Depressionen.


Welche Arbeitnehmer sind am meisten gestresst?

21. September 2011

Woher-kann-man-wissen-was-einen-glücklich-machen-wird-sImmer mehr Menschen leiden heute unter beruflichem Stress bis zum Burn-out. Die Gründe sind sicher vielschichtig, von gesellschaftlichen Veränderungen bis zu technischen Neuerungen wie E-Mail oder Handys. Eine aktuelle Studie hat einen anderen Aspekt untersucht – die Einstellung von Menschen zu ihrer Arbeit. Wir haben die Presseerklärung der Forscher zu ihrer Studie vom Januar übersetzt, die zeigt, inwieweit der Stress auch selbst gemacht ist:

Die wichtigsten Mitarbeiter in einem Betrieb könnten das größte Stressrisiko haben. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie von Forschern des Centres for Addiction and Mental Health (CAMH) in Toronto in Kanada. In einer Umfrage unter 2 737 Beschäftigten gaben 18 Prozent an, sie empfänden ihren Job als „sehr stressig“.

Besonders häufig standen Manager und Fachkräfte unter starken Stress. Auch Arbeitnehmer, die meinten, es könnte negative Auswirkungen für andere haben, wenn sie ihren Job nicht gut erledigen, die Überstunden machten oder keine geregelten Arbeitszeiten hatten, waren sehr gestresst. Die Studie wurde diesen Monat im International Journal of Occupational and Environmental Medicine (IJOEM) veröffentlicht.


Sehen Klaustrophobiker die Welt anders?

3. Juli 2011

Helfen soziale Aktivitäten bei AltersdepressionenMenschen mit einer Klaustrophobie können manchmal recht gut durchs Leben kommen, indem sie zum Beispiel Treppen laufen und nicht Fahrstuhl fahren. Aber ein MRT-Scan kann für solche Patienten zu einem ernsthaften Problem werden. Eine neue Studie konnte nun zeigen, dass die räumliche Wahrnehmung von Klaustrophobikern nicht normal ist. Wir haben die Presseerklärung der Universität zu der Studie vom April übersetzt, die in der Klaustrophobie den Extremfall einer normalen Angstreaktion sieht:

Wir alle bewegen uns in dem Raum in unserer unmittelbaren Nähe wie in einer Schutzblase, die besser als die persönliche Sphäre eines Menschen bekannt ist. Aber die Größe dieser Blase ist nicht bei jedem gleich. Eine neue Studie zeigt, dass Menschen eher zu klaustrophobischen Ängsten neigen, wenn die persönliche Sphäre um ihren Körper herum über die Norm einer Armlänge hinausreicht. Die Studie, die in dem Fachjournal Cognition erscheint, ist eine der ersten, die gezielt die Mechanismen der Wahrnehmung bei klaustrophobischen Ängsten untersucht hat.

„Wir haben festgestellt, dass Menschen, die stärker zu klaustrophobischen Ängsten neigen, übertrieben empfindlich auf Dinge in ihrer unmittelbaren Nähe reagieren“, sagt die Leiterin der Studie Stella Lourenco, eine Psychologin von der Emory University in den USA. „Im Moment wissen wir noch nicht, ob es die verzerrte räumliche Wahrnehmung ist, die die Angst hervorruft, oder umgekehrt. Beides ist möglich.“


Kann Biofeedback helfen Gedanken zu kontrollieren?

18. April 2011

Depressive Symptome und Übergewicht bei Teenagern - Was ist der ZusammenhangBiofeedback macht normalerweise unbewusste physiologische Vorgänge wie Veränderungen des Blutdrucks sichtbar, sodass Patienten lernen können sie zu regulieren. Eine neue Untersuchung kanadischer Forscher zeigt nun, dass man durch Biofeedback auch lernen kann komplexe Gedankenvorgänge zu steuern. Wir haben die Presseerklärung der Universität von Anfang April übersetzt, die auf die Möglichkeiten des Biofeedbacks zur Behandlung psychischer Erkrankungen aufmerksam macht:

Menschen sehen sich heute im Privatleben wie im Beruf einer wachsenden Zahl von Ablenkungen gegenüber. Nun zeigt eine neue Studie von Forschern der University of British Columbia (UBC) in Kanada, dass Gehirn-Feedback in Echtzeit einem Menschen helfen kann, seine Gedanken besser zu kontrollieren.

Die Studie ist die weltweit erste Untersuchung darüber, wie man mithilfe der fMRT (funktionellen magnetischen Resonanztomographie) die Fähigkeit eines Menschen seine Gedanken zu kontrollieren durch Feedback vom Gehirn in Echtzeit beeinflussen kann. Die Forscher konnten zeigen, dass Feedback von Gehirnregionen, die für höhere Gedankenprozesse wie die Introspektion (Selbstbeobachtung) zuständig sind, einem Menschen hilft seine Gedanken zu kontrollieren und sein „Gehirn zu trainieren“.


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