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Tag: Verhaltensforschung

Warum sind ältere Menschen mit ihrem Leben zufriedener?

24. Januar 2012

Nimmt die emotionale Intelligenz mit dem Alter zuGerade ältere Menschen, die immer kränker werden und das Alter mehr und mehr spüren, sind oft am zufriedensten. Ein aktueller Artikel gibt einen Überblick zu der wissenschaftlichen Literatur über das paradoxe Phänomen. Wir haben eine Presseerklärung des Herausgebers zu dem Artikel von Anfang Januar übersetzt, der den Stand der Forschung zusammenfasst:

Ältere Menschen sind eher glücklich und zufrieden als jüngere. Aber warum? Manche Psychologen glauben, dass dafür geistige Prozesse verantwortlich sind. Insbesondere konzentrieren sich ältere Menschen auf positive Ereignisse und erinnern sich besser an Positives, während sie Negatives hinter sich lassen. Diese Prozesse, glauben sie, helfen älteren Menschen ihre Emotionen zu regulieren und lassen sie das Leben in einem sonnigeren Licht sehen. „Es gibt viele gute Theorien über diesen Altersunterschied bei der Zufriedenheit“, sagt der Psychologe Derek M. Isaacowitz von der Northeastern University in Boston „aber die meisten Untersuchungen liefern keine direkten Beweise“ für einen Zusammenhang zwischen solchen Phänomenen und der Zufriedenheit.

In einem neuen Artikel in den Perspectives on Psychological Science, einem Journal der Association for Psychological Science, fordern Isaacowitz und die inzwischen verstorbene Fredda Blanchard-Fields vom Georgia Institute of Technology mehr gründliche Untersuchungen über das Thema.


Wie verschieden ist die Psyche von Männern und Frauen?

19. Januar 2012

Glückliche Beziehungen - Was ist das Erfolgsgeheimnis sStereotypes Denken betont Unterschiede zwischen den Geschlechtern, aber wenn man sie mit psychologischen Tests misst, sind nennenswerte Unterschiede bis auf wenige Ausnahmen nicht feststellbar. Eine neue Studie zeigt nun, dass die Untersuchungsmethode eine entscheidende Rolle spielt. Wir haben einen Presseartikel zu der Studie von Anfang Januar übersetzt, in der Forscher Persönlichkeitsprofile von Männern und Frauen verglichen:

Eine neue Studie, die in der Januarausgabe von PLoS ONE erscheint, zeigt, dass es erhebliche Unterschiede zwischen der Persönlichkeit von Männern und Frauen gibt. Unterschiede zwischen Männern und Frauen, und wie groß sie sind, ist ein Thema, über das schon immer viel diskutiert wurde.

Marco Del Giudice von der Universität Turin in Italien und sein Team haben eine neue Methode entwickelt, mit der man Unterschiede zwischen Persönlichkeiten messen und analysieren kann, die ihrer Meinung nach genauer als frühere Methoden ist.


Warum vergessen manche Leute ein Gesicht nie?

22. Dezember 2011

Die 5 interessantesten Studien zu Beziehung und Partnerschaft sDie menschliche Wahrnehmung macht aus unvollständigen Dingen oft fast automatisch ein sinnvolles Ganzes, zum Beispiel Bilder aus Wolkenfetzen am Himmel. Eine neue Studie hat das Phänomen bei der Erkennung von Gesichtern untersucht, wo man sich vorstellen kann, wozu ein solcher Mechanismus gut ist. Wir haben die Presseerklärung des Herausgebers der Studie von Ende November übersetzt, die demnächst erscheinen wird:

„Gesichter zu erkennen ist eine wichtige soziale Fähigkeit, aber nicht alle Menschen können es gleich gut“, sagt Jia Liu, ein kognitiver Psychologe von der Pädagogischen Universität Peking. Aber woher kommen diese Unterschiede? Eine neue Untersuchung von Liu und seinen Kollegen Ruosi Wang, Jingguang Li, Huizhen Fang und Moqian Tian liefert den ersten experimentellen Beweis dafür, dass diese unterschiedlichen Fähigkeiten etwas mit der besonderen Art und Weise zu tun haben, wie das menschliche Gehirn Gesichter wahrnimmt. „Menschen, die Gesichter eher holistisch verarbeiten“ – das heißt als ein integriertes Ganzes – „können Gesichter besser erkennen“, sagt Liu.


Warum ist Gähnen ansteckend?

14. Dezember 2011

Hilft regelmäßiger Sport gegen Angststörungen sDie meisten Tiere gähnen und Menschen tun es sogar schon vor der Geburt. Also ist es wahrscheinlich wichtig, aber warum wir gähnen, ist nicht klar. Eine neue Studie hat sich mit einem sozialen Aspekt, der Ansteckung durch das Gähnen befasst. Wir haben einen kurzen Presseartikel zu der Studie übersetzt, für die die Forscher ein Jahr lang heimlich protokollierten, wie oft und zusammen mit wem ihre Freunde und Bekannten gähnten:

Menschen reagieren eher mit einem Gähnen, wenn jemand aus ihrer Familie oder ein Freund gähnt, als bei einem Fremden. Das zeigt eine Studie, die in dem Online-Journal PLoS ONE erschienen ist.

„Gähnen steckt an.“ Das Phänomen kennt jeder, aber niemand kann es recht erklären. Diese neue Studie von Ivan Norscia und Elisabetta Palagi von der Universität Pisa in Italien zeigt nun, dass es zumindest teilweise aus einer Art von sozialem Mitgefühl geschieht.


Was wollte ich hier? Warum vergessen wir Dinge, wenn wir durch eine Tür gehen?

24. November 2011

Lassen sich Panikattacken durch Atmung kontrollierenIst Zerstreutheit ein Grund zur Sorge (vielleicht beginnender Alzheimer) oder eher ein Zeichen für wahren Genius? Eine aktuelle Studie aus den USA hat die Vergesslichkeit systematisch untersucht und zeigt, dass sie etwas Normales ist und damit zu tun hat, wie das Gehirn funktioniert. Wir haben einen Presseartikel über die Studie vom November übersetzt, die vergessliche Leute beruhigen sollte:

Kennen Sie das auch: Sie sind in ein Zimmer gegangen, um dort etwas zu machen, und jetzt stehen Sie da und kommen sich dumm vor, während Sie überlegen, was Sie eigentlich tun wollten? Nun, Wissenschaftler glauben, sie haben jetzt eine Erklärung dafür: unser Gehirn „ordnet weg“, was wir gerade gemacht haben, wenn wir durch eine Tür gehen.

Oder wie Gabriel Radvansky, Professor für Psychologie an der University of Notre Dame in Indiana, USA es in einem Nachrichtenartikel ausdrückt, der letzte Woche auf der Website der Universität erschienen ist:

„Durch eine Tür gehen oder herauskommen dient dem Geist als eine ,Ereignisgrenze’, an der einzelne Abschnitte einer Tätigkeit voneinander getrennt und weggeordnet werden.“


Wie viel Freizeit braucht der Mensch?

29. Oktober 2011

Lassen sich Ängste und Depressionen durch körperliche Bewegung therapierenDer Mensch braucht Zeit für sich selbst, um sich von Stress zu erholen und seine Ressourcen zu regenerieren. Doch wie viel Freizeit braucht man eigentlich? Eine aktuelle Studie untersuchte die Bedeutung der Freizeit für das Wohlbefinden von Menschen. Wir haben einen Presseartikel über die Studie von Mitte Oktober übersetzt, die unzufriedene junge Leute untersuchte:

Was ist besser für einen Menschen: nicht genug oder zu viel Freizeit haben? Um glücklich zu sein, irgendetwas in der Mitte, sagen Chris Manolis und James Roberts von der Xavier University in Cincinnati und der Baylor University in Waco in den USA. Ihre Untersuchung zeigt, dass materialistische junge Leute mit einem zwanghaften Konsumverhalten gerade die richtige Menge Freizeit brauchen, um sich glücklicher zu fühlen. Die Studie wurde online in dem Springer-Journal Applied Research in Quality of Life veröffentlicht.

Wir leben heute in einer Gesellschaft, in der die Zeit immer knapp ist. Wenn Menschen meinen, dass sie zu wenig Zeit haben oder unter Zeitdruck stehen, sind sie weniger zufrieden. Gleichzeitig beeinflusst aber auch unsere Konsumkultur, die von Materialismus und einem zwanghaften Konsumverhalten gekennzeichnet ist, die Zufriedenheit von Menschen: der Wunsch materielle Dinge zu besitzen lässt die Lebenszufriedenheit sinken.


Welche Auswirkungen hat chronischer Stress auf das Erziehungsverhalten von Eltern?

17. Oktober 2011

Sind Mütter eher vor Suizid geschützt sKleine Kinder können einerseits furchtbar süß sein, andererseits aber auch sehr anstrengend. Eine aktuelle Studie hat untersucht, was passiert, wenn die normale Stressantwort von Müttern aus dem Gleichgewicht gerät. Wir haben die Presseerklärung der Universität zu der Studie von Anfang Oktober übersetzt, in der Forscher die Herzfrequenzen gestresster Mütter maßen:

Auch unter idealen Umständen kann es eine starke Belastung sein ein Kleinkind großzuziehen. Aber für Eltern, die auf Dauer unter Stress stehen, ist es oft eine besondere Herausforderung die Geduld, Sensibilität und Energie aufzubringen, die nötig sind, um sich gut um ein Kind zu kümmern.

Nun hilft eine Untersuchung von Forschern der University of Rochester in den USA zu erklären, warum chronischer Stress und Kindeserziehung so ein explosives Gemisch sind. Die Studie zeigt, dass anhaltende Belastungen wie Armut oder Depressionen die natürliche Stressantwort des Körpers stören, sodass Mütter bei der Erziehung zu einer Vielzahl von problematischen Verhaltensweisen neigen können, darunter Vernachlässigung, Ablehnung und mangelnde Sensibilität.


Ist Glück von Kultur zu Kultur verschieden?

12. Juli 2011

Hilft regelmäßiger Sport gegen Angststörungen sDamit ein Mensch mit seinem Leben zufrieden sein kann, müssen seine wichtigsten Bedürfnisse befriedigt sind. Natürlich sind manche Bedürfnisse wie Essen essentieller sind als andere, zum Beispiel Kreativität, aber bei vielen ist es auch Ansichtssache. Eine neue Studie hat untersucht, inwieweit sich die Wichtigkeit der Bedürfnisse bei Menschen in verschiedenen Kulturen unterscheidet. Wir haben die Presseerklärung der Universität zu der Studie von Ende Juni übersetzt, für die Menschen weltweit befragt wurden:

Im Jahre 1943 stellte der amerikanische Psychologe Abraham Maslow die These auf, dass alle Menschen danach streben eine Hierarchie von Bedürfnissen zu befriedigen, die er als eine Pyramide darstellte. Die Basis der Pyramide bildeten Grundbedürfnisse (zum Beispiel nach Essen, Schlaf und Sex), die seiner Meinung nach zuerst befriedigt werden müssen. Danach kamen laut Maslow Sicherheit und Geborgenheit, dann Liebe und Zugehörigkeit, dann Anerkennung, und an die Spitze der Pyramide stellte er schließlich etwas, das er „Selbstverwirklichung“ nannte. Maslow schrieb, dass Menschen, bei denen diese Bedürfnisse befriedigt sind, zufriedener sein sollten als Menschen, bei denen sie nicht befriedigt sind.

In einer neuen Studie testeten Forscher an der University of Illinois die These Maslows anhand von Daten aus 123 Ländern, die repräsentativ für jede wichtige Region der Welt waren.


Sehen Klaustrophobiker die Welt anders?

3. Juli 2011

Helfen soziale Aktivitäten bei AltersdepressionenMenschen mit einer Klaustrophobie können manchmal recht gut durchs Leben kommen, indem sie zum Beispiel Treppen laufen und nicht Fahrstuhl fahren. Aber ein MRT-Scan kann für solche Patienten zu einem ernsthaften Problem werden. Eine neue Studie konnte nun zeigen, dass die räumliche Wahrnehmung von Klaustrophobikern nicht normal ist. Wir haben die Presseerklärung der Universität zu der Studie vom April übersetzt, die in der Klaustrophobie den Extremfall einer normalen Angstreaktion sieht:

Wir alle bewegen uns in dem Raum in unserer unmittelbaren Nähe wie in einer Schutzblase, die besser als die persönliche Sphäre eines Menschen bekannt ist. Aber die Größe dieser Blase ist nicht bei jedem gleich. Eine neue Studie zeigt, dass Menschen eher zu klaustrophobischen Ängsten neigen, wenn die persönliche Sphäre um ihren Körper herum über die Norm einer Armlänge hinausreicht. Die Studie, die in dem Fachjournal Cognition erscheint, ist eine der ersten, die gezielt die Mechanismen der Wahrnehmung bei klaustrophobischen Ängsten untersucht hat.

„Wir haben festgestellt, dass Menschen, die stärker zu klaustrophobischen Ängsten neigen, übertrieben empfindlich auf Dinge in ihrer unmittelbaren Nähe reagieren“, sagt die Leiterin der Studie Stella Lourenco, eine Psychologin von der Emory University in den USA. „Im Moment wissen wir noch nicht, ob es die verzerrte räumliche Wahrnehmung ist, die die Angst hervorruft, oder umgekehrt. Beides ist möglich.“


Hat das Glück auch seine Schattenseiten?

27. Juni 2011

Ist-Glück-ansteckend-1-300x199Das Streben nach Glück ist etwas so Elementares, dass es in der amerikanischen Verfassung als ein natürliches Recht des Menschen verankert ist.  Doch dieses Streben kann Menschen auch geradewegs ins Unglück führen. Eine neue Studie hat untersucht, wann Glück und das Streben danach etwas Negatives sein kann. Wir haben eine Pressemitteilung des Herausgebers der Studie vom Mai übersetzt, die überraschend viele Fälle fand:

Scheinbar wären alle Menschen am liebsten glücklicher, und das Streben nach Glück ist eine der Grundfesten der amerikanischen Gesellschaft. Aber auch das Glück kann seine Schattenseiten haben, meinen die Autoren eines neuen Übersichtsartikels, der jetzt in den Perspectives on Psychological Science, einem Journal der Association for Psychological Science, veröffentlicht wurde. Sie schreiben, man solle nicht glauben, dass Glück in jedem Fall etwas Gutes ist, und schildern vier Situationen, auf die das zutrifft. Denn in Wirklichkeit sind weder alle Arten des Glücks gleich gut, noch wie glücklich ein Mensch ist. Und sogar das Streben nach Glück kann dazu führen, dass sich ein Mensch schlechter fühlt.


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