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Rubrik: Partnerschaft & Paartherapie

Wie lange dauert Liebe auf den ersten Blick?

29. Oktober 2010

Wie lange dauert Liebe auf den ersten BlickSchon in der Antike wurde zwischen drei Grundformen der Liebe (Eros, Philia und Agape – in etwa Sex, Freundschaft und Nächstenliebe) unterschieden. Eine aktuelle Studie hat die Gehirnaktivität von Liebenden untersucht und zeigt, dass neben gemeinsamen „emotionalen“ Gehirnregionen andere mit eher rationalen Funktionen beteiligt sind, je nach dem „Zielobjekt“ der Liebe. Wir haben die Presseerklärung der Universität zu der Studie von letzter Woche übersetzt, nach der Liebe alles andere als ein irrationales Gefühl ist:

Eine neue Studie von Wissenschaftlern aus den USA und der Schweiz zeigt, dass Verliebtsein nicht nur das gleiche euphorische Gefühl hervorrufen kann wie Kokain, sondern auch intellektuelle Gehirnregionen beeinflusst. Außerdem stellten die Forscher unter Leitung von Prof. Stephanie Ortigue von der Syracuse University fest, dass es nur etwa eine fünftel Sekunde dauert, wenn sich ein Mensch verliebt. Für ihre Untersuchung, eine sogenannte Metaanalyse, werteten die Wissenschaftler frühere Imagingstudien an verliebten Menschen aus, deren Gehirnaktivität mit funktioneller Magnetresonanztomographie gemessen wurde.

Ortigue ist eine Assistenzprofessorin für Psychologie und Neurologie am College of Arts and Sciences der Syracuse University in New York.


Schützt Partnerschaft vor Stress?

20. Oktober 2010

Hormone beeinflussen die verschiedensten Aspekte des menschlichen Sozialverhaltens, von Kindeserziehung und Berufswahl zu finanzieller Risikobereitschaft und sportlichem Eifer. Eine aktuelle Studie hat die Hormonantwort auf Stress bei Studenten untersucht und zeigt, dass Menschen in einer festen Beziehung weniger gestresst sind als Singles. Wir haben die Presseerklärung der Universität zu der Studie vom August übersetzt, deren Autoren Parallelen zu brutpflegenden Tierarten ziehen:

Viele Untersuchungen weisen darauf hin, dass es gut für die Gesundheit ist, wenn ein Mensch verheiratet ist. Nun zeigt eine neue Studie, dass eine langfristige Bindung auch den Hormonspiegel eines Menschen so verändert, dass er weniger stressanfällig ist. Unverheiratete in einer festen Liebesbeziehung zeigen die gleiche verminderte Stressantwort wie verheiratete Menschen, sagt Dario Maestripieri, Professor für vergleichende Humanentwicklung an der University of Chicago und erster Autor der Studie, die in der neusten Ausgabe des Journals Stress erscheint.


Werden sich Ehepartner mit der Zeit ähnlicher?

14. Oktober 2010

Befürworter arrangierter Ehen erklären vorzeigbare Erfolge wie niedrige Scheidungsraten unter anderem mit der sorgsamen Auswahl der jungen Leute füreinander. Eine aktuelle Untersuchung über die Persönlichkeiten von Ehepartnern zeigt, dass manche Paare das offenbar auch ohne Mithilfe sehr gut können. Wir haben die Presseerklärung der Universität zu der Studie von Ende August übersetzt, die überwiegend Paare untersuchte, die zehn Jahre und länger verheiratet waren:

Entgegen landläufiger Meinung werden sich verheiratete Paare mit der Zeit nicht immer ähnlicher. Das zeigt eine Studie eines Teams von Forschern der Michigan State University und der University of Minnesota in den USA.

Stattdessen neigen Menschen dazu, ihren Partner aufgrund von Gemeinsamkeiten mit ihren eigenen Persönlichkeitsmerkmalen zu wählen. Die Ergebnisse erscheinen in der Novemberausgabe des Journals Personality and Individual Differences.


Wie wirkt sich Autismus beim Kind auf die Beziehung der Eltern aus?

16. August 2010

Wie wirkt sich Autismus beim Kind auf die Beziehung der Eltern ausAutismus ist eine schwere Entwicklungsstörung, die bei bis zu einem Prozent aller Kinder auftritt und unheilbar ist. Eine aktuelle Studie hat die Scheidungsraten bei Eltern dieser Kinder untersucht. Wir haben eine Presseerklärung der Universität zu der Studie übersetzt, die bald veröffentlicht werden soll und zeigt, wie enorm die Belastung durch die Erkrankung ist, unter der die Eltern mitleiden:

Eltern von erwachsenen Kindern mit Autismus lassen sich häufiger scheiden als Ehepaare mit Kindern, die sich normal entwickeln. Das ist das neuste Ergebnis einer großen Langzeitstudie über Familien mit jugendlichen und erwachsenen Kindern, die Autismus haben.

Die Studie von Wissenschaftlern des Waisman Centers der University of Wisconsin (UW)-Madison in den USA, die in der Augustausgabe des Journals of Family Psychology erscheinen wird, zeichnet ein neues Bild von den langfristigen Erfolgsaussichten für die Ehe von Eltern, die ein Kind mit Autismus großziehen.


Telefonieren beim Autofahren: Auch für die Beziehung gefährlich?

4. August 2010

Telefonieren beim Autofahren -- Auch für die Beziehung gefährlichTiefschürfende Gespräche auf dem Handy führen muss man theoretisch nicht, aber in Wirklichkeit ist der praktische Quälgeist aus unserer schnelllebigen Zeit nicht mehr wegzudenken. Wie sich das auf die menschliche Kommunikation auswirken könnte, haben Forscher am Beispiel von Partnerschaftsproblemen durchgedacht. Wir haben die Presseerklärung der Universität zu der Studie vom Juni übersetzt, deren Ergebnisse wohl auch auf andere moderne Kommunikationsmittel wie E-Mail oder Texten übertragbar sind:

Heute wird viel vor der Ablenkungsgefahr bei Leuten gewarnt, die Auto fahren und gleichzeitig auf dem Handy telefonieren. Aber telefonieren und dabei Auto fahren könnte auch eine Gefahr für Familienbeziehungen darstellen, sagt Professor Paul Rosenblatt von der University of Minnesota in den USA.

Die selben Faktoren, die das Telefonieren beim Autofahren zu einer Gefahr machen – verlangsamte Reaktionszeiten und verminderte Aufmerksamkeit – können auch die Kommunikation in der Familie riskanter machen, sagt Rosenblatt in einem Artikel in der neusten Ausgabe der Family Science Reviews. Der Artikel, den Rosenblatt und der Doktorand Xiaohui Li schrieben, ist eine spekulative theoretische Auseinandersetzung mit dem Thema. Rosenblatt ist Professor für Familien- und Sozialwissenschaften am College of Education and Human Development der Universität.


Welche Rolle spielt die Stimme beim Verführen?

21. Juni 2010

Welche Rolle spielt die Stimme beim VerführenWenn jemand im Straßenverkehr etwas „umfährt“, kann das zwei ganz verschiedene Bedeutungen haben, je nach Betonung. Viele Forscher meinen, wie wir etwas sagen, ist oft wichtiger als was wir sagen. Eine aktuelle Studie zeigt, dass beim Flirten die Stimmlage entscheidend ist. Wir haben die Presseerklärung der Forscher zu ihrer Studie vom Mai übersetzt, die erklärt, warum manche Stimmen so sexy sind:

Flirten scheint vor allem etwas Visuelles zu sein – das Posieren, der kokettierende Blickkontakt – aber auch die Stimme spielt eine Rolle.

Wenn wir die Stimme senken, signalisieren wir jemandem damit vielleicht, dass wir ihn attraktiv finden, schreibt Susan Hughes, Assistant Professor für Psychologie am Albright College in Reading, PA in den USA, in einer Studie mit dem Titel „Stimmliche und physiologische Reaktionen auf die physische Attraktivität fragwürdiger Partner“, die in der Aprilausgabe des Journals of Nonverbal Behavior erschien.


Verhaltenstherapie in der Paartherapie – Interview mit Dr. Frank Dattilio

20. Juni 2010

In unserem Podcast „Psychologie aktuell“ stellen wir Ihnen heute wieder einen Gastbeitrag unserer Partnerpraxis in den USA, dem Cognitive-Behavioral Therapy Center of Western North Carolina, vor. (den Originalbeitrag finden Sie hier ).

In dieser Folge führt Dr. John Ludgate ein Interview mit Dr. Frank Dattilio über Kognitive Verhaltenstherapie (KVT) bei Paaren und Familien.  Dabei geht es unter anderem um folgende Fragen:

  • Wie hat sich KVT für Paare und Familien in den letzten zwei Jahrzehnten entwickelt?
  • Wie kann KVT in einen systemischen Ansatz integriert werden?
  • Welche Strategien gibt es, um mit Paaren zu arbeiten, deren Partner unterschiedlich stark darum bemüht sind, die Beziehung fortzuführen?
  • Wie können Verhaltens- und Kognitive Techniken gleichermaßen in KVT für Paare und Familien einfließen?
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Glückliche Beziehungen: Was ist das Erfolgsgeheimnis?

18. Mai 2010

Glückliche Beziehungen - Was ist das Erfolgsgeheimnis sForensische Genetiker wissen, dass etwa zehn Prozent aller Kinder von Männern großgezogen werden, die glauben, sie sein der Vater, aber sie sind es nicht. Dabei haben es Genetiker mit ihren Labortests noch relativ einfach. Doch wie kann ein Psychologe auf eine ehrliche Antwort von Versuchspersonen zum Thema Treue hoffen? In ihrem Artikel, der letzte Woche in der New York Times erschien, beschreibt Tara Parker-Pope Beispiele aus der Trickkiste der Beziehungsforscher. Wir haben den etwas längeren Artikel übersetzt, in dem es unter anderem um Unterschiede zwischen Männern und Frauen geht:

Warum betrügen manche Männer und Frauen ihre Partner, während andere der Versuchung widerstehen?

Um die Antwort zu finden, konzentriert sich die Forschung immer mehr auf eine wissenschaftliche Untersuchung der Treue. Forscher untersuchen die verschiedensten Aspekte, von biologischen Faktoren, die einen Einfluss auf die Stabilität von Ehen zu haben scheinen, bis zu den psychologischen Reaktionen von Menschen auf einen Flirt mit einem Fremden.

Die Ergebnisse zeigen, dass manche Menschen einer Versuchung von Natur aus besser widerstehen könnten als andere. Aber Männer und Frauen können auch lernen, ihre Beziehung zu schützen und ihr Gefühl von Loyalität zu ihrem Partner zu stärken.


Ist Paartherapie bei völlig verzweifelten Ehepaaren überhaupt noch sinnvoll?

5. Mai 2010

Ist Paartherapie bei völlig verzweifelten Ehepaaren überhaupt noch sinnvollAngesichts der Scheidungsraten ist der Bedarf für effektive Methoden der Paartherapie kaum zu bezweifeln. Aber ab wann lohnt sich der Aufwand nicht mehr? Eine aktuelle Studie zeigt, es lohnt sich so lange, wie beide Partner es wirklich wollen. Wir haben die Pressemitteilung der Universität vom April übersetzt. Der etwas längere Artikel bietet einen guten Überblick und macht auf eine neue Entwicklung aufmerksam, die Online-Therapie für Paare:

Die bisher größte und umfangreichste klinische Untersuchung zur Wirksamkeit von Paartherapie hat gezeigt, dass sie sogar völlig verzweifelten Ehepaaren helfen kann, wenn beide Partner ihre Ehe verbessern wollen. Die Studie schloss die längste und umfangreichste Nachuntersuchung zur Langzeitwirkung von Paartherapie ein, die je gemacht wurde. „Ein Ehe kann Einer beenden. Aber funktionieren kann sie nur zu zweit“, sagt Andrew Christensen, ein Professor für Psychologie an der University of California at Los Angeles (UCLA) und erster Autor der Studie. Die Ergebnisse der Untersuchung erscheinen in der Aprilausgabe des Journals of Consulting and Clinical Psychology, das von der American Psychological Association herausgegeben wird.


Kann Paartherapie alkoholkranken Frauen eher helfen als individuelle Verhaltenstherapie?

2. Mai 2010

Kann Paartherapie alkoholkranken Frauen eher helfen als individuelleVon Alkoholproblemen loszukommen, fällt vielen Betroffenen nicht zuletzt auch wegen des sozialen Stigmas der Erkrankung schwer. Eine neue Studie hat die Wirksamkeit von Paartherapie für alkoholabhängige Frauen untersucht und zeigt, dass die Unterstützung durch den Partner zum Therapieerfolg beitragen kann. Wir haben eine Pressemitteilung der Universität von April übersetzt, der diesen neuen Ansatz der Suchttherapie beschreibt:

Barbara McCrady und Elizabeth Epstein untersuchten, ob kognitive Verhaltenstherapie für alkoholabhängige Frauen effektiver ist, wenn sie als Paartherapie oder als Einzeltherapie durchgeführt wird. Die Studie zeigte, dass beide Behandlungsmethoden gut wirksam waren. Aber der Therapieerfolg hielt bei Frauen nach einer Paartherapie etwas länger an als nach einer Einzeltherapie. Außerdem war Paartherapie effektiver bei alkoholabhängigen Frauen, die zusätzlich auch unter Depressionen litten. Die Ergebnisse der Untersuchung sind im Journal of Consulting and Clinical Psychology erschienen.


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