15. Juni 2010
Wenn wir von Menschen in ihren „besten Jahren“ reden, meinen wir das Alter um die Fünfzig. Nun zeigt eine neue Studie, dass gerade in diesem Alter Menschen mit sich und ihrem Leben am wenigsten zufrieden sind. Wir haben einen Artikel aus der New York Times über die Studie von vor zwei Wochen übersetzt, der das Phänomen beschreibt aber nicht richtig erklären kann:
Es kommt unaufhaltsam. Die Muskeln schlaffen ab. Das Gehör und die Augen werden langsam immer schlechter. Wir bekommen Falten und gehen gebückt. Wir können nicht mehr rennen oder noch nicht einmal so schnell laufen, wie wir es gewohnt waren. Körperteile ziepen und schmerzen, die wir vorher nie wahrgenommen hatten. Wir werden alt.
Es klingt zum Bemitleiden, aber scheinbar ist es das nicht. Eine große Gallup-Umfrage hat gezeigt, dass Menschen, egal wie man es betrachtet, mit zunehmendem Alter glücklicher werden, und die Forscher wissen nicht recht warum.
8. Juni 2010
Kinder gelten als besonders anpassungsfähig, zum Beispiel bei einem Schul- oder Ortswechsel. Eine aktuelle Studie hat die Auswirkung von Umzügen in der Kindheit untersucht und zeigt, dass das seelische Wohlbefinden von Menschen, die von Natur aus sensibel sind, darunter leiden kann. Wir haben die Pressemitteilung des Journals zu der Studie von letzter Woche übersetzt, die den erstaunlich nachhaltigen Effekt beschreibt:
In eine andere Stadt zu ziehen oder auch nur in einen Nachbarbezirk, ist für Menschen eine Belastung, egal in welchem Alter. Aber eine neue Studie zeigt, dass es einen Zusammenhang zwischen häufigem Ortswechsel in der Kindheit und einem geringeren Wohlbefinden von Menschen im Erwachsenenalter gibt. Das gilt besonders für Menschen, die eher introvertiert oder neurotisch sind.
1. Mai 2010
In unserer neuen Folge des Podcasts „Psychologie aktuell” präsentieren wir Ihnen einen Gastbeitrag unserer Partnerpraxis in den USA, dem Cognitive-Behavioral Therapy Center of Western North Carolina (Den Originalbeitrag finden Sie hier). In diesem Beitrag interviewt Trent Codd Prof. Scott Lilienfeld über das im November 2009 erschienene Buch „50 Great Myths of Popular Psychology: Shattering Widespread Misconceptions about Human Behavior”.
Scott Lilienfeld sowie Steven Jay Lynn, John Ruscio und Barry L. Beyerstein sind die Autoren des Buches. Lilienfeld ist Professor für Psychologie an der Emory University in Atlanta. Er ist Autor mehrerer Bücher und hat zahlreiche Artikel für Fachzeitschriften, Tages- und Wochenzeitungen wie der New York Times oder Newsweek verfasst.
In unserem Beitrag geht es u.a. um folgende populäre Irrtümer:
- Wir nutzen nur 10% unseres Gehirns
- Das Vorspielen von Mozart während der Schwangerschaft steigert die Intelligenz des Fötus
- Jeder Schüler hat individuelle Lerntechniken, auf die der Unterricht abgestimmt werden sollte
- Glück ist das Resultat äußerer Umstände
Sprecherin unseres Podcasts ist Cathleen Henning. Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Zuhören.
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15. April 2010
Lebens- und Jobzufriedenheit hängen so eng miteinander zusammen, dass nicht klar ist, was Ursache und was Wirkung ist. Eine neue Studie hat die Frage statistisch untersucht und zeigt, dass die Lebenszufriedenheit die Grundlage bildet. Wir haben eine Pressemitteilung des Herausgebers von Anfang April übersetzt, die das Wesentliche der Studie kurz beschreibt:
Leute, die mit dem Leben nicht glücklich sind, werden meistens auch auf der Arbeit nicht zufrieden sein. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die online in der Aprilausgabe des Journal of Occupational and Organizational Psychology veröffentlicht wurde.
14. April 2010
Ein neuer Beitrag in unserem Podcast „Psychologie aktuell“ geht heute online. Das Thema diesmal: Glücksforschung.
Wir haben dazu wiederum die fünf aufschlussreichsten Studien zu diesem Thema zusammengefasst, auf die wir im letzten Jahr gestoßen sind und die wir auch bereits auf unserem Blog veröffentlicht haben.
Wir beginnen mit einer der interessantesten Fragen auf diesem Gebiet: Was ist der Zusammenhang zwischen Geld und Glück?
Die zweite Studie untersucht den Einfluss des sozialen Status auf unser Glück.
Als Drittes stellen wir eine Studie vor, die den Zusammenhang von emotionaler und körperlicher Gesundheit in den Blick nimmt.
In unserer vierten Studie wollten die Forscher herausfinden, woher man wissen kann, was einen glücklich machen wird.
Und abschließend widmen wir uns der Frage, ob wir im Alter glücklicher werden.
Sprecherin unseres Podcasts ist Cathleen Henning.
Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Zuhören!
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31. März 2010
Kinder tragen zum Lebensinhalt und sozialen Rückhalt von Eltern mit bei. Eine neue Studie aus Taiwan zeigt, dass sich diese positive Wirkung auch in einer niedrigeren Selbstmordrate von Müttern ausdrückt. Wir haben die Pressemitteilung des Journalherausgebers von voriger Woche übersetzt:
Kinder zu haben, scheint Frauen vor Suizid zu schützen, denn Mütter von mehreren Kindern begehen seltener Selbstmord. Das zeigt eine Studie, die in der Märzausgabe des CMAJ (Canadian Medical Association Journal) erscheint.
22. März 2010
Gestern haben wir unseren aktuellen Qualitätsbericht veröffentlicht. Darin haben wir die Ergebnisse von Erhebungen und Befragungen zusammengefasst, die wir seit Gründung der Praxis vornehmen und kontinuierlich erweitern und verbessern.
Ziel ist es, sowohl nach innen wie nach außen mehr Transparenz hinsichtlich der Qualität unserer Arbeit zu schaffen. Dies zum einen, um Anspatzpunkte für Verbesserungen zu erkennen, aber natürlich auch um bereits Erreichtes zu dokumentieren.
An wen wenden wir uns mit dieser Veröffentlichung?
- An Interessierte, die über eine Terminvereinbarung in unserer Praxis nachdenken
- An Ärzte, die nach einer qualitativ hochwertigen psychotherapeutischen Versorgung für ihre Patienten suchen
- An Kliniken, die ambulante Partner suchen, um eine gute Nachsorge ihrer Patienten sicherzustellen
- An Kollegen, die wir ermutigen möchten, ähnliche Veröffentlichungen vorzunehmen, um so zu mehr Transparenz und Qualität in unserem Berufsstand beizutragen.
Zum Qualitätsbericht, 2010 (PDF)
7. März 2010
Der Zusammenhang zwischen dem Wohlbefinden von Menschen und dem Zusammensein mit anderen ist durch viele Studien belegt. In einer aktuellen Untersuchung haben Forscher den Einfluss von Quantität und Qualität menschlicher Kommunikation verglichen und gezeigt, die glücklichsten Menschen reden viel und plappern wenig. Ich habe einen Presseartikel von dieser Woche übersetzt, der die noch nicht veröffentlichte Studie schon kurz beschreibt:
Womit verbringt ein glücklicher Mensch mehr Zeit – mit belanglosem Geschwätz oder mit nachdenklichen und tiefgehenden Gesprächen? Die Psychologen Matthias R. Mehl, Shannon E. Holleran und C. Shelby Clark von der University of Arizona sowie Simine Vazire von der Washington University in St. Louis in den USA untersuchten, ob sich glückliche und unglückliche Menschen darin unterscheiden, wie sie sich mit anderen unterhalten.
21. Februar 2010
Der Zusammenhang zwischen Depressionen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist schon länger bekannt. Eine aktuelle Studie zeigt nun, dass eine „positive Persönlichkeit“ einen entgegengesetzten Effekt hat und vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützt. Ich habe eine Pressemitteilung des Herausgebers des Journals vom 18. Februar übersetzt, in der die Forscher praktische Tipps für den Alltag geben:
Menschen, die normalerweise glücklich, begeisterungsfähig und zufrieden sind, werden seltener herzkrank als Menschen, die eher nicht glücklich sind. Zu diesem Ergebnis kommt eine bedeutende neue Studie, die am 17. Februar veröffentlicht wurde.
Nach Meinung der Autoren zeigt die Studie, die im European Heart Journal, dem führenden europäischen Fachjournal für Kardiologie, veröffentlicht wurde, zum ersten Mal einen Zusammenhang zwischen positiven Emotionen und koronarer Herzkrankheit, der unabhängig von anderen Risikofaktoren ist.
4. Februar 2010
Eine aktuelle Studie von amerikanischen Forschern zeigt, dass sich im Gehirn von Menschen mit einem hohen sozialen Status mehr „Glücksrezeptoren“ feststellen lassen. Wie oft bei Untersuchungen dieser Art, bleibt ungeklärt, ob diese Rezeptoren Menschen glücklicher machen oder aber das Gehirn mehr solche Moleküle bildet, um mit dem Glück des sozialen Zuspruchs fertig zu werden. Ich habe die Pressemitteilung des Herausgebers vom 3. Februar übersetzt:
Normalerweise denken wir bei den Vorteilen, die Menschen von ihrem sozialen Status haben, zuerst an Belohnungen von außerhalb. Nun zeigt eine neue wissenschaftliche Veröffentlichung in der Februarausgabe von Biological Psychiatry, einem Fachjournal von Elsevier, dass es auch innere Belohnungen gibt.
Dr. Martinez und ihre Mitarbeiter stellten einen Zusammenhang zwischen einem hohen sozialen Status, starkem sozialen Rückhalt und der Dichte von Dopamin-D2/D3-Rezeptoren im Striatum fest. Das Striatum ist eine Gehirnregion, die eine zentrale Rolle beim Empfinden von Belohnung und Motivation spielt. Der Neurotransmitter (Botenstoff) Dopamin und die Rezeptoren, an die er bindet, haben eine Schlüsselfunktion bei der Entstehung dieser Verhaltensreaktionen im Striatum.