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Archiv für November 2009

Sind Depressionen so lebensgefährlich wie das Rauchen?

30. November 2009

Eine neue Studie hat nun den Nachweis für etwas erbracht, das Fachleute schon länger vermutet haben: Depressionen sind tatsächlich so schlecht wie Rauchen. Für Betroffene haben die Forscher aber auch eine gute Nachricht. Die erhöhte Sterblichkeit kann vermutlich gesenkt werden, wenn sich Ärzte und Patienten selbst gezielt auch um ihre körperliche Gesundheit kümmern. Ich habe die Pressemitteilung der Wissenschaftler übersetzt:

Eine Untersuchung von Forschern der Universität Bergen in Norwegen und des Institute of Psychiatry am King’s College London zeigt, dass Depression genauso ein Risikofaktor für erhöhte Sterblichkeit ist wie Rauchen.

Die Forscher werteten zum ersten mal eine Untersuchung an mehr als 60000 Menschen gemeinsam mit einer ebenso umfangreichen Datenbank zur Sterblichkeit aus und stellten fest, dass in den vier Jahren seit der Untersuchung das Sterblichkeitsrisiko bei Menschen mit Depression ähnlich stark erhöht war wie bei Rauchern.


Werden Aggressionen von Kindern durch die Kritik der Eltern gefördert?

29. November 2009

Werden Aggressionen von Kindern durch die Kritik der Eltern gefördert sForscher haben gezeigt, dass sich übertriebene Strenge von Eltern bei manchen Kindern besonders nachteilig auswirken kann, zum Beispiel, wenn sie von Natur aus eher in sich gekehrt sind. Ich habe eine Pressemitteilung zu der Studie übersetzt:

In einer aktuellen Studie, die jetzt im The Journal of Child Psychology and Psychiatry veröffentlicht wurde, zeigen Forscher, dass ein überreagierender Erziehungsstil von Eltern, wie zum Beispiel heftige Kritik oder Anbrüllen als Reaktion auf das ungewollte Verhalten eines Kindes, zu noch mehr Aggression oder einem verstärkten Verletzen von Regeln führen kann.


Wird das Risiko für ADHS bei Kindern durch das Rauchen der Eltern erhöht?

28. November 2009

ADHD c sADHS bei Kindern ist in den letzten Jahren immer mehr zum Thema für Eltern geworden und wird heute zunehmend auch medikamentös behandelt. Eine aktuelle Studie weist nun auf eine andere Möglichkeit hin: schwangere Frauen könnten weniger rauchen. Ich habe einen Presseartikel über die Studie vereinfacht und übersetzt:

Forscher in den USA haben einen Zusammenhang festgestellt zwischen der Einwirkung von Rauchen in der Schwangerschaft, Bleibelastung im Kindesalter und einem stark erhöhten Risiko für ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung) bei Kindern. Während wir dazu neigen, uns auf die Behandlung von ADHS zu konzentrieren, könnte nach Meinung der Wissenschaftler die Beseitigung solcher Umwelteinflüsse die Entwicklung der Störung bei vielen hunderttausend Kindern von vornherein verhindern.


Wie wirkt sich Alkohol in der Schwangerschaft auf das Verhalten des Kindes aus?

26. November 2009

Alkohol in der Schwangerschaft wirkt sich in vieler Hinsicht negativ auf das Baby aus. Eine aktuelle Studie zeigt nun auch einen komplexen Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und späteren Verhaltensschwierigkeiten im Kindesalter. Ich habe die Pressemitteilung der australischen Forscher übersetzt:

Eine neue Untersuchung von Forschern am Telethon Institute for Child Health Research in Perth in Australien hat festgestellt, dass Alkoholkonsum während der Schwangerschaft einen Einfluss auf das spätere Verhalten des Kindes hat. Aber je nach Menge und Zeitpunkt in der Schwangerschaft kann dieser Einfluss von Alkohol unterschiedliche Folgen haben. Die Ergebnisse der Studie wurden gerade online in der internationalen Fachzeitschrift Addiction veröffentlicht.


Wann kann Stress glücklich machen?

24. November 2009

Wann kann Stress glücklich machen sHat Sie Ihre Arbeit heute wieder so richtig gestresst? Vielleicht sollten Sie dankbar sein. Offenbar kann Stress Menschen glücklich machen. Allerdings muss man bei der Arbeit etwas Neues gelernt haben. Das haben amerikanischer Glücksforscher in einer Untersuchung gezeigt. Ich habe ihre Pressemitteilung übersetzt.

„Ohne Fleiß kein Preis” gilt auch für das Empfinden von Glück. Das geht aus einer neuen Studie hervor, die jetzt online im Journal of Happiness Studies veröffentlicht wurde. Menschen, die sich ernsthaft um die Verbesserung einer praktischen oder geistigen Fähigkeit bemühen, etwa wenn sie eine Mathematikaufgabe lösen oder den Führerschein machen, können das als momentanen Stress empfinden, sind dabei aber abends nach getaner Arbeit und auch langfristig glücklicher, so das Ergebnis der Studie.


Welche Psychotherapie hilft bei Borderline?

23. November 2009

Patienten mit Borderline-Störung sind schwer zu behandeln, weil die Krankheit komplex ist. Borderline ist ein eigenes Krankheitsbild, aber ursprünglich dachte man, sie könnte irgendwo auf der Grenze (englisch borderline) zwischen Neurose und Psychose liegen. Ich habe einen Artikel übersetzt, der einen guten Überblick über die Störung, ihre Behandlung und den aktuellen Stand der Forschung über die Schematherapie bietet, die gerade bei Patienten mit Borderline besonders erfolgreich ist. Der Beitrag ist für diesen Blog verhältnismäßig lang – aber die Länge braucht es in diesem Fall einfach, – es ist ein komplexes Thema und zudem eine wirklich wichtige Veröffentlichung. Ich hoffe, die Leser die in der einen oder anderen Art mit Borderline zu tun haben, werden ihn zu schätzen wissen.

Patienten, die gegen das Chaos und Elend von Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS, kurz Borderline-Störung) ankämpfen, haben jetzt Grund zu neuer Zuversicht auf wesentliche Veränderungen in ihrem Lebens dank einer neuen Behandlungsmethode, der Schema-Therapie. Denn nun haben drei groß angelegte „Outcome“-Studien, die den Erfolg einer Therapie untersuchen, zum ersten Mal gezeigt, dass viele Patienten mit BPS nach dieser Behandlung eine völlige Genesung machen können und alle Beschwerden der Erkrankung heilbar sind.


Was erhöht die Zufriedenheit – Geld oder Therapie?

21. November 2009

Was erhöht die Zufriedenheit – Geld oder Therapie-1Das erscheint auf den ersten Blick erst einmal eine ziemlich unsinnige Frage zu sein, doch Forscher der Universitäten von Warwick und Manchester haben genau diese Fragestellung untersucht, indem sie die Daten von mehreren tausend Personen, die über längere Zeit zu ihrer Zufriedenheit befragt wurden, ausgewertet haben.  Durch diese Untersuchung konnten die Auswirkungen zum Beispiel von finanziellem Zugewinn (entweder durch deutliche Gehaltserhöhungen oder auch z.B. durch einen Lotteriegewinn) auf die eigene Zufriedenheit ausgewertet werden, ebenso wie der Zusammenhang mit einer absolvierten Psychotherapie.

Das Ergebnis erscheint eindeutig, der Effekt einer Psychotherapie auf die eigene Zufriedenheit der untersuchten Personen war offensichtlich um ein vielfaches höher als der Effekt von signifikant mehr verfügbarem Geld.

Das ist ein interessanter Beitrag, u.a. zur Glücksforschung, in der vielfach gezeigt werden konnte, dass die gewaltigen Zugewinne im materiellen Wohlstand in den letzten 50 Jahren keineswegs mit einer gesteigerten Lebenszufriedenheit einhergehen, stattdessen aber die psychische Gesundheit in der Bevölkerung kontinuierlich abgenommen hat.  Mehr zu dieser Studie und den Schlussfolgerungen der Autoren hier:

Pressemitteilung Department of Psychology University of Warwick, 19.11.2009

Verwandte Artikel:

Was ist der Zusammenhang zwischen Geld und Glück?

Was ist der Zusammenhang zwischen emotionaler und körperlicher Gesundheit?

Wie funktioniert Verhaltenstherapie?

Unterschätzen wir die Häufigkeit psychischer Krankheiten?

Weitere Links:

Zur Praxis für Psychotherapie in München

Zur Praxis für Psychotherapie in Düsseldorf


Wann startet die Sprachentwicklung bei Babys?

19. November 2009

Viele Eltern sind vorsichtig, was sie in Gegenwart ihrer Kinder sagen, damit die Kleinen nichts falsch aufschnappen. Dabei lernen sie wahrscheinlich das meiste richtig, sehr gut und offenbar auch erstaunlich früh. Eine aktuelle Studie hat nun gezeigt, dass bei Babys die Sprachentwicklung schon viel früher beginnt als bisher angenommen. Ich habe die Pressemitteilung der Forscher übersetzt.

Schon von den allerersten Tagen im Leben an hat das Schreien von Babys Merkmale, die typisch für die Sprache seiner Eltern sind. Das zeigt eine neue Studie, die in der Novemberausgabe von Current Biology, einem Journal aus der Cell Press-Reihe, online veröffentlicht wurde. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass sich Säuglinge Elemente ihrer späteren ersten Sprache schon im Mutterleib aneignen, und damit lange vor ihrem ersten Babbeln oder Gurren.


Warum wecken Gerüche Kindheitserinnerungen?

18. November 2009

Warum wecken Gerüche Kindheitserinnerungen-1Wenn jemand sich an etwas stört, kann er wegschauen oder weghören, aber wegriechen – das gibt es nicht. Wir haben nicht die gleiche Willenskontrolle über den Geruchssinn wie über andere Sinne. Eine neue wissenschaftliche Studie zeigt nun warum: Die Wahrnehmung von Gerüchen funktioniert anders. Ich habe die Pressemitteilung der Forscher übersetzt:

Von den Madeleine-Küchlein in Prousts Novelle Auf der Suche nach der verlorenen Zeit zu dem anmaßenden Restaurantkritiker im Film Ratatouille, den der Duft von geschmortem Gemüse in seine Kindheit zurück versetzt – Künstler wussten schon lange, dass manche Gerüche spontan die lebhaftesten Erinnerungen wachrufen können. Wissenschaftler am Weizmann Institute of Science in Israel haben jetzt die wissenschaftliche Basis für diesen Zusammenhang aufgezeigt. Ihre Forschungsergebnisse sind in der letzten Ausgabe von Current Biology veröffentlicht worden.


Posttraumatische Belastungsstörung (PTSD): Was passiert wirklich im Gehirn?

16. November 2009

Der Schritt vom Verhalten von Molekülen oder Nerven zur Wahrnehmung und Empfindung des Menschen ist riesig, und entsprechend lange kann die Entwicklung neuer Behandlungsmethoden dauern. Forscher haben in einer aktuellen Studie eine Methode vorgestellt, mit der man diesen Prozess für Menschen mit Angststörungen beschleunigen könnte. Ich habe die Pressemitteilung der Wissenschaftler zu ihrer faszinierenden Studie übersetzt:

In einer neuen Studie gelang es Psychologen an der University of Alabama, Birmingham (UAB) in den USA zum ersten Mal zu sehen, wie genau verschiedene Gehirnregionen des Menschen bei einem unerwarteten oder traumatischen Ereignis reagieren. Die Untersuchung könnte die Entwicklung biologischer Diagnoseverfahren ermöglichen, mit denen man bei Leuten eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTSD) feststellen kann, oder Patienten mit PTSD, die von einer bestimmten Behandlungsmethode profitieren könnten.


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