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Zu viel ausgegeben dieses Weihnachten? Schuld ist das Vogel-Strauß-Problem!

19. Dezember 2014

Kennen Sie das: Beim Weihnachtsgeschenkkauf für Ihre Liebsten finden Sie immer noch was anderes Tolles, das auch noch passen würde? Eigentlich haben Sie ja schon genug gekauft, aber Sie sind in Schenk-Laune und versuchen nicht daran zu denken wie sehr der Kontostand schon gesunken ist. Die zwei oder auch mehr Kleinigkeiten machen „das Fett auch nicht weg“….? Wenn ja, eine gute Nachricht: Sie sind damit nicht allein. Eine psychologische Studie britischer Forscher gab dem Phänomen einen Namen: Das Vogel-Strauß-Problem. Wir haben einen Pressebericht zu dieser Studie übersetzt, die zeigt, dass Menschen bewusst in manchen Lebensmomenten ihre Kontrolle über eigentlich erstrebenswerte Ziele wie Sparsamkeit oder auch Gewichtsverlust schleifen lassen, indem sie die Informationen, die sie zum Erreichen ihrer Ziele brauchen, vermeiden. Hier folgt der Pressebericht:

 

Es ist Weihnachtszeit, die Zeit für gutes Essen, Trinken und festlich beisammen Sein. Ziele wie Abnehmen, oder den Überblick über die eigenen Finanzen zu behalten, werden über Bord geworfen.

Ein Team von Psychologen der Universität von Sheffield fand im Rahmen einer Studie heraus, dass es völlig nachvollziehbar ist, dass wir unseren Kopf in diesem Monat in den Sand stecken anstelle unsere gesetzten Ziele zu verfolgen – wir sind sogar motiviert dazu, uns so zu verhalten.

Dr. Thomas Webb, angestellt am Lehrstuhl für Psychologie der Universität von Sheffield, ist Studienleiter eines Projekts, das sich damit befasst, welchen Effekt die Überwachung der Fortschritte bei der Zielverfolgung hat. Seine Ergebnisse legen nahe, dass Menschen – obwohl es Hinweise darauf gibt, dass die Überwachung des Fortschritts bei der Zielerreichung hilft, z.B. beim Abnehmen regelmäßig auf die Waage zu steigen – manchmal bewusst solche Informationen vermeiden.

„Viele von uns werden über Weihnachten absichtlich nicht ihre Kontoauszüge holen oder die Kalorien auf der Packung von Plätzchen oder Lebkuchen lesen, obwohl wir gerne die Kontrolle über unsere Finanzen und unser Gewicht haben.“, sagte Dr. Webb.

„Das Projekt geht von einem „Vogel-Strauß-Problem“ aus. Gemeint ist, dass Menschen Ihre Köpfe in den Sand stecken.“

Obwohl es ganz praktische Gründe dafür gibt, warum Personen ihren Fortschritt nicht überwachen (z.B. finden wir manchmal eine Information zu schwierig, um sie zu interpretieren, wie komplizierte Nährwertkennzeichnungen oder kryptische Stromrechnungen), sagt Dr. Webb, dass Forschung zum Vogel-Strauß-Problem zeigt, dass es ebenso motivierte Gründe zur Informationsvermeidung gibt.

„ Hinter dem Vogel-Strauß-Problem steckt die Idee, dass Menschen manchmal lieber nicht wissen wie es bei ihnen läuft“, sagt er. „ Überwachung zu vermeiden gibt Leuten die Möglichkeit negativen Gefühlen, die mit einer akkuraten Beobachtung des Fortschritts einhergingen, aus dem Weg zu gehen. Menschen wollen z.B. manchmal lieber nicht wissen wie viel Geld sie ausgegeben haben oder was ihr Partner über ihre sozialen Fertigkeiten denkt. Das nennen wir motivierte Unaufmerksamkeit.“

Dr. Webb sagte, dass es eine der großen und bedeutsamen Herausforderungen für Wissenschaft und Gesellschaft ist, Menschen zu langfristigen Verhaltensänderungen zu verhelfen. Sein vier-Jahres-Projekt endet 2015 und wird vom vom europäischen Wissenschaftsrat (ERC) gefördert. Mit dem Projekt wird versucht genauer zu verstehen, warum Menschen es vermeiden, ihre Fortschritte zu überwachen. Gleichzeitig sollen dabei Wege gefunden werden, die Überwachung des Fortschritts zu fördern und bei der Zielerreichung zu helfen.

 

Ãœbersetzungsquelle:

http://www.sciencedaily.com/releases/2013/12/131217124025.htm

Der Text basiert auf Materialien, die von der University of Sheffield zur Verfügung gestellt werden.

Rubrik: Allgemeines, Verhaltenstherapie


1 Kommentieren

  1. Nikita
    Juli 20th, 2015

    It’s great to find soenome so on the ball

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