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Wie beginnt man am besten eine Freundschaft – vielleicht mit einem Lächeln?

22. Juni 2015

Die Augenbrauen heben sich, die Nasenflügel erweitern sich, die Mundwinkel ziehen sich nach oben, die Augen verengen sich. Jeder kennt es, jeder will es beim anderen sehen und es selbst zeigen: Ein Lächeln. Eigentlich reicht der Jochbeinmuskel, um ein Lächeln zu zaubern. Der zieht die Mundwinkel nach oben. Aber ein besonders herzliches und von allen als echt wahrgenommenes Lächeln wird durch den Augenringmuskel erzeugt, der die Augen zusammenziehen und kleine Fältchen an den Seiten entstehen lässt. In der folgenden Übersetzung einer Studie geht es darum welche wichtige Rolle das Lächeln beim Aufbau und Erhalten von Beziehungen hat. Dazu passt der Poesiealbenspruch: „Ein Lächeln erfreut mindestens zwei, den Schenkenden und den, der es erhält“. Lassen Sie sich also durch die Lektüre dazu anregen, heute ein bisschen häufiger lächelnd auf andere zuzugehen!

 

Wenn Sie eine neue Beziehung aufbauen wollen, lächeln Sie einfach! Das funktioniert, weil sich Menschen beim Eingehen neuer Bindungen eher auf positive Emotionen einstimmen als auf negative wie Ärger, Verächtlichkeit oder Traurigkeit. Allerdings versuchen Sie nicht, das Lächeln zu spielen, denn Menschen können ein echtes Lächeln von einem unechten leicht unterscheiden. Diese Gedanken beziehen sich auf eine Studie von Belinda Campos der Universität von Kalifornien, in Irvine (USA), die offenlegt wie Beziehungen aufgebaut und gehalten werden. Die Ergebnisse wurden in der Zeitschrift Motivation and Emotion veröffentlicht.

Campo´s Team führte zwei Studien durch, um die Rolle positiver Emotionen beim Bindungsaufbau zu testen, weil sie als Signale für Zugehörigkeit und Kooperation gesehen werden. Die erste Studie untersuchte wie bewusst 66 Paaren in der Verliebtheitsphase die positiven Emotionen des jeweils anderen waren. Während der Testung wurden die Paare provoziert oder sie sollten über vergangene Beziehungen diskutieren. Das zweite Experiment untersuchte, wie stark Menschen sich auf positive Emotionen konzentrieren, und ob ihnen das beim Eingehen neuer Beziehungen hilft. Dazu wurden 91 Frauen gebeten, sich sechs emotionsgeladene Videoclips anzusehen, wobei sie entweder in der Gegenwart eines Bekannten oder eines Fremden waren.

Die erste Studie ergab, dass Paare die positiven Emotionen ihres Partners ziemlich gut erfassen konnten. Die zweite zeigte, dass Frauen sich Fremden tendenziell eher hingezogen fühlen, wenn diese positive Emotionen zeigen. Die Ergebnisse lassen darauf schließen, dass Menschen sich der positiven Emotionen ihrer Mitmenschen eher als der negativen bewusst sind. Außerdem lassen sich Menschen beim Aufbau neuer Beziehungen quasi instinktiv auf die positiven Emotionen ein. Ein Ausdruck von Bewunderung bringt Fremde besonders stark zusammen.

Weiterhin erklärt Campos, dass Menschen ihre positiven Emotionen hauptsächlich durch das sogenannte Duchenne Lächeln ausdrücken. Dieses eindeutige Lächeln beinhaltet die gleichzeitige Aktivität zweier Gesichtsmuskeln um die Augen und Wangen und wird im Allgemeinen dann produziert, wenn Menschen ehrlich und glücklich sind. Es wird als Zeichen echter Zugehörigkeit und Bereitschaft zur Kooperation gesehen und hilft beim Stärken sozialer Bindungen. Campos glaubt, dass Menschen sich sehr wohl dessen An- oder Abwesenheit bewusst sind und dass sie sehr gut darin sind, ein falsches Lächeln zu erkennen.

Bewusstsein der positiven Emotionen einer anderen Person kann wichtige Informationen über eine Beziehung vermitteln. In einer neuen Beziehung z.B. kann sie dabei helfen, sich der Liebe des Partners sicher zu sein, und Konflikte zu lösen, weil sie einem Partner einen Grund gibt, dem anderen Zugeständnisse zu machen. Allerdings kann es auch leichter dazu führen, beim Partner einen Verlust an Aufmerksamkeit wahrzunehmen, was zu Angst und einer Wahrscheinlichkeit, die Beziehung zu beenden, führen kann.

„Unsere Ergebnisse bringen neue Beweise für die Bedeutsamkeit positiver Emotionen in sozialen Situationen und unterstreichen die große Rolle, die positive Emotionen in der Entwicklung neuer sozialer Verbindungen einnehmen. Menschen sind von positiven Emotionen anderer in hohem Maße angezogen und stellen sich mehr auf die positiven als auf die negativen Emotionen des anderen ein“, sagt Campos.

Ãœbersetzungsquelle:

http://www.medicalnewstoday.com/releases/294421.php

Rubrik: Glücksforschung, Partnerschaft & Paartherapie


1 Kommentieren

  1. Ben
    Juni 25th, 2015

    Schön, dass es für solche Annahmen wie dass Lächeln Menschen verbindet auch wissenschaftliche Untersuchungen gibt. Das kann vielen Menschen bestimmt helfen! 😀

    Gruß,
    Ben

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