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Tag: Sozialpsychologie

Warum sind ältere Menschen mit ihrem Leben zufriedener?

24. Januar 2012

Nimmt die emotionale Intelligenz mit dem Alter zuGerade ältere Menschen, die immer kränker werden und das Alter mehr und mehr spüren, sind oft am zufriedensten. Ein aktueller Artikel gibt einen Überblick zu der wissenschaftlichen Literatur über das paradoxe Phänomen. Wir haben eine Presseerklärung des Herausgebers zu dem Artikel von Anfang Januar übersetzt, der den Stand der Forschung zusammenfasst:

Ältere Menschen sind eher glücklich und zufrieden als jüngere. Aber warum? Manche Psychologen glauben, dass dafür geistige Prozesse verantwortlich sind. Insbesondere konzentrieren sich ältere Menschen auf positive Ereignisse und erinnern sich besser an Positives, während sie Negatives hinter sich lassen. Diese Prozesse, glauben sie, helfen älteren Menschen ihre Emotionen zu regulieren und lassen sie das Leben in einem sonnigeren Licht sehen. „Es gibt viele gute Theorien über diesen Altersunterschied bei der Zufriedenheit“, sagt der Psychologe Derek M. Isaacowitz von der Northeastern University in Boston „aber die meisten Untersuchungen liefern keine direkten Beweise“ für einen Zusammenhang zwischen solchen Phänomenen und der Zufriedenheit.

In einem neuen Artikel in den Perspectives on Psychological Science, einem Journal der Association for Psychological Science, fordern Isaacowitz und die inzwischen verstorbene Fredda Blanchard-Fields vom Georgia Institute of Technology mehr gründliche Untersuchungen über das Thema.


Wie wirkt sich Stress mit dem Boss auf das Privatleben aus?

3. Januar 2012

Was ist der Zusammenhang zwischen Lebens- und Jobzufriedenheit sEtwa fünf Prozent aller Arbeitnehmer fühlen sich auf der Arbeit gemobbt. Dabei ist Mobbing durch den Boss (manchmal auch Bossing genannt) genauso häufig wie durch Kollegen. Eine aktuelle Studie hat die Auswirkungen dieser Form des Mobbings auf das Privatleben von Arbeitnehmern untersucht. Wir haben die Presseerklärung der Universität zu der Studie von Ende November übersetzt, die sich besonders auf die Folgen für die Partner der Opfer konzentrierte:

Wenn jemand von seinem Chef schikaniert wird, verursacht das nicht nur Probleme auf der Arbeit, sondern es kann auch zu Spannungen in der Beziehung mit dem Partner zu Hause führen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Wissenschaftlern an der Baylor University in den USA, die jetzt online in dem Journal Personnel Psychology erschienen ist. Die Studie zeigt, dass der Stress und die Anspannung, die Schikanen durch einen Chef verursachen, auch den Partner des Arbeitnehmers in Mitleidenschaft ziehen, was sich auf ihre Beziehung auswirkt und schließlich auf die ganze Familie des Arbeitnehmers.

Weiter zeigte die Studie, dass Arbeitnehmer mit mehr Kindern zu Hause mit ihrem Familienleben zufriedener waren, und je länger Partner schon zusammen waren, desto weniger beeinträchtigten die Schikanen eines Chefs das Familienleben.

„Dies sind Ergebnisse von großer Tragweite für Arbeitgeber und ihre Manager. Die Daten zeigen, wie wichtig es ist, dass Organisationen eine eindeutige Botschaft an Mitarbeiter in leitenden Positionen senden, dass solch aggressive und schädigende Verhaltensweisen nicht toleriert werden“, sagt der erste Autor der Studie Dr. Dawn Carlson, der Professor für Management ist. Carlson hat den H. R. Gibson-Lehrstuhl für Entwicklung von Organisationen an der Hankamer School of Business der Baylor University in Waco, Texas inne.


Warum ist Gähnen ansteckend?

14. Dezember 2011

Hilft regelmäßiger Sport gegen Angststörungen sDie meisten Tiere gähnen und Menschen tun es sogar schon vor der Geburt. Also ist es wahrscheinlich wichtig, aber warum wir gähnen, ist nicht klar. Eine neue Studie hat sich mit einem sozialen Aspekt, der Ansteckung durch das Gähnen befasst. Wir haben einen kurzen Presseartikel zu der Studie übersetzt, für die die Forscher ein Jahr lang heimlich protokollierten, wie oft und zusammen mit wem ihre Freunde und Bekannten gähnten:

Menschen reagieren eher mit einem Gähnen, wenn jemand aus ihrer Familie oder ein Freund gähnt, als bei einem Fremden. Das zeigt eine Studie, die in dem Online-Journal PLoS ONE erschienen ist.

„Gähnen steckt an.“ Das Phänomen kennt jeder, aber niemand kann es recht erklären. Diese neue Studie von Ivan Norscia und Elisabetta Palagi von der Universität Pisa in Italien zeigt nun, dass es zumindest teilweise aus einer Art von sozialem Mitgefühl geschieht.


Wie viel Freizeit braucht der Mensch?

29. Oktober 2011

Lassen sich Ängste und Depressionen durch körperliche Bewegung therapierenDer Mensch braucht Zeit für sich selbst, um sich von Stress zu erholen und seine Ressourcen zu regenerieren. Doch wie viel Freizeit braucht man eigentlich? Eine aktuelle Studie untersuchte die Bedeutung der Freizeit für das Wohlbefinden von Menschen. Wir haben einen Presseartikel über die Studie von Mitte Oktober übersetzt, die unzufriedene junge Leute untersuchte:

Was ist besser für einen Menschen: nicht genug oder zu viel Freizeit haben? Um glücklich zu sein, irgendetwas in der Mitte, sagen Chris Manolis und James Roberts von der Xavier University in Cincinnati und der Baylor University in Waco in den USA. Ihre Untersuchung zeigt, dass materialistische junge Leute mit einem zwanghaften Konsumverhalten gerade die richtige Menge Freizeit brauchen, um sich glücklicher zu fühlen. Die Studie wurde online in dem Springer-Journal Applied Research in Quality of Life veröffentlicht.

Wir leben heute in einer Gesellschaft, in der die Zeit immer knapp ist. Wenn Menschen meinen, dass sie zu wenig Zeit haben oder unter Zeitdruck stehen, sind sie weniger zufrieden. Gleichzeitig beeinflusst aber auch unsere Konsumkultur, die von Materialismus und einem zwanghaften Konsumverhalten gekennzeichnet ist, die Zufriedenheit von Menschen: der Wunsch materielle Dinge zu besitzen lässt die Lebenszufriedenheit sinken.


Können Wellness-Programme am Arbeitsplatz der Produktivität schaden?

12. Oktober 2011

Kann Tai Chi Stress, Ängste und Depressionen abbauen helfenBeruflicher Dauerstress bis zum Burn-out kann zu erheblichen Produktivitätseinbußen führen. In Amerika bieten daher immer mehr Arbeitgeber ihren Mitarbeitern betriebliche Wellness-Programme, zu denen auch Sport gehört. Eine aktuelle Studie hat den Einfluss eines dieser Programme auf die Produktivität untersucht. Wir haben einen Presseartikel zu der Studie von Anfang Oktober übersetzt, die zeigt, dass Sport nicht immer die richtige Methode ist, um Stress abzubauen:

Wenn Arbeitnehmer Sport machen, um Stress auf der Arbeit besser bewältigen zu können, kann ihre Arbeitsproduktivität in Wirklichkeit sogar sinken. Das zeigt eine Studie in der Oktoberausgabe des Journals of Occupational and Environmental Medicine, dem offiziellen Journal des American College of Occupational and Environmental Medicine (ACOEM).

Die Studie unter Leitung von Dr. Jeffrey J. VanWormer von der Marshfield Clinic Research Foundation in den USA untersuchte den Zusammenhang zwischen Stressniveau, körperlicher Aktivität und Produktivität an 2 823 Arbeitnehmern in Minnesota. Die Ergebnisse zeigten, dass im Allgemeinen ein Zusammenhang zwischen hohem Stressniveau und größerem Produktivitätsverlust besteht. Außerdem waren Arbeitnehmer mit einem höheren Body Mass Index weniger produktiv. Dieser Effekt war unabhängig von anderen Faktoren.


Welche Kindesbetreuung ist die beste?

20. Juli 2011

Können Freunde Kinder vor Depressionen bewahrenDie Zeiten, wo Kindergärten als Kinderaufbewahranstalten galten, sind lange vorbei. Doch das Angebot ist vielfältig und kann Eltern verunsichern. Eine aktuelle Studie aus den USA hat untersucht, wie sich verschiedene Formen der Kindesbetreuung auf die geistige Entwicklung kleiner Kinder auswirken. Wir haben einen Presseartikel über die Studie vom Juni übersetzt, die zeigt, dass es erhebliche Unterschiede gibt:

Die Betreuung in einer anerkannten Kindertagesstätte ist besser für die geistige Entwicklung von Kindern als eine informelle Betreuung durch Großeltern, Geschwister oder Freunde der Familie. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie in der Juliausgabe des Journals of Labor Economics. Die Forscher untersuchten Kinder alleinerziehender Mütter, die unterschiedliche Formen der Betreuung für ihre Kinder gewählt hatten.

Nach der Studie schneiden Kinder, die an einem formellen Vorschulprogramm teilnehmen oder in eine staatlich anerkannte Kindertagesstätte gehen, in Standardtests praktisch genauso gut ab wie Kinder, die zu Hause bei ihren Müttern bleiben. Dagegen verschlechtert sich das Testergebnis um 2,6 Prozent für jedes Jahr, das ein Kind informell betreut wird und nicht zu Hause von seiner Mutter.


Worauf sollte man bei der Planung für den Ruhestand achten?

15. Juli 2011

Warum sind Altersdepressionen besonders hartnäckigDas Leben der meisten Menschen wird so sehr und so lange von ihrer Arbeit geprägt, dass für manche der Eintritt in den Ruhestand zu einer starken Belastung werden kann. Eine neue Studie hat untersucht, wie Menschen diesen Übergang durch rechtzeitige, wohldurchdachte Planung erleichtern können. Wir haben die Presseerklärung der Universität zu der Studie vom Juni übersetzt, die auf einer Fachtagung vorgestellt wurde:

Viele betrachten den Ruhestand als eine Zeit, in der Menschen ausspannen, Reisen machen, in ihrer Freizeit aktiv sind und Zeit mit der Familie verbringen. Aber chronische Gesundheitsprobleme und schlechte Planung hindern viele ältere Menschen daran ihren Ruhestand zu genießen. Doch nun zeigt eine Untersuchung einer Forscherin der University of Missouri, dass es verheirateten Paaren im Ruhestand besser geht, wenn sie Veränderungen ihres Lebensstils und ihrer Gesundheit im Voraus planen.

Nach Angela Curl, einer Assistenzprofessorin an der School of Social Work, ist es wichtig für Paare ihren Ruhestand schon vorher zu planen, sowohl finanzielle als auch soziale Aspekte, und über die Veränderungen nachzudenken, die sich in ihrer Partnerschaft und im Alltag ergeben können. Wenn Paare miteinander und mit der Familie, Freunden und Bekannten über den Ruhestand reden, fällt ihnen die Anpassung an eine neue Routine leichter, sagt Curl.


Ist Glück von Kultur zu Kultur verschieden?

12. Juli 2011

Hilft regelmäßiger Sport gegen Angststörungen sDamit ein Mensch mit seinem Leben zufrieden sein kann, müssen seine wichtigsten Bedürfnisse befriedigt sind. Natürlich sind manche Bedürfnisse wie Essen essentieller sind als andere, zum Beispiel Kreativität, aber bei vielen ist es auch Ansichtssache. Eine neue Studie hat untersucht, inwieweit sich die Wichtigkeit der Bedürfnisse bei Menschen in verschiedenen Kulturen unterscheidet. Wir haben die Presseerklärung der Universität zu der Studie von Ende Juni übersetzt, für die Menschen weltweit befragt wurden:

Im Jahre 1943 stellte der amerikanische Psychologe Abraham Maslow die These auf, dass alle Menschen danach streben eine Hierarchie von Bedürfnissen zu befriedigen, die er als eine Pyramide darstellte. Die Basis der Pyramide bildeten Grundbedürfnisse (zum Beispiel nach Essen, Schlaf und Sex), die seiner Meinung nach zuerst befriedigt werden müssen. Danach kamen laut Maslow Sicherheit und Geborgenheit, dann Liebe und Zugehörigkeit, dann Anerkennung, und an die Spitze der Pyramide stellte er schließlich etwas, das er „Selbstverwirklichung“ nannte. Maslow schrieb, dass Menschen, bei denen diese Bedürfnisse befriedigt sind, zufriedener sein sollten als Menschen, bei denen sie nicht befriedigt sind.

In einer neuen Studie testeten Forscher an der University of Illinois die These Maslows anhand von Daten aus 123 Ländern, die repräsentativ für jede wichtige Region der Welt waren.


Hat das Glück auch seine Schattenseiten?

27. Juni 2011

Ist-Glück-ansteckend-1-300x199Das Streben nach Glück ist etwas so Elementares, dass es in der amerikanischen Verfassung als ein natürliches Recht des Menschen verankert ist.  Doch dieses Streben kann Menschen auch geradewegs ins Unglück führen. Eine neue Studie hat untersucht, wann Glück und das Streben danach etwas Negatives sein kann. Wir haben eine Pressemitteilung des Herausgebers der Studie vom Mai übersetzt, die überraschend viele Fälle fand:

Scheinbar wären alle Menschen am liebsten glücklicher, und das Streben nach Glück ist eine der Grundfesten der amerikanischen Gesellschaft. Aber auch das Glück kann seine Schattenseiten haben, meinen die Autoren eines neuen Übersichtsartikels, der jetzt in den Perspectives on Psychological Science, einem Journal der Association for Psychological Science, veröffentlicht wurde. Sie schreiben, man solle nicht glauben, dass Glück in jedem Fall etwas Gutes ist, und schildern vier Situationen, auf die das zutrifft. Denn in Wirklichkeit sind weder alle Arten des Glücks gleich gut, noch wie glücklich ein Mensch ist. Und sogar das Streben nach Glück kann dazu führen, dass sich ein Mensch schlechter fühlt.


Fördern kulturelle Aktivitäten die Gesundheit?

21. Juni 2011

Machen Computerspiele süchtig wie Drogen sMit Gesundheit assoziieren die meisten Menschen Dinge wie Sport treiben oder cholesterinarme Ernährung. Eine aktuelle Studie hat die Wirkung der Kunst auf das Wohlbefinden untersucht und zeigt, dass Kultur die körperliche und seelische Gesundheit fördert. Wir haben einen Presseartikel über die Studie von Ende Mai übersetzt, deren Autoren meinen, man sollte diese Wirkung im Gesundheitswesen gezielt einsetzen:

Männer, die regelmäßig in Kunstgalerien, Museen und ins Theater gehen, erfreuen sich einer besseren Gesundheit und sind mit ihrem Leben zufriedener. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die online im Journal of Epidemiology and Community Health publiziert wurde. Die Studie zeigt, dass sowohl Männer als auch Frauen, die ein Musikinstrument spielten, malten oder Theater und Museen besuchten, sich gesünder fühlten, mehr Freude am Leben hatten und weniger ängstlich oder depressiv waren als Menschen, die nicht an kulturellen Aktivitäten teilnahmen.


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