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Mobbing bei Kindern: Was treibt die Täter an?

27. März 2010

Mobbing bei Kindern - Was treibt die Täter an sDas Mobbing unter Schülern ist ein komplexes Zusammenspiel von Tätern, Opfern und Zuschauern. Eine neue Studie zeigt, dass dabei ein Statusgewinn des Täters bei den Zuschauern ein entscheidender Faktor ist. Wir haben einen kurzen Presseartikel des Journalherausgebers von vorgestern übersetzt, der diese Rolle der schweigenden Mehrheit beim Mobbing verdeutlicht:

Mobbing unter Schulkindern ist ein weltweites Phänomen: Etwa fünfzehn Prozent aller Schüler werden zu Opfern von Mobbing und haben unter seinen negativen Folgen wie Depressionen, Ängsten und Einsamkeit zu leiden. Was treibt Mobbingtäter zu ihrem Verhalten? Eine neue, groß angelegte Studie aus den Niederlanden zeigt, dass die Motive der meisten Täter ein Streben nach Status und Zuneigung sind.

Die Langzeitstudie wurde von Forschern der Universität Groningen in den Niederlanden durchgeführt, und die Ergebnisse wurden in der Märzausgabe des Fachjournals Child Development veröffentlicht.

Für ihre Studie befragten die Forscher fast 500 Grundschüler im Alter von neun bis zwölf Jahren und kamen zu dem Schluss, dass Mobbingtäter im Allgemeinen ihre Opfer dominieren wollen, um so einen höheren Status zu erreichen. Dabei sind sie aber bemüht, es sich nicht mit ihren anderen Klassenkameraden zu verscherzen, und wählen als Opfer solche Kinder, die schwach und bei anderen nicht beliebt sind. Kurzum, selbst Mobbingtäter sind sehr auf die Zuneigung anderer bedacht und wollen sie nicht aufs Spiel setzen.

Dabei ist auch das Geschlecht von Bedeutung. Zum Beispiel zeigt die Studie, dass in diesem Alter Mobbingtäter nur daran interessiert sind, nicht die Zuneigung von Mitschülern ihres eigenen Geschlechts zu verlieren. Wenn also Jungen andere Jungen mobben, ist es ihnen egal, ob Mädchen ihr Verhalten gut oder schlecht finden. Das gilt für Mädchen umgekehrt genauso. Außerdem mobben Jungen nur die Mädchen, die bei anderen Jungen unbeliebt sind. Dabei ist ihnen egal, was Mädchen davon halten. Auch Mädchen verhalten sich so, wenn sie Jungen mobben.

„Um die komplexe Natur von Akzeptanz und Ablehnung zu verstehen, muss man das Geschlecht der Täter berücksichtigen, das der Opfer und auch das der Klassenkameraden, die die Täter und Opfer akzeptieren und ablehnen”, sagt René Veenstra, der Professor für Soziologie an der Universität Groningen ist und die Studie leitete.

Quellen:

Veenstra et al. Child Development, März 2010

Society for Research in Child Development, 25. März 2010

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Rubrik: Kinder & Jugendliche
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