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Rubrik: Partnerschaft & Paartherapie

Welche Rolle spielen Hormone beim Ehestreit?

19. Februar 2009

Welche Rolle spielen Hormone beim Ehestreit sVor wenigen Wochen hat die Universität Zürich in einer Pressemitteilung auf ein bemerkenswertes Experiment hingewiesen. Schon seit einiger Zeit ist bekannt, dass das Sozialverhalten von Säugetieren und eben damit auch Menschen unter anderem durch das Hormon Oxytocin mitbestimmt wird. Forscher der Uni Zürich untersuchten nun, wie sich das externe Zuführen einer Dosis Oxytocin (via Nasenspray) auf streitende Paare auswirkt.


Ist Untreue für Frauen etwas anderes als für Männer?

5. Januar 2009

Ist Untreue für Frauen etwas anderes als für Männer-1In einer Veröffentlichung im Journal of Marital and Family Therapy (Vol. 34, No.4, 2008) berichten Forscher aus den Universitäten Nottingham und Belfast von den Ergebnissen einer aktuellen Studie mit Studenten in Nordirland. Untersucht wurde, ob sich die Wahrnehmung emotionaler und sexueller Untreue zwischen Männern und Frauen unterscheidet. Tatsächlich bestätigte die vorliegende Studie, dass für Männer die Vorstellung „sexueller Untreue“ ihrer Partnerin belastender ist als „emotionale Untreue“ während für Frauen die Vorstellung „emotionaler Untreue“ ihres Partners belastender ist als „sexuelle Untreue“.


Wie und wann lassen sich Paare helfen?

31. Dezember 2008

In der Januarausgabe des Journal of Marital and Family Therapy stellen Forscher der Texas A&M University und der University of Denver eine Studie vor, mit sie herausfinden wollten, welche Art von Unterstützung Paare mit Beziehungsprobleme in Anspruch nehmen, um ihre Probleme zu lösen. Auch wenn die Studie auf die Verhältnisse in Deutschland nur mit Einschränkungen übertragbar ist, enthält sie doch einige interessante Befunde. Die Autoren beobachteten 213 Paare über einen Zeitraum von 5 Jahren seit ihrer Hochzeit. Erfasst wurden auftretende Beziehungsprobleme und die Inanspruchnahme externer Unterstützung um sie zu lösen. Als externe Unterstützung wurde gewertet das Konsultieren von Fachbüchern, der Besuch von „Beziehungsworkshops“ (in den USA recht verbreitet, in der Regel von Kirchen angeboten) sowie die Inanspruchnahme von Paartherapie. Tatsächlich nahmen ein gutes Drittel (36%) der untersuchten Paare in den ersten 5 Jahren ihrer Beziehung eine oder mehrere der o.a. Unterstützungsleistungen in Anspruch. Das erstaunt nicht, wenn man sich vor Augen führt, dass zu jedem beliebigen Zeitpunkt 20% der Beziehungen in USA als belastet gelten und langfristig 40% aller Ehen mit einer Scheidung enden.  Die Scheidungsrate in Deutschland sind etwas niedriger, aber auf ähnlichem Niveau (etwa 35%).

Die Autoren verweisen in ihrem Artikel auf ergänzende Befunde aus anderen Erhebungen: Der Anteil der inzwischen getrennten Paare, die vorher versuchten, ihre Scheidung durch Paartherapie zu verhindern, beträgt in den USA 37%. Oder auf alle verheirateten Paare in den USA bezogen:  19% nehmen zu mindestens einem Zeitpunkt ihrer Beziehung Paartherapie in Anspruch.  Dies allerdings sehr spät: Im Durchschnitt (!) entscheiden sich Paare erst nach 6 Jahren gravierender Probleme für eine Paartherapie.

Das entspricht leider auch unseren Erfahrungen in der Praxis: Immer wieder treffen wir auf Paare, die bereits seit vielen Jahren in schwerer See sind. Oftmals ist es dann bereits zu spät für eine wirksame Lösung der Konflikte. Die Partner haben sich emotional bereits zu weit voneinander entfernt, so dass in diesen Fällen die Paartherapie bestenfalls dazu genutzt werden kann, eine einvernehmliche Trennung zu begleiten.

Quelle:

Doss et al. Journal of Marital & Family Therapy, Jan 2009

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Sind Singles tatsächlich so wie wir denken, dass sie sind?

15. Dezember 2008

SinglesIn der aktuellen Ausgabe des European Journal of Social Psychology (12/2008) fasst Dr. Tobias Greitemeyer von der University of Sussex, UK mehrer mehrere eigene Studien zusammen. In diesen ist er im wesentlichen zwei Fragen nachgegangen. Stimmt es tatsächlich, dass Menschen, die in Partnerschaft leben negative Stereotypen gegenüber Singles haben? Und entsprechen diese Sterotypen der Wahrheit? Die Antworten sind statistisch so eindeutig wie sonst selten in vergleichbaren Studien. Ja, die Sterotypen gegenüber Singles sind umfangreich, eindeutig und negativ: Singles werden von Menschen, die in Partnerschaft leben, als weniger extravertiert, weniger liebenswürdig, weniger gewissenhaft, weniger körperlich attraktiv, weniger zufrieden,  dafür aber eher neurotisch, unzufrieden mit ihrem Single-Dasein und insgesamt als einsamer beschrieben. Außerdem hätten Singles – so das Klischee – grundsätzlich ein geringeres Selbstwertgefühl und seien eben nicht so sozial. Dies betrifft Männer wie Frauen, Junge wie Alte. Die Sterotypen gegenüber Singles sind statistisch so robust, dass der Autor sie als „gesicherte Fakten“ beschreibt.

Aber unterscheiden sich Singles und Menschen in Partnerschaft tatsächlich so wie die Stereotypen es nahelegen? Die Antwort ist ebenso eindeutig. Nein, sie tun es nicht. Lediglich in einer Dimension lässt sich eine Ãœbereinstimmung zwischen Klischee und Wirklichkeit aufzeigen. Singles wünschen sich tatsächlich eine Liebesbeziehung und sind unzufrieden damit, dass sie Single sind.  Auf ihre tatsächliche Lebenszufriedenheit und die vielen weiteren oben beschriebenen Attribute hat dieser Wunsch jedoch keinen negativen Einfluss. Die Tatsache, dass sich Singles einen Partner wünschen ist nicht weiter überraschend, denn auch dieses – der Wunsch nach einem Partner, den man liebt und von dem man geliebt wird – ist ein „gesichertes Faktum“ menschlicher Existenz. Warum sind die Singles dann nicht unglücklicher als Menschen in Partnerschaft? Nun, die Antwort hat wahrscheinlich damit zu tun, dass sich zum einen Zufriedenheit nicht nur aus einer Liebenbeziehung speist, sondern ebenso aus der Nähe etwa zu Freunden und/oder Geschwistern. Zum anderen sind die Menschen in Partnerschaft vielleicht auch nicht so zufrieden, wie sie es zunächst vermuten.

Hierzu passt etwa eine weitere Studie (die der Autor in seinem Artikel zitiert), in der Menschen in Partnerschaft befragt wurden, was am vergangenen Tag ihr schönstes Erlebnis war: Überzufällig häufig hatte dieses Erlebnis mit ihrer Familie zu tun. Befragt danach, was am vergangenen Tag das belastendste Ereignis war, äußerten die Personen überzufällig häufig, dass dieses ebenfalls mit der Familie zu tun hatte.

Wie lässt sich dies alles zusammenfassen? Singles bedauern, dass sie Single sind. Aber es macht sie nicht unglücklicher oder neurotischer als Menschen in Partnerschaft, die zwar glauben, das grundsätzlich bessere (Lebens-)Los gezogen zu haben, aber hiermit nachweislich einem Irrtum unterliegen.

Quelle:

Greitemeyer. European Journal of Social Psychology, 2009

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Verschlechtert sich die Partnerschaft, wenn die Kinder aus dem Haus sind?

7. Dezember 2008

Nein, im Gegenteil, sie verbessert sich! Das sind die Schlussfolgerungen, die die Autoren einer Studie des UC Berkeley’s Institute of Personality & Social Research aus ihren Untersuchungen ziehen.  Untersucht wurden in einer Längsschnittuntersuchung 100 Frauen, die in Abständen von 9 Jahren (mit 43 = junge Kinder zu Hause, 52 = Kinder verlassen allmählich das Haus, 61 = keine Kinder mehr zu Hause) zu ihrer Zufriedenheit, u.a. mit ihrer Partnerschaft befragt wurden. Als Gründe für die Verbesserung der Beziehungsqualität wurde von den befragten Frauen v.a. „Mehr Zeit füreinander“ und „Weniger Stress zu Hause“ genannt.
Die Forscherin Sara Gorchoff fasst die Ergebnisse in der Zeitschrift Psychological Science so zusammen: „Die Kernbotschaft unserer Studie an Paare mit kleinen Kindern ist ‚Haltet durch!‘

Mehr zu dieser Studie

Quelle:

Gorchoff et al. Psychological Science, Dec 2008

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Kann zu hohe Bindung eine Partnerschaft beschädigen?

6. Dezember 2008

Mann umarmt FrauForscher an der University of Houston haben das Beziehungsverhalten von Personen untersucht, die ihr Selbstwertgefühl maßgeblich von dem Zustand ihrer Liebesbeziehung(en) abhängig machen. Ihre Ergebnisse haben sie im  Journal of Personality and Social Psychology (12/08) veröffentlicht.
Ein zu hohes Maß an Bindung – so die Studie – führe dazu, dass (auch kleine) Missverständnisse oder Krisen der Beziehung als sehr viel bedrohlicher erlebt würden als sie bspw. der Partner erlebe. Die Folge sind impulsive Reaktionen, Feindseligkeit,  Angst und Depression. Dem Partner gelinge es nur unzureichend, die Probleme ausreichend zu reflektieren und nüchtern über Lösungswege nachzudenken. Die unmittelbare Verknüpfung der wahrgenommenen Probleme mit der eigenen Person und Befindlichkeit führe häufig zu der eigentlichen Belastung der Beziehung bis hin zu deren Auflösung.

Quelle:

University of Houston, 21.11.08

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