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Rubrik: Essstörungen

Was ist der Beitrag der Eltern zum Ãœbergewicht ihrer Kinder?

16. Februar 2009

In der letzten Woche hat eine Forschergruppe der University of California über eine Studie berichtet, die den Zusammenhang zwischen den Essensgewohnheiten der Eltern und denen ihrer Kinder untersucht. Wie wohl inzwischen allgemein bekannt ist, ist der hohe Anteil an übergewichtigen Kindern nicht mehr nur ein amerikanisches Phänomen, sondern inzwischen auch ein alarmierendes Problem in Deutschland. Eine Vielzahl von bundesweiten Initiativen zur gesunden Ernährung in Schulen und Kindergärten künden davon.


Macht Fernsehen depressiv?

4. Februar 2009

Macht Fernsehen depressiv sJa, und nicht nur das, sondern zusätzlich auch noch dick. Das legen zwei Studien nahe, über die die Ärztezeitung heute in denkbar knapper Form berichtet. Ich zitiere: „Ob es am schlechten Programm liegt, weiß keiner – jedenfalls werden Kinder und Jugendliche im späteren Leben umso dicker und depressiver, je mehr sie in jungen Jahren fernsehen. […]

In der einen Studie (Arch Gen Psych 66, 2009, 181) war die Depressionsrate bei den Teilnehmern am höchsten, die sieben Jahre zuvor am meisten ferngesehen hatten. Video- und Computerspiele hatten auf die Rate dagegen keinen Einfluss. In der anderen Studie waren die Teilnehmer am dicksten, die fünf Jahre zuvor als Schüler am meisten ferngesehen hatten (Int J Behav Nutr 6:7, 2009).“

Quelle:

Ärztezeitung, 4.02.2009

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Teenager berichten über ihre Essstörung

3. Februar 2009

Auf der ausgezeichneten Website des NHS (National Health Service, UK) ist ein (englischsprachiges) etwa sechsminütiges Video veröffentlicht, in dem Teenager über ihre Anorexie berichten. Sehr zu empfehlen!

Wenn man das Video auf der Website des NHS (hier) anschaut, werden auch englische Untertitel eingeblendet, die das Verständnis erleichtern.

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Wie hängt Bulimie mit impulsivem Verhalten zusammen?

20. Januar 2009

Wie hängt Bulimie mit impulsivem Verhalten zusammen sIn der aktuellen Ausgabe von Archives of General Psychiatry ist eine interessante Studie veröffentlicht worden, die wieder einmal aufzeigt, dass die Hirnforschung wichtige Beiträge zur Erklärung (und langfristig wohl auch zur  Behandlung) von psychischen Krankheiten liefern kann.  In einem Experiment gingen Forscher um Rachel Marsh von der Columbia University der Frage nach, ob Frauen mit Bulimia nervosa (Ess-Brech-Sucht) grundsätzlich impulsiveres Verhalten zeigen als  Frauen ohne Bulimie. Hierzu wurden zwei Gruppen von 20 Frauen mit bzw. ohne Bulimie einem Test unterzogen, bei dem die zunächst richtig erscheinende Reaktion auf eine Aufgabe nicht die richtige ist. Die Testpersonen wurden also  gezielt einem (falschen) Anfangsimpuls ausgesetzt. Nur wenn man diesem nicht nachgab, konnte man die richtige Antwort geben bzw. die richtige Reaktion zeigen. Während des Experiments wurden zudem die Hirnaktivitäten der Versuchspersonen gemessen.

Die Hypothese der Forscher bestätigte sich: Die Frauen mit Bulimie gaben überzufällig häufig dem (falschen) Anfangsimpuls nach und machten daher mehr Fehler als die Vergleichspersonen. Gleichzeitig konnte gezeigt werden, dass die Hirnareale, die mit bewusster Verhaltenskontrolle in Verbindung gebracht werden, bei den Frauen mit Bulimie nicht im gleichen Maße aktiviert waren wie bei der Vergleichsgruppe.

Diese Ergebnisse sind ein Hinweis, dass Frauen mit Bulimie möglicherweise grundsätzlich impulsiver sind und weniger in der Lage, ihr Verhalten in bestimmten Situationen zu steuern.  Dies entspricht auch den Selbstdarstellungen von Frauen mit Bulimie, die ihre Ess-Attacken  häufig als „totalen Kontrollverlust“ beschreiben.

Quelle:

Marsh et al. Arch Gen Psychiatry 2009;66(1):51-63

Autorin: Dr. Rose Shaw, München

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Haben Eltern Einfluss auf das Entstehen von Essstörungen bei ihren Kindern?

8. Januar 2009

Zwei Forscher der Université Toulouse in Frankreich haben in der Zeitschrift European Eating Disorders Review (vorab online, 01/09) einen Artikel veröffentlicht,  in dem sie die Ergebnisse von insgesamt 56 Forschungsartikeln der vergangenen 25 Jahre zu dieser Frage zusammenfassen. Nach Auffassung der Autoren ist dies das erse Mal, dass ein Review-Artikel den Stand der Forschung hinsichtlich des Einflusses der Eltern auf das Entstehen von Essstörungen von Jugendlichen zusammenfasst.

Die zentralen Ergebnisse:
Neben den ebenfalls nachgewiesenen Einflüssen sowohl durch das gleichaltrige sozialen Umfeld („Peers“) als auch durch die Medien können auch die Eltern die Zufriedenheit von Jugendlichen mit ihrem Körper negativ (wie auch positiv!) beeinflussen. Da „Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper“  durch die Forschung als einer der zentralen Risikofaktoren für das Auftreten von Essstörungen belegt ist, besteht also ein Zusammenhang zwischen dem elterlichen Verhalten und dem Risiko, dass ihre Kinder an einer Essstörung erkranken.

Für den Anteil der Eltern am Auftreten von Essstörungen bei ihrem Kind gibt es zwei unterschiedliche  Erklärungsmodelle, die beide weitgehend bestätigt werden konnten:

(1) Modelllernen: Eltern sind Rollenvorbilder für ihre Kinder. Dies gilt auch für die elterliche  Wertschätzung von gesellschaftlichen Schlankheitsidealen, ihrer Einstellung gegenüber ihrem eigenen Körper (zufrieden vs. unzufrieden) und ihr Ernährungsverhalten (z.B. Durchführen von Diäten).

(2) Explizite Kommunikation: Kritische Aussagen von Eltern gegenüber ihren Kindern (z.B. „achte mal mehr auf Dein Gewicht“) oder auch Spott oder Neckereien hinsichtlich des Aussehens ihres Kindes können dazu beitragen, die Unzufriedenheit des Kindes mit dem eigenen Körper zu erhöhen und steigern damit ebenfalls das Risiko für das Entstehen einer Essstörung.

Wenig überraschend: Die bisherige Forschung konzentrierte sich bislang v.a. auf das Verhalten von Müttern in Interaktion mit ihren Töchtern, da Essstörungen bei Männern erst seit relativ kurzer Zeit in das Blickfeld der Forschung gerückt sind.

Auch wenn der relative Einfluss von Eltern im Vergleich zu dem Einfluss des Freundes- und Bekanntenkreises und der Medien noch unklar ist, so bleibt festzustellen, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen dem Verhalten und der Kommunikation der Eltern gegenüber ihrem Kind und dem Risiko, dass dieses an einer Essstörung erkrankt. Die Autoren schließen ihren Artikel u.a. mit dem Hinweis, dass sowohl in der Prävention als auch in der Behandlung von Esstörungen das Verhalten der Eltern stärker mit einbezogen werden sollte.  Dies umso mehr als dass eine positive Verhaltensänderung bei den jeweiligen Eltern leichter zu erreichen sein dürfte als bei dem Freundeskreis oder den Massenmedien.

Quelle:

Rodgers & Chabrol. European Eating Disorders Review, Jan 2009

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Führt Schlafmangel bei Kindern zu Hyperaktivität?

22. Dezember 2008

Ja, das ist offensichtlich der Fall, schlußfolgert Jacques Montplaisir, der Psychiatrie-Professor und Direktor des Schlafstörungs-Center am Sacré-Coeur Hospital in Montreal, Kanada. In einer Studie untersuchte das Forscherteam um Montplaisir 1.138 Kinder und fand heraus, dass 26% der Kinder, die über gut vier Jahre (zwischen 2,5 Jahren und 6 Jahren) durchschnittlich weniger als 10 Stunden geschlafen hatten, übergewichtig wurden. Bei Kindern, die 10 Stunden schliefen, betrug der Anteil Übergewichtiger nur noch 15%. Bei Kindern, die 11 Stunden schliefen, lediglich 10%. Die Forscher führen diesen Zusammenhang u.a. darauf zurück, dass bei weniger Schlaf mehr appetitanregende Hormone ausgeschüttet werden.

Das Team untersuchte außerdem den Zusammenhang zwischen Schlafmangel und Hyperaktivität und kam zu vergleichbaren Ergebnissen. 22% der Kinder mit Schlaf unter 10 Stunden waren hyperaktiv. Dies ist doppelt so viel wie der Anteil der Hyperaktiven unter den Kindern, die 10 – 11 Stunden schliefen. Nun stellt sich hier – wie auch bei dem Thema Ãœbergewicht – natürlich die Frage: Schlafen Hyperaktive nicht einfach weniger, eben weil sie hyperaktiv sind? Jaques Montplaisir verneint dies: „Während bei Erwachsenen Schlafmangel zur Schläfrigkeit führt, verursacht er bei Kindern eher Aufregung.“ (Viele Eltern werden das bestätigen können…) Gerade weil sich Probleme wie Ãœbergewicht und Hyperaktivität ins Erwachsenenalter fortsetzen können, schlägt Montplaisir vor, dem Thema Schlafstörungen im Kindesalter in Zukunft noch größere Aufmerksamkeit zu widmen.

Quelle:

ScienceDaily, 27. Nov 2008

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