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Rubrik: Depression

Hinterlässt die Scheidung der Eltern bei Kindern bleibende Schäden?

6. Juni 2011

Wie wirkt sich Autismus beim Kind auf die Beziehung der Eltern ausWenn es um Scheidung und ihre Folgen für die Kinder geht, hört man oft, dass gerade kleine Kinder so anpassungsfähig sind, dass sie bald darüber hinwegkommen. Doch eine neue Untersuchung aus den USA wirft Zweifel auf diese These. Wir haben die Presseerklärung des Herausgebers der Studie von letzter Woche übersetzt, die die Entwicklung von Scheidungskindern untersucht hat:

Eine neue Studie zeigt, dass für Kinder, deren Eltern sich scheiden lassen, die Zeit vor der Scheidung im Allgemeinen keine schädigenden Auswirkungen hat. Aber wenn ihre Eltern dann die Scheidung vollziehen, bleiben Kinder oft in Mathematik und der Entwicklung zwischenmenschlicher sozialer Fähigkeiten hinter ihren Kameraden zurück ? und holen nicht wieder auf.

Außerdem zeigt die Studie, die in der Juniausgabe der Zeitschrift American Sociological Review erscheint, dass Scheidungskinder häufiger Probleme mit Ängsten, Einsamkeit, niedrigem Selbstwertgefühl und Traurigkeit haben. Diese „internalisierenden Verhaltensprobleme“ nehmen ebenfalls erst während der eigentlichen Scheidung zu und bleiben langfristig bestehen.


Wie hängen Stressanfälligkeit und Depressionen zusammen?

24. Mai 2011

Hängen Depressionen im Jugendalter mit ADHS zusammenSeit gut zwanzig Jahren sind keine Antidepressiva auf den Markt gekommen, die nach einem neuen Wirkungsmechanismus funktionieren. Doch die Effektivität und Verträglichkeit der gängigen Medikamente lässt zu wünschen übrig. Nun haben Forscher ein neues Gen entdeckt, das an der Entstehung von Depressionen beteiligt ist. Wir haben die Presseerklärung des Herausgebers der Studie von Ende April übersetzt, die helfen könnte effektivere Antidepressiva zu entwickeln, die über einen neuen Mechanismus wirken:

Eine aktuelle Studie beschreibt ein neues Gen, das mit klinischen Depressionen assoziiert ist. Die Untersuchung, die von Cell Press in der Aprilausgabe des Journals Neuron publiziert wird, zeigt, dass es einen bis jetzt unbekannten Mechanismus für klinische Depressionen gibt, und könnte den Weg für zukünftige Behandlungsstrategien für diese ernste Stimmungsstörung weisen.

Klinische Depressionen sind eine psychische Erkrankung, die zu erheblichen Produktivitätsverlusten im Arbeitsleben führt und manche Patienten bis zum Selbstmord treiben kann. „Die heutigen Medikamente sind für die Behandlung von klinischen Depressionen unverzichtbar, aber ihre klinische Wirksamkeit ist immer noch unbefriedigend, weil viele Patienten nicht auf sie ansprechen und unerwünschte Nebenwirkungen häufig sind“, erklärt der erste Autor der Studie Dr. Martin A. Kohli vom Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München. „Die Identifikation von Mechanismen, die Depressionen verursachen, dient der Entwicklung besserer Antidepressiva.“


Ist Zufriedenheit erblich?

21. Mai 2011

Ist Aspirin auch bei Migräne wirksamMancher wird scheinbar als Frohnatur geboren, ein anderer eher als Neurotiker. Eine aktuelle Studie hat ein Gen untersucht, das zu einer solchen Veranlagung beitragen könnte. Es kodiert für ein Protein, das eine wichtige Rolle im Belohnungssystem des menschlichen Gehirns und bei der Entstehung von Krankheiten wie Depressionen spielt. Wir haben die Presseerklärung der Universität zu der Studie von Anfang Mai übersetzt, die auch auf die Bedeutung von Umwelteinflüssen hinweist:

Eine neue Studie zeigt, dass ein Mensch glücklicher ist, wenn er eine aktivere Variante eines Gens hat, das im Gehirn den Transport des Botenstoffs Serotonin (oder auch 5-HT) reguliert.

Die Ergebnisse der Studie, die heute im Journal of Human Genetics erscheint, zeigen zum ersten Mal einen direkten Zusammenhang zwischen dem genetischen Make-up und dem Glücksempfinden eines Menschen, wie es sich in seiner Zufriedenheit mit dem Leben ausdrückt.

Die Studie von Jan-Emmanuel De Neve, einem Verhaltensökonom an der London School of Economics and Political Science (LSE), analysierte genetische Daten von mehr als 2 500 Menschen, die am National Longitudinal Study of Adolescent Health (eine Langzeitstudie) teilnehmen und für die US-Bevölkerung repräsentativ sind. Er untersuchte insbesondere, welche funktionellen Varianten des 5-HTT-Gens die Teilnehmer hatten.


Wie können Partner bei der Behandlung von Depressionen helfen?

8. Mai 2011

Glückliche Beziehungen - Was ist das Erfolgsgeheimnis sMenschen mit chronischen Depressionen vereinsamen oft mehr und mehr, weil sie sich von anderen zurückziehen, aber auch andere von ihnen. Eine neue Studie amerikanischer Forscher hat ein Behandlungsprogramm für Depressionen untersucht, bei dem die Stärkung sozialer Kontakte Teil der Therapie ist. Wir haben die Presseerklärung der Universität zu der noch nicht veröffentlichten Studie von Ende März übersetzt, die auf ähnlichen Programmen für andere chronische Erkrankungen aufbaut:

Ein neues Programm an der University of Michigan (U-M) soll Patienten mit Depressionen helfen, besser mit ihren Beschwerden zurechtzukommen, indem es einen Menschen, der sich um sie kümmert, zu einem wichtigen Bestandteil ihrer Behandlung macht.

Die Patienten nehmen an dem Programm zusammen mit einem Partner teil, der ihr bester Freund, ein erwachsenes Kind oder irgendeine Vertrauensperson sein kann, die nicht bei ihnen zu Hause leben. Jede Woche beantwortet der Patient am Telefon kurz ein paar Fragen, die automatisch ausgewertet werden. Dann erhält der Partner eine Mitteilung per E-Mail, wie es dem Patienten gerade geht, und konkrete Vorschläge, wie der Partner ihm helfen kann.


Helfen soziale Aktivitäten bei Altersdepressionen?

11. Februar 2011

Helfen soziale Aktivitäten bei AltersdepressionenViele Faktoren, von einer Veranlagung bis zu den sozialen Umständen eines Menschen, können zur Entstehung von Depressionen beitragen, und entsprechend vielfältig sind die Ansätze zur Prävention und Therapie dieser Erkrankung. Eine aktuelle Studie hat verschiedene Möglichkeiten zur Prävention von Depressionen bei älteren Menschen verglichen. Wir haben die Presseerklärung der Universität zu der Studie vom November übersetzt:

Maßnahmen, die ihren Schwerpunkt auf sozialen Aktivitäten haben, können die Häufigkeit von Depressionssymptomen bei älteren Menschen deutlich reduzieren. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie.

„Sinnvolle soziale Aktivitäten, die auf die individuellen Bedürfnisse und Fähigkeiten älterer Menschen abgestimmt sind, sollten bei der Planung der Altenbetreuung berücksichtigt werden“, sagt Anna Forsman, eine Doktorandin an der Nordic School of Public Health in Göteborg, Schweden.


Können Freunde Kinder vor Depressionen bewahren?

3. Februar 2011

Können Freunde Kinder vor Depressionen bewahrenWenn Menschen an Depressionen erkranken, hat das oft zur Folge, dass sie sozial mehr und mehr isoliert werden. Eine neue Studie zeigt, dass umgekehrt bei Kindern, die allzu schüchtern sind, soziale Isolation auch den Grundstein für Depressionen späterer im Leben legen kann. Wir haben die Presseerklärung der Universität zu der Studie vom Dezember übersetzt, die die Bedeutung von Freundschaften gerade für sehr in sich gekehrte Kinder betont:

Kinder, die keine Freunde haben, können zu sozialen Außenseitern werden und haben ein erhöhtes Risiko, als Jugendliche an Depressionen zu erkranken. Das zeigt eine neue Untersuchung von kanadischen und amerikanischen Wissenschaftlern der Concordia University, der Florida Atlantic University und der University of Vermont, die in der Zeitschrift Development and Psychopathology veröffentlicht wurde. Aber die Studie zeigt auch, dass für die meisten schüchternen und verschlossenen Kinder Freunde zu einer Art Schutz vor der Traurigkeit werden können.


Hängen Depressionen im Jugendalter mit ADHS zusammen?

1. Januar 2011

Hängen Depressionen im Jugendalter mit ADHS zusammenObwohl die Krankheitsmerkmale von ADHS und Depressionen insgesamt eher extrovertiert beziehungsweise introvertiert sind, haben beide Erkrankungen klassische Symptome wie Konzentrationsmangel gemeinsam und können auch mit ähnlichen Medikamenten (Stimmungsaufhellern) behandelt werden. Eine aktuelle Studie hat die Entwicklung von ADHS und Depressionen bei kleinen Kindern bis zum Erwachsenenalter beobachtet. Wir haben einen Presseartikel zu der Studie aus Modern Medicine vom November übersetzt, der die engen Zusammenhänge verdeutlicht:

ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung) in der frühen Kindheit erhöht die Anfälligkeit für Depressionen und Selbstmordgedanken im Jugendalter. Das geht aus einer Untersuchung hervor, die in der Oktoberausgabe der Archives of General Psychiatry veröffentlicht wurde. Das Risiko für kleine Kinder mit ADHS, später an Depressionen zu erkranken, ist größer bei Mädchen, bei kleinen Kindern, die gleichzeitig Symptome von Verhaltensstörungen haben, und bei Kindern, deren Mütter Depressionen hatten.


Erhöht Rauchen das Depressionsrisiko bei Teenagern?

12. Oktober 2010

Patienten mit Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen rauchen überdurchschnittlich viel. Das wird manchmal damit erklärt, dass Nikotin die Bildung von Glückshormonen fördert und für die Patienten eine Art der Selbstbehandlung darstellt. Nun wirft eine neue Studie Zweifel auf diese scheinbar plausible Hypothese. Wir haben einen Presseartikel von Medical News Today zu der Studie von Ende August übersetzt, die zeigt, dass Rauchen die Entwicklung von Depressionen sogar begünstigen könnte:

Eine aktuelle Studie kanadischer Wissenschaftler an Teenagern zeigt, dass Rauchen Symptome von Depression verstärken kann. Die Untersuchung war Teil einer größeren Langzeitstudie über Nikotinabhängigkeit bei Teenagern (NDIT) von Forschern des University of Montreal Hospital Research Centres, der University of Toronto und der University of Montreal.


Wie viele Väter leiden unter Depressionen?

15. September 2010

Mehrere Untersuchungen der letzten Zeit haben gezeigt, dass auch Väter unter postnatalen Depressionen leiden können, doch die Schätzungen für die Häufigkeit gehen, je nach Definition einer Depression, weit auseinander. Eine neue Studie hat nun ausgewertet, wie viele junge Eltern in England unter realistischen Bedingungen, also von ihrem Hausarzt die Diagnose Depression erhalten. Wir haben die Presseerklärung des MRC, der die Studie finanzierte, von voriger Woche übersetzt, die zeigt, dass postnatale Depressionen bei Vätern nicht viel seltener sind als bei Müttern:

Ein Fünftel aller Väter und mehr als ein Drittel aller Mütter erkranken an Depressionen, bevor ihr Kind zwölf Jahre alt wird, wobei die Häufigkeit im ersten Jahr nach der Geburt am höchsten ist. Das zeigt eine neue Studie des Medical Research Councils (MRC) in England, die in den Archives of Paediatrics & Adolescent Medicine veröffentlicht wurde. Depressionen der Eltern haben auch ernste Auswirkungen auf die Kinder, und daher fordern Wissenschaftler ein verstärktes Bewusstsein dafür, dass Depressionen nicht nur bei Müttern, sondern auch bei Vätern auftreten, und eine genauere Erforschung der Gruppen mit dem höchsten Risiko.


Warum erscheint depressiven Menschen die Welt grau?

3. September 2010

Warum erscheint depressiven Menschen die Welt grauAuf neuronaler Ebene sind Depressionen durch ein Ungleichgewicht bestimmter Neurotransmitter im Gehirn gekennzeichnet. Die gleichen Moleküle übertragen aber auch anderswo im Körper Signale, so zum Beispiel in der Netzhaut. Eine aktuelle Studie hat die visuelle Wahrnehmung bei Depressionspatienten untersucht und deutliche Unterschiede zu gesunden Menschen gezeigt. Wir haben die Presseerklärung des Herausgebers der Studie vom Juli übersetzt, die ein potenzielles diagnostisches Verfahren beschreibt:

Unabhängig von der Kultur, Sprache, Epoche oder dem einzelnen Künstler werden Depressionen in der Kunst durchweg als Dunkelheit dargestellt. Nun stellen wissenschaftliche Ergebnisse diese symbolische Darstellung von Depressionen auf eine empirische Grundlage und zeigen, dass einem Menschen, der unter Depressionen leidet, wirklich alles grau erscheint.

Die Forscher an der Universität Freiburg hatten bereits gezeigt, dass es Depressionspatienten schwerfällt, Unterschiede bei Schwarz-Weiß-Kontrasten wahrzunehmen.


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