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Hilft Schäfchenzählen bei Einschlafproblemen?

18. Februar 2010

Hilft Schäfchenzählen bei Einschlafproblemen sWarum genau guter Schlaf so wichtig ist, können Schlafforscher bis heute nicht definitiv beantworten. Entsprechend viele Tipps gibt es für besseres Einschlafen. Ich habe einen Artikel der New York Times vom 16. Februar übersetzt, der eine wissenschaftliche Untersuchung über Einschlafmethoden, darunter auch das Schäfchenzählen, beschreibt:

Es heißt, Schäfchenzählen hilft beim Einschlafen. Der Grund, warum Leute Schäfchen und nicht zwitschernde Vögelchen oder Segelboote zählen, ist nicht ganz klar. Manche Autoritäten auf dem Gebiet meinen, es könnte etwas mit einem Zählverfahren tun haben, dass einst Schäfer im alten England entwickelten. Wie dem auch sei, die Redewendung ist fester Bestandteil der Sprache geworden. Und die Bedeutung ist auch klar – schon allein die Eintönigkeit des Zählens sollte jeden einschläfern.

Aber funktioniert es wirklich? Forscher an der Oxford University in Großbritannien haben es getestet. In ihrer Untersuchung, die im Fachjournal Behavior Research and Therapy veröffentlicht wurde, beobachteten zwei Schlafforscher Gruppen von Leuten, die unter Schlaflosigkeit litten. Dann probierten die Studienteilnehmer mehrere Nächte lang unterschiedliche Techniken aus, um schneller einzuschlafen zu können.

Die Ergebnisse zeigten, dass die Teilnehmer etwas länger zum Einschlafen brauchten an Abenden, an denen sie sich durch Schäfchenzählen ablenken oder aber gar nichts Bestimmtes machen sollten. Wenn sie sich dagegen eine entspannende Szene vorstellen sollten – zum Beispiel einen Strand – schliefen sie im Schnitt zwanzig Minuten schneller ein als an anderen Abenden. Schäfchenzählen, meinten die Forscher, könnte einfach allzu langweilig sein, wenn man es lange macht. Dagegen beschäftigt die Vorstellung von einer Nerven beruhigenden Küste oder einem lauschigen Bächlein einen Menschen genug, um sich darauf konzentrieren zu können.

In anderen Untersuchungen verglichen die Wissenschaftler aus Oxford Leute mit „gutem“ Schlaf und Einschlafschwierigkeiten und fanden eindeutige Unterschiede bei ihren Gedanken vor dem Einschlafen. Menschen, die unter Schlaflosigkeit litten, stellten sich seltener etwas Schönes vor, sondern dachten öfter an unangenehme Bilder, Sorgen, Geräusche aus den Umgebung, „intime Beziehungen“ und an Dinge, die sie tagsüber gemacht hatten. Fazit: Zählen Sie keine Schäfchen sondern versuchen Sie sich etwas Entspannendes vorzustellen.

Quellen:

New York Times, 16. Feb 2010

Nelson & Harvey. Behav Res Ther, 2003

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Rubrik: Schlafstörungen
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