Helfen Spaziergänge gegen Depressionen?
Spaziergänge dienen Menschen nicht nur zur Erholung, sie helfen bekanntlich auch beim Nachdenken. Goethe – „Ich ging im Walde so für mich hin, und nichts zu suchen, das war mein Sinn“ – ging oft spazieren, um sich inspirieren zu lassen. Eine aktuelle Studie hat die Wirkung von Spaziergängen auf die geistige Leistungsfähigkeit von Patienten mit Depressionen untersucht. Wir haben die Presseerklärung der Universität zu der Studie vom Mai übersetzt, die insbesondere den Einfluss der Umgebung untersuchte:
Spaziergänge durch den Park könnten eine Hilfe für Menschen sein, die unter Depressionen leiden. In einer der ersten Studien, in denen die Wirkung von Spaziergängen in der Natur auf die geistige Leistungsfähigkeit und Stimmung von Menschen mit klinischen Depressionen untersucht wurde, kamen Forscher aus Kanada und den USA zu vielversprechenden Ergebnissen: ein Spaziergang durch den Park könnte die geistige Leistungsfähigkeit von Menschen mit Depressionen steigern.
Der erste Autor der Studie Marc Berman, ein Postdoctoral Fellow am Rotman Research Institute in Baycrest, Toronto führte die Untersuchung gemeinsam mit Wissenschaftlern von der University of Michigan und der Stanford University durch. Die Studie wurde nun online im Journal of Affective Disorders veröffentlicht und wird später im Druck erscheinen.
„Unsere Studie zeigte, dass Teilnehmer mit klinischen Depressionen nach einem Spaziergang in der Natur ein besseres Gedächtnis hatten als nach einem Spaziergang durch ein hektisches Großstadtviertel“, sagt Dr. Berman, der aber auch zur Vorsicht mahnt. Solche Spaziergänge sollten kein Ersatz sein für existierende, gut untersuchte Behandlungen für klinische Depressionen wie Psychotherapie und medikamentöse Behandlungen.