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Archiv für März 2011

Begünstigt Cannabis-Konsum das Entstehen von Psychosen?

30. März 2011

Rauchen Menschen mit Depressionen mehr als andereViele junge Menschen experimentieren irgendwann mit Drogen. Eine aktuelle Studie australischer Forscher hat die Wirkung von Cannabis (Haschisch, Marihuana) auf Psychose-Erkrankungen untersucht und zeigt, dass die Droge bei manchen jungen Menschen das Entstehen von Psychosen auslösen kann. Wir haben die Presseerklärung der Universität zu der Studie vom Februar übersetzt, die davor warnt, den Konsum von Cannabis zu verharmlosen:

Eine neue Studie hat zum ersten Mal schlüssig nachgewiesen, dass Cannabis-Konsum den Beginn einer Psychose-Erkrankung in einem Alter beschleunigt, das für die Entwicklung des Gehirns entscheidend ist – mit möglichen Folgen für das ganze spätere Leben.

Diese erste Metaanalyse (eine statistische Neuauswertung) der Daten von mehr als 20 000 Patienten zeigt einen Zusammenhang zwischen dem Rauchen von Cannabis und Psychosen, die bei Konsumenten der Droge bis zu 2,7 Jahre früher auftreten.

Die Analyse eines internationalen Forscherteams, darunter Dr. Matthew Large von der School of Psychiatry der University of New South Wales (UNSW) und dem Prince of Wales Hospital in Sydney, erscheint heute in dem angesehenen Fachjournal Archives of General Psychiatry.


Ist Online-Therapie bei sozialen Ängsten wirksam?

26. März 2011

Wie hilft Online-Therapie bei DepressionenEine Online-Psychotherapie bietet eine Reihe von potenziellen praktischen Vorteilen und kann bei vielen psychischen Erkrankungen wirksam sein. Bei sozialen Angststörungen etwa könnte sie Patienten helfen, die sonst vielleicht keinen Therapeuten aufsuchen würden. Eine aktuelle Studie des Psychologen Thomas Berger von der Universität Bern in Zusammenarbeit mit dem Karolinska-Institut in Schweden hat verschiedene Formen der Online-Kommunikation zwischen Patient und Therapeut untersucht und zeigt, dass in diesem Fall alle sehr effektiv waren. Wir haben diesmal die Zusammenfassung der wissenschaftlichen Veröffentlichung übersetzt, sie aber für den Blog etwas vereinfacht:

Mehrere Forschungsgruppen haben in kontrollierten Studien unabhängig voneinander die Wirksamkeit von Selbsthilfeprogrammen für soziale Angststörungen nachgewiesen, die über das Internet angeboten werden und nur minimale Unterstützung durch einen Therapeuten per E-Mail erfordern. Aber die Rolle und Notwendigkeit der Anleitung durch einen Therapeuten ist immer noch weitgehend unklar.

Diese Studie verglich den Nutzen eines zehnwöchigen Selbsthilfeprogramms für soziale Angststörungen, das online und ohne Anleitung durch einen Therapeuten angeboten wurde, mit derselben Behandlung, die durch eine minimale, aber wöchentliche Unterstützung durch einen Therapeuten per E-Mail ergänzt wurde. Außerdem wurde noch eine dritte Behandlungsmethode untersucht, bei der die Unterstützung flexibel gehandhabt wurde und je nach Wunsch und Bedarf des Patienten von gar keiner Unterstützung, über Kontakt per E-Mail bis zu Telefonaten reichen konnte.


Profitiert die Partnerschaft vom Ausgehen mit anderen Paaren?

24. März 2011

Untreue und Eifersucht - Was sind die Gründe für die Geschlechterunterschiede sWenn Paare Beziehungsprobleme haben, versuchen manche sich mehr Zeit speziell füreinander zu nehmen. Eine neue Studie zeigt, dass es sich umgekehrt auch lohnen kann gemeinsame Freundschaften mehr zu pflegen. Wir haben die Presseerklärung der Universität zu der Studie vom Februar übersetzt, für die Paare im Labor experimentelle Freundschaften schlossen:

Am Anfang genießen viele Menschen eine Liebesbeziehung oder finden sie sogar aufregend, aber manchmal kann sie dann alltäglich und eintönig werden. Eine Studie der Wayne State University (WSU) in den USA zeigt, dass Liebespaare, die andere Paare in ihr Sozialleben mit einbeziehen, häufig eine Liebesbeziehung haben, die glücklicher und erfüllender ist.

Dr. Richard B. Slatcher, ein Assistenzprofessor für Psychologie am College of Liberal Arts and Sciences der WSU, der in Birmingham, Michigan wohnt, spezialisiert sich auf Sozial- und Gesundheitspsychologie. Seine neuste Untersuchung zeigt, wenn Liebespaare ihre Partnerschaft langfristig verbessern möchten, könnte es wichtig sein, dass sie auch gemeinsam mit anderen Paaren schöne Stunden verbringen.


Führt Psychotherapie zu Strukturveränderungen im Gehirn?

20. März 2011

Ist Beliebtheit genetisch sOb eine Psychotherapie ein Erfolg ist oder nicht, ist normalerweise eine Frage der Einschätzung des Therapeuten und Patienten. Eine aktuelle Studie hat die Gehirnaktivität bei Patienten im Laufe einer Therapie untersucht und zeigt, dass sich das Behandlungsergebnis objektiv messen und quantifizieren lässt. Wir haben die Presseerklärung des Herausgebers der Studie vom Februar übersetzt, deren methodischer Ansatz die Entwicklung verbesserter Therapien erleichtern könnte:

Wie sehen die Veränderungen im Gehirn eines Patienten aus, der auf eine Psychotherapie anspricht? Diese Frage wollte ein Team von kanadischen Psychologen bei Patienten mit sozialen Angststörungen untersuchen. Die Ergebnisse der Studie wurden nun in Psychological Science, einem Journal der Association for Psychological Science, veröffentlicht.

Soziale Angststörungen sind eine häufige psychische Erkrankung, deren Kennzeichen eine übermächtige Furcht vor sozialen Interaktionen und vor einer Verurteilung durch andere sind. Bei Patienten mit dieser Störung können sowohl Medikamente als auch Psychotherapie effektiv sein. Aber die neurologischen Auswirkungen der Psychotherapie sind weit weniger gut untersucht als die Veränderungen, die Medikamente im Gehirn hervorrufen.

„Wir wollten die Veränderungen im Gehirn beobachten, während ein Mensch eine Psychotherapie macht“, sagt Vladimir Miskovic, ein Doktorand an der McMaster University in Kanada und erster Autor der Studie.


Lassen sich Essstörungen über gezeichnete Selbstporträts erschließen?

15. März 2011

Depressive Symptome und Übergewicht bei Teenagern - Was ist der ZusammenhangPatienten mit Essstörungen versuchen oft, ihre Erkrankung zu verheimlichen. Eine aktuelle Studie zeigt, dass man das gestörte Selbstbild der Patienten in ihren Zeichnungen von sich selbst erkennen und zur Diagnose verwenden kann. Wir haben die Presseerklärung der Universität zu der Studie vom Februar übersetzt, in deren englischer Originalfassung ein paar Beispiele von Patientenzeichnungen abgebildet sind:

Die Selbstporträts von Frauen mit Anorexie (Magersucht) oder Bulimie (Ess-Brechsucht) haben auffällige Merkmale, die sie von den Selbstporträts gesunder Frauen unterscheiden, die nicht unter Essstörungen leiden und normalgewichtig sind. Das zeigt eine neue Studie, die gemeinsam von Forschern der University of Haifa, dem Soroka University Medical Center und dem Achva Academic College in Israel durchgeführt wurde und in dem Journal The Arts in Psychotherapy erschienen ist.

„Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass man Frauen, die Essstörungen wie Anorexie und Bulimie haben oder dazu neigen könnten, mit einem einfachen diagnostischen Test identifizieren kann. Der Test ist nicht aufdringlich und der Patient zeichnet lediglich ein Bild von sich selbst“, erläutert Prof. Rachel Lev-Wiesel, die Leiterin der Graduate School of Creative Art Therapies an der University of Haifa und eine Autorin der Studie.


Lassen sich posttraumatische Störungen mit virtueller Realität behandeln?

9. März 2011

Wie wirksam ist Verhaltenstherapie bei ADHS im Erwachsenenalter sEine Verhaltenstherapie für posttraumatische Belastungsstörungen setzt voraus, dass das traumatische Ereignis vorüber ist. Bei Soldaten kann das bedeuten, dass die Therapie erst nach dem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst möglich ist. Eine aktuelle Studie hat als Alternative eine Behandlung mithilfe einer virtuellen Realität untersucht. Wir haben die Presseerklärung des Herausgebers der Studie vom Februar übersetzt, die zeigt, dass solch eine Behandlung auch bei aktiven Soldaten effektiv ist:

Ein Artikel, der in der nächsten Ausgabe des Journal of Traumatic Stress erscheint, ist einer der Ersten, der die Wirksamkeit einer Expositionstherapie bei aktiven Militärangehörigen mit posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) nachweist. Die Studie zeigt, dass Expositionstherapie mithilfe einer virtuellen Realität nach durchschnittlich sieben Therapiesitzungen zu einer deutlichen Verminderung von PTBS-Symptomen führte. Außerdem berichteten 62% der Patienten von Veränderungen ihrer PTBS-Symptome, die zuverlässig und von klinischer Bedeutung waren.


Ist Online-Therapie bei Hypochondrie wirksam?

5. März 2011

Wie hilft Online-Therapie bei DepressionenPatienten mit Hypochondrie benutzen häufig das Internet, um sich mit Gesundheitsthemen zu beschäftigen, auch weil sie ein schwieriges persönliches Verhältnis zu Ärzten haben können. Eine neue Studie zeigt, dass eine Online-Psychotherapie bei diesen Patienten sehr erfolgreich sein kann. Wir haben die Presseerklärung des Herausgebers der Studie von dieser Woche übersetzt, die auch auf die praktischen Vorteile der Online-Therapie für Patienten allgemein eingeht:

Kognitive Verhaltenstherapie (KVT) über das Internet ist eine effektive Behandlung für Patienten mit Hypochondrie. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie schwedischer Forscher, die in der Märzausgabe des British Journal of Psychiatry erscheint.

Hypochondrie wird auch als Gesundheitsangst bezeichnet. Menschen mit dieser Störung leiden unter der Angst, dass körperliche Symptome Anzeichen für eine ernsthafte Krankheit sein könnten – auch wenn sich bei ihnen medizinisch keine Erkrankung nachweisen lässt. Hypochondrie kann für Patienten sehr kräftezehrend sein, und das Risiko, arbeitslos zu werden und chronische Behinderungen zu entwickeln, ist erhöht. Untersuchungen haben gezeigt, dass KVT eine wirksame Behandlung für Hypochondrie ist, aber diese Therapie ist oft nicht verfügbar, da sie teuer ist und ein Mangel an ausgebildeten Therapeuten besteht.


Werden Kinder von berufstätigen Müttern häufiger krank?

1. März 2011

Wie lassen sich Depressionen bei Kleinkindern erkennenDie allermeisten Unfälle ereignen sich nicht im Straßenverkehr, sondern zu Hause, in der Freizeit und beim Sport. Eine neue Studie hat die Häufigkeit medizinischer Notfälle bei Schulkindern untersucht und zeigt, dass Kinder arbeitender Mütter stärker gefährdet sind. Wir haben die Presseerklärung der Universität zu der Studie von vor zwei Wochen übersetzt, die das beunruhigende Phänomen beschreibt:

Kinder arbeitender Mütter haben deutlich häufiger Gesundheitsprobleme wie Asthma und Unfälle als Kinder von Müttern, die nicht arbeiten. Das zeigt eine neue Studie einer Forscherin an der North Carolina State University in den USA.

„Ich glaube nicht, dass irgendjemand pauschale Werturteile darüber abgeben sollte, ob sich eine Mutter entscheidet zu arbeiten oder nicht“, sagt die Autorin der Studie Dr. Melinda Morrill, eine Assistenzprofessorin für Ökonomie an der NC State. „Aber es ist wichtig, dass wir uns der Kosten und Nutzen bewusst sind, die damit verbunden sind, wenn sich eine Mutter entscheidet arbeiten zu gehen.“


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