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Archiv für Dezember 2009

Lässt sich vom Äußeren auf die Persönlichkeit schließen?

14. Dezember 2009

vom auesseren auf persoenlichkeitAls Abraham Lincoln 1865 ermordet wurde, wussten die meisten Amerikaner nicht, wie ihr Präsident eigentlich aussah, weil die Fotografie noch ganz in ihren Anfängen steckte. Heute vermittelt ein Foto oft den ersten Eindruck von einem Menschen, vom Online-Dating bis zur Jobbewerbung. Eine Studie amerikanischer und britischer Forscher zeigt nun, dass der äußere Eindruck eine bemerkenswert genaue Einschätzung erlaubt. Ich habe eine Pressemitteilung von letzter Woche übersetzt, die die Studie genauer beschreibt:

In einer aktuellen Studie konnten Testpersonen manche Aspekte der Persönlichkeit eines unbekannten Menschen genau beurteilen, wenn sie einfach nur Fotos von ihm anschauten. Die Ergebnisse der Untersuchung wurden in der neusten Ausgabe des Personality and Social Psychology Bulletin (PSBP) veröffentlicht, der offiziellen Monatszeitschrift der Society for Personality and Social Psychology. Selbstbewusstsein, Grad der Extraversion (nach außen gewandt sein) und Religiosität wurden nach dem äußeren Erscheinungsbild richtig eingeschätzt.


Hilft Verhaltenstherapie bei Altersdepressionen?

13. Dezember 2009

behavior therapy for the elderly s sDie Behandlung von älteren Patienten mit Depression kann schwierig sein, zum Beispiel wegen Nebenwirkungen von Antidepressiva bei Menschen, die oft sowieso schon körperliche Beschwerden haben. Eine aktuelle Studie zeigt nun, dass kognitive Verhaltenstherapie älteren Depressionspatienten helfen kann. Ich habe einen Pressebericht über die Studie übersetzt, der die Vorteile von Psychotherapie für diese Menschen kurz beschreibt:

Ältere Patienten mit Depression sprechen gut auf kognitive Verhaltenstherapie (KVT) an, und die Behandlung hilft besser als Gespräche mit jemandem, der warmherzig und Anteil nehmend zuhört. Das ist das Ergebnis einer Studie, die in der Dezemberausgabe der Archives of General Psychiatry erscheint.


Gibt es eine psychologische Erklärung für Englands Elfmeterschwäche?

12. Dezember 2009

soccer s sIm Laufe seiner Karriere verwandelte Roberto Baggio zwei Elfmeter mit „Doppelbande“ (Latte, rückwärts an den Keeper, ins Tor). Eine neue Studie zeigt nun, dass es auch simpler geht und ganz ohne Torwart. Man(n) darf nur keine Angst haben. Ich habe die Pressemitteilung der Forscher aus dem Mutterland des Fußballs übersetzt, in der so etwas wie Hoffnung mitschwingt:

Eine neue Studie könnte eine Erklärung liefern, warum die englische Nationalmannschaft beim Elfmeterschießen immer verliert – und könnte dem Team helfen, dass Problem noch rechtzeitig zum Worldcup 2010 anzupacken. Die Untersuchung von Forschern der University of Exeter in England hat zum ersten Mal die Auswirkungen von Furcht auf die Augenbewegungen eines Fußballspielers sichtbar gemacht, während er einen Elfmeter schießt.

Die Studie zeigt, wenn ein Elfmeterschütze Angst hat, blickt er den Torhüter in der Mitte des Tores an und fixiert ihn. Wegen der engen Abstimmung von Blick- und motorischer Kontrolle landet der Schuss eher in der Mitte und ist damit einfacher zu halten. Die Ergebnisse wurden jetzt unter dem Titel „Angst, Konzentration und Versagen beim Elfmeterschuss“ in der Dezemberausgabe des Journal of Sport and Exercise Psychology veröffentlicht.


Hängt das Entstehen von Depressionen und Panikstörungen mit Blei zusammen?

11. Dezember 2009

Erst vor ein paar Wochen haben wir auf dem Blog über einen Zusammenhang zwischen einer erhöhten Belastung durch Blei und ADHS bei Kindern berichtet. Eine aktuelle Studie zeigt nun, dass Blei in der Umwelt auch mit Depression und Panikstörung bei Erwachsenen zusammenhängen kann. Ich habe eine gekürzte Fassung der Pressemitteilung des Journals übersetzt, in der die Autoren ein Überdenken der Richtwerte für Blei fordern:

Eine neue Studie hat gezeigt, dass ein erhöhter Bleispiegel im Blut, selbst wenn er allgemein als unbedenklich gilt, dass Risiko für Depression und Panikstörung erhöhen kann.


Kann die Behandlung von Depressionen mit Antidepressiva zu Persönlichkeitsveränderungen führen?

10. Dezember 2009

In der Persönlichkeitspsychologie werden fünf übergeordnete Typen von Persönlichkeitseigenschaften unterschieden. Eine neue Untersuchung hat nun gezeigt, dass zwei davon, die bei Patienten mit Depression gehäuft stärker beziehungsweise schwächer ausgeprägt sind, durch ein Antidepressivum verändert werden können. Laut Pressemitteilung des Fachjournals, die ich übersetzt habe, lassen die Ergebnisse darauf schließen, dass Antidepressiva vielleicht anders wirken als bisher angenommen wurde:

Die Persönlichkeit von Menschen, die Medikamente zur Behandlung von Depression einnehmen, kann sich verändern, und dieser Persönlichkeitswandel ist unabhängig von einer Besserung der Depressionssymptome. Das zeigt eine aktuelle Studie, die in der Dezemberausgabe der Archives of General Psychiatry aus der Reihe der JAMA/Archives-Journale erscheint.


Wie wirkt sich Pornographie auf die Sexualität aus?

9. Dezember 2009

porn smallEine aktuelle Studie an Studenten, die gerne Pornofilme sehen, liefert Hinweise , dass ihr Hobby sie nicht an einem normalen Sexualleben hindert.  Ich habe einen Artikel der Uni über die Untersuchung mit den (zum gegenwärtigen Zeitpunkt allerdings nur 20!)  Kommilitonen übersetzt. Eine kleine Stichprobe also, weitere ausführlichere Erhebungen sind abzuwarten. Aber die Ergebnisse dieser Kleinstudie sind schon mal interessant:

Ein Forscher von der Université de Montréal in Kanada, dessen Arbeit vom Interdisziplinären Forschungszentrum für Familiengewalt und Gewalt gegen Frauen finanziert wird, hat mit einer neuen Studie über die Auswirkungen von Pornografie auf Männer begonnen. „Zu Anfang unserer Untersuchung haben wir Männer in ihren Zwanzigern gesucht, die noch nie einen Pornofilm gesehen hatten. Wir konnten aber keine finden”, sagt Simon Louis Lajeunesse, ein Associate Professor an der School of Social Work.

„Meine Arbeit zielt darauf ab, den Einfluss von Pornografie auf die Sexualität von Männern zu betrachten, und wie sie ihre Sichtweise von Männern und Frauen prägt“, sagt Lajeunesse. Dazu hat er bis jetzt zwanzig heterosexuelle Männer in seine Studie aufgenommen und interviewt. Diese Männer sind alle Universitätsstudenten und sehen sich regelmäßig Pornofilme an.


Steigert körperliche Fitness die Intelligenz?

8. Dezember 2009

fit small„In einem gesunden Körper ein gesunder Geist“ wusste schon Juvenal. Eine aktuelle wissenschaftliche Studie gibt nun dem römischen Dichter (um 100 nach Chr.) recht. Ich habe die Pressemitteilung der Forscher übersetzt, in der ein Detail etwas untergeht. Der Zusammenhang ist statistisch eindeutig abgesichert, aber gute Sportler sind gar nicht viel schlauer als schlechte:

Junge Erwachsene, die körperlich fit sind, haben einen höheren IQ-Wert und studieren öfter an der Uni. Das zeigt eine große neue Studie von Forschern an der Sahlgrenska-Akademie der Universität Göteborg und dem Sahlgrenska-Universitätsklinikum in Schweden.


Wo fängt Hänseln und Mobbing in der Schule an?

7. Dezember 2009

bullying c sEine neue Untersuchung hat festgestellt, dass Hänselei in der Schule und Mobbing unter Geschwistern zu Hause große Ähnlichkeiten haben, auch wenn es dafür bei Jungen und Mädchen recht unterschiedliche Gründe geben kann. In einem Presseartikel, den ich übersetzt habe, meinen die Forscher, dass man Hänselei in der Schule oft schon zu Hause einen Riegel vorschieben könnte:

Kinder, die andere in der Schule hänseln, tyrannisieren wahrscheinlich auch ihre Geschwister zu Hause. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die jetzt im British Journal of Developmental Psychology veröffentlicht wurde.

Dr. Ersilia Menesini und ihre Kollegen an der Universita‘ degli Studi di Firenze in Italien untersuchen in ihrer Studie, ob man anhand des Alters und Geschlechts der Geschwister eines Kindes vorhersagen kann, ob es eher zu einem Täter oder zu einem Opfer von Mobbing wird. Außerdem wollten sie wissen, ob es einen Zusammenhang zwischen Mobbing unter Geschwistern und in der Schule gibt.


Kann Angst vor der Angst zu einer Depression führen?

6. Dezember 2009

Das Krankheitsbild von Angstsensitivität ist vielseitig, sehr subjektiv und daher schwer zu untersuchen. In einer aktuellen Studie haben amerikanische Wissenschaftler detaillierte Selbsteinschätzungen von Patienten ausgewertet und einen Zusammenhang zwischen Angstsensitivität und Depression gezeigt. In ihrer Pressemitteilung, die ich hier übersetzt habe, meinen die Forscher, die Ergebnisse eröffnen Möglichkeiten zu neuen Ansätzen für die Therapie:

Angstsensitivität oder eine Furcht vor Angstgefühlen könnte bei Menschen, die sich ohnehin schon überdurchschnittlich viele und starke Sorgen machen, das Risiko für die Entwicklung einer Depression erhöhen, meinen Forscher der Pennsylvania State University. Wenn wir verstehen, wieso eine unnormal starke Reaktion auf Angst einen Risikofaktor für Depression darstellt, könnte Angstsensitivität vielleicht zu einem künftigen Ziel für die Behandlung von Depression werden.


Ist Einsamkeit ansteckend?

4. Dezember 2009

lonliness s sDie meisten Menschen haben Angst vor Ansteckung. Eine aktuelle Studie zeigt nun, dass auch Einsamkeit ansteckend sein kann. Da hilft nur eins – schnell die Flucht ergreifen, was dem einsamen Menschen dann aber weniger hilft. Ich habe die Pressemitteilung der Forscher übersetzt, die eine ebenso interessante wie nachdenklich stimmende gesellschaftliche Erscheinung beschreibt:

Einsamkeit kann sich, wie eine schlimme Erkältung, von einer Gruppe von Menschen auf andere ausbreiten. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung von Forschern an der University of Chicago, der University of California in San Diego und Harvard.

Das Team von Wissenschaftlern analysierte die Daten einer großen Langzeitstudie, die seit über 60 Jahren den Gesundheitszustand von Menschen verfolgt, und stellte fest, dass einsame Menschen ihre Einsamkeit oft an andere weitergeben. So entsteht im Laufe der Zeit eine Gruppe von einsamen Menschen, die von anderen abgesondert sind, und diese Gruppe rückt dann immer weiter in die Randbereiche sozialer Netze.


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